Cottbus-Spieler Axel Borgmann und Stuttgart-Spieler Laurin Ulrich rennen Ball hinterher (Bild: Imago Images/Eibner)

Fußball | 3. Liga Energie Cottbus verliert in Stuttgart und lässt Dynamo-Patzer ungenutzt

Stand: 23.02.2025 16:47 Uhr

Drittliga-Spitzenreiter Energie Cottbus muss bei der U21 des VfB Stuttgart Federn lassen. Die Lausitzer kassieren in der 2. Hälfte doppelt. Ihren Vorsprung in der Tabelle können sie halten, weil auch Verfolger Dynamo Dresden verliert.

  • Energie Cottbus verliert erstmals seit November
  • Wahid Faghir trifft doppelt für Stuttgart II
  • Rudelbildung in der Nachspielzeit sorgt für Kartenhagel
  • Die Lausitzer können ihren Drei-Punkte-Vorsprung als Tabellenführer halten, weil auch Dresden verloren hat

Fußball-Drittligist Energie Cottbus hat am 25. Spieltag beim VfB Stuttgart II verloren. Am Sonntag unterlag das Team von Claus-Dieter Wollitz 0:2 (0:0). Damit verpassten die Lausitzer die Chance, ihre Tabellenführung weiter auszubauen. Am Vortag hatte der ärgste Verfolger, Dynamo Dresden, in Rostock 0:1 verloren.

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Der Spielverlauf

Energie-Trainer Claus Dieter Wollitz nahm zwei Änderungen in der Startelf vor. Erik Tallig und Niko Bretschneider standen für Lucas Copado (Belastungssteuerung) und Yannik Möker (Verletzung) auf dem Platz. Die Cottbuser übernahmen die WirmachenDruck-Arena in Aspach vor allem auf den Rängen. Lautstark angefeuert von den rund 1.000 mitgereisten Fans, versuchte der FCE früh Druck aufzubauen, kam aber zu keinen sauberen Abschlüssen. Die Angriffe von Stuttgarts U21 endeten fast alle im Abseits.
 
Die beste Chance zur Führung bot sich Cottbus nach einer halben Stunde. Erst kam Phil Halbauer über links und zog aus 20 Metern auf die lange Ecke ab. Dennis Seimen parierte. Tolcay Cigerci setzte zum Nachschuss an, doch wieder war Seimen zur Stelle (31.). Etwas später köpfte Timmy Thiele gegen die Latte (38.).

Die mitgereisten Cottbus-Fans feuern ihre Mannschaft in Stuttgart an (Bild: Imago Images/Pressefoto Baumann)

Laut, lauter ... Energie-Fans in Stuttgart. Sie gewinnen zumindest das Duell auf den Rängen.

Die zweite Halbzeit begann unspektakulär. Beide Teams wechselten. Erik Engelhardt kam für Halbauer (61.). Das Spiel verschob sich allerdings merklich in die Cottbuser Hälfte. Der Stuttgarter Führungstreffer kam also nicht völlig überraschend. Laurin Ulrich kam 20 Meter zentral vor dem Tor zum Ball und passte ihn zum eingewechselten Wahid Faghir. Der schaffte es Bethke zu umkurven und platzierte den Ball im leeren Tor (74.). Wieder war es Faghir, der nach einer Vorlage von Ulrich traf (90.+1).
 
Das Spiel endete mit einer Rudelbildung auf Höhe der Mittellinie. Schiedsrichter Oldhafer verteilte zum Abschluss Gelbe Karten an Timmy Thiele, Tolcay Cigerci, Jannik Hofmann und Benjamin Boakye (90.+6).

Spieler des Tages

... sind Stuttgarts Youngster Ulrich und Faghir. Zusammen versauen sie Energie Cottbus den Abschluss einer eigentlich perfekt gestarteten Woche. Erst verkündeten das Land Brandenburg und die Stadt Cottbus, dass sie den Verein beim Stadionumbau für die 2. Liga finanziell unterstützen werden und dann patzte auch noch Dynamo Dresden bei Hansa Rostock (0:1). Cottbus hätte sich einen Sechs-Punkte-Vorsprung erspielen können, wären der 20- und 21-Jährige nicht gewesen.

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Was war denn da los?

65. Minute oder Vorsprechen für den emotional aufgeladenen Moment eines Hollywood-Blockbusters: Dennis Slamar und Jannik Hofmann drehen sich Stirn an Stirn und fast in Slow Motion umeinander. Es bleibt aber beim Wortgefecht.
 
Zuvor war Hofmann mit viel Tempo und Ball über die rechte Seite in den Strafraum vorgedrungen und im Zweikampf mit Kusic zu Fall gekommen. Die Stuttgarter forderten lautstark einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Konrad Oldhafer ließ die Partie weiterlaufen.

Die Stimmen zum Spiel (bei Magenta Sport)

Axel Borgmann (Energie Cottbus): "Heute haben wir den Zugriff nicht gehabt und Stuttgart war ab der 60. Minute die Mannschaft, die näher dran war und dann letztendlich wahrscheinlich auch verdient gewonnen hat."
 
Claus-Dieter Wollitz (Trainer Energie Cottbus): "Wir haben zurecht nichts mitgenommen. Ich denke, dass es bis zur 60. Minute okay war. Das war auch nicht das, was wir gerne hätten, aber dennoch ok. Da habe ich noch gedacht, es wird ein 0:0-Spiel. [...] Stuttgart wollte es heute mehr als wir. Das ist die Realität."
 
Markus Fiedler (Trainer VfB Stuttgart II): "Ich glaube, dass wir heute leidensfähig waren und einen unglaublichen Willen gezeigt haben. [...] Ich bin stolz auf die Leistung der Jungs. Ich glaube, den Trend haben wir bestätigen können. Und jetzt wollen wir so weitermachen."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb UM6, 23.02.2025, 18 Uhr