Nachholspiel des 18. Spieltags Kein Sieger in der Wasserschlacht zwischen Mainz und Union
Der 1. FSV Mainz 05 und der 1. FC Union Berlin haben sich eine kampfbetonte Wasserschlacht im Nachholspiel des 18. Spieltags geliefert. Das 1:1 (0:0) beschert jedem der beiden Teams am Ende nur einen Zähler im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga.
Jonathan Burkardt brachte die Gastgeber in Front (45.+8), in der langen Nachspielzeit der ersten Hälfte rettete Robin Gosens den "Eisernen" einen Punkt (45.+13).
Unions Co-Trainerin Marie-Louise Eta war es "insgesamt ok. Sehr gut war, wie die Jungs das Spiel angegangen sind. Wir waren trotz der schwierigen Platzverhältrnisse mutig mit Ball". Nur mit zwei Alu-Treffern vor der Pause haderte sie: "Da hätten wir in Führung gehen können."
Regen und Pfützen in Mainz
Die Antwort auf die Frage, ob die beiden Teams sich gegenseitig als die größte Herausforderung des Abends ansahen oder die aufgrund des Dauerregens extremen Spielbedingungen, war nicht zu beantworten. Das Wasser stand vielerorts auf dem Rasen, die Bälle blieben plötzlich liegen, die Spieler rutschten häufig aus.
Allerdings oft auch durch tatkräftige Mithilfe der Gegenspieler: Beide Teams wählten die Taktik "Attacke": zahlreiche Fouls unterbrachen den Spielfluss und brachten das Schiedsrichterteam um Martin Petersen ordentlich ins Schwitzen.
Mainzer Tom Krauß und Brenden Aaronson von Union kämpfen um den Ball
Besonders ein Tritt von Robin Knoche bei einer Abwehraktion an den Kopf von Ludovic Ajorque sorgte für eine längere Behandlungspause des Mainzer Angreifers. Währenddessen berieten sich die Unparteiischen, ob es sich um ein elfmeterreifes Foul gehandelt haben könnte.
Knoche und Ajorques Nasenbein
Nachdem Knoche zuerst den Ball und bei der Aktion erst danach Ajorques Nasenbein traf, entschieden die Unparteiischen auf "kein Foul" - was angesichts der Schwere des Treffers durchaus diskutabel bleibt.
Und auch die Fans sorgten später für mehrere längere Unterbrechungen, als sie aus Protest gegen den beabsichtigten Investoreneinstieg in die Bundesliga zwar nur einzelne Tennisbälle, dafür aber über einen längeren Zeitraum hinweg, aufs Spielfeld warfen. Was in der Summe zu 14 Minuten Nachspielzeit im ersten Spielabschnitt führte.
Hart geführte Begegnung zwischen Mainz und Union
Als Petersen zur Halbzeit pfiff, stand es 1:1. Sowohl der Mainzer Coach Jan Siewert als auch sein weiter auf die Tribüne verbannter Union-Kollege Nenad Bjelica hatten ihr Team offensiv eingestellt.
Und das mit Erfolg: Burkardt (Mainz) und Hollerbach (Berlin) vergaben kurz nach Spielbeginn, Kevin Volland traf mit einem Außenristschuss nur den Pfosten (7.). Drei Minuten später parierte Frederik Rønnow gegen Sepp van den Berg und Leandro Barreiro stark. Volland hatte mit einem weiteren Pfostentreffer Pech (39.) - um nur einige Chancen zu nennen - die Fans erlebten im Dauerregen von Mainz eine aufregende und hart geführte Partie.
Kevin Volland und Edimilson Fernandes im Zweikampf
Bereits in der achten Minute der Nachspielzeit kam Burkardt nach einer Amiri-Ecke hinter einer dichten Traube von Spielern an den Ball und köpfte unhaltbar ein zur Mainzer Führung. Doch die Freude währte nicht lange, denn Gosens nahm eine weite Flanke von Janik Haberer artistisch auf Höhe des zweiten Pfostens und in maximal zwei Meter Torentfernung direkt ab und traf durch eine Mini-Lücke zwischen Robin Zentner und Pfosten zum verdienten Ausgleich.
Ajorque mit Schwalbe und Glück
Der nach seiner Verletzung mit einiger Wut spielende Ajorque hatte enormes Glück, als er nach dem Seitenwechsel einen Elfmeter schinden wollte: Bereits mit Gelb verwarnt, hatte der Schiri schon die gelbe und rote Karte in der Hand, als er auf Hinweis seiner Kollegen auf Abseits entschied - und der Mainzer Angreifer vor seiner zweiten Verwarnung bewahrt wurde. Wäre seine Aktion als Unsportlichkeit bewertet worden, hätte Ajorque vom Platz geschickt werden können - Petersen ließ Gnade vor Recht gelten.
Im zweiten Spielabschnitt ließ die Intensität der Partie nach - der nasse und inzwischen tiefe Boden zehrte an den Kräften der Teams. Deutlich weniger Abschlüsse und vor allem keine weiteren Tore waren die Folge. Am ehesten Yorbe Vertessen hätte bei einem Konter den Lucky Punch für Union setzen können, sein Abschluss stellte aber kein Problem für Zentner dar.
"Natürlich bin ich sehr enttäuscht, wir hatten genug Chancen", sagte der Mainzer Keeper nach der Partie zur Sportschau, "für uns ist das zu wenig in der aktuellen Situation." "Verlieren hätten wir nicht sollen", sagte Berlins Kevin Volland, "es war schwierig, und trotzdem viel Leidenschaft auf dem Platz und alles reingeworfen, deswegen nehmen wir den Punkt am Ende mit."
Union jetzt gegen Wolfsburg, Mainz beim VfB
Beiden Teams nutzt der Punktgewinn nur wenig: Mainz bleibt Vorletzter mit sechs Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den aktuell Union Berlin innehat.
Am 21. Spieltag erwartet Union Berlin am Samstag (10.02.2024/15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg, Mainz muss einen Tag später (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart ran.