Nations League Deutschland spielt gegen Bosnien klar auf Gruppensieg
In der Nations League peilt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den Gruppensieg an. Dazu muss ein Sieg gegen Bosnien-Herzegowina her. Für das Viertelfinale hat sich das DFB-Team schon qualifiziert.
Mit einem Sieg gegen Bosnien und Herzegowina am Samstag in Freiburg (20.45 Uhr live im Ticker und der Radio-Reportage bei der Sportschau, live im TV bei RTL) hätte das DFB-Team den Gruppensieg sicher. Zum Ende des Länderspieljahres geht es drei Tage später in Budapest gegen Ungarn.
Mit zehn Punkten führt Deutschland die Gruppe 3 der Liga A vor den Niederlanden und Ungarn (je fünf Punkte) und Bosnien-Herzegowina (ein Punkt) an. Der Gruppensieg dürfte dem viermaligen Weltmeister einen leichteren Gegner für die Playoffs bescheren, die Auslosung findet am 22. November statt.
Bundestrainer Nagelsmann hat Personalprobleme
Doch einfach wird das nicht. Zahlreiche Spieler reisten angeschlagen an, nach mehreren englischen Wochen. "Wir werden natürlich ein bisschen Rücksicht nehmen auf die Situation in den Klubs und nicht jeden Spieler, der schon im Verein viel spielt, zweimal 90 Minuten durchjagen", sagte Julian Nagelsmann im ARD-Interview. Dies hänge auch vom Ergebnis des Bosnien-Spiels ab, so Nagelsmann: "Wir gehen davon aus, dass wir gewinnen. Dann könnten wir auch gegen Ungarn das Team noch mal etwas anpassen."
Kurzfristig absagen musste Deniz Undav, Angelo Stiller reiste wegen muskulärer Probleme aus dem Trainingslager wieder ab. Zudem konnte Nagelsmann Stammkeeper Marc-André ter Stegen, Niclas Füllkrug, Aleksandar Pavlovic, Jamie Leweling und David Raum wegen Verletzungen nicht nominieren.
Nagelsmann: Wirtz für Bosnien-Spiel einsatzbereit
Florian Wirtz, der nach einem Infekt erst am Donnerstag ins Teamtraining eingestiegen war, werde "Stand heute spielen können", sagte Nagelsmann auf der abschließenden Pressekonferenz. "Ob es für 90 Minuten reicht, müssen wir gucken."
Bis auf den gelbgesperrten Nico Schlotterbeck sind damit alle Spieler in Nagelsmanns Kader einsatzbereit.
Wichtig ist es Nagelsmann, den eingeschlagenen Weg trotz der Probleme erfolgreich fortzuführen und im letzten Heimspiel des Jahres weiterhin "attraktiven Fußball" zu zeigen.
Zudem bieten die Partien den Spielern die Möglichkeit, sich aufzudrängen. Zum Beispiel den Rückkehrern Leroy Sané, Julian Brandt und Felix Nmecha.
Baumann gegen Bosnien-Herzegowina im Tor, Nübel gegen Ungarn
Torwart Oliver Baumann soll am Samstag sein zweites Länderspiel für Deutschland bestreiten. Der 34-Jährige von der TSG 1899 Hoffenheim bekam den Vorzug vor dem Stuttgarter Alexander Nübel.
Für Baumann ist die Rückkehr nach Freiburg, wo er die Jugendteams durchlaufen hat, etwas ganz Besonderes, wie er auch am ARD-Mikrofon berichtete: "Wir sind hier als Jugendspieler nach dem Training mit dem Fahrrad oder der Bahn rüber, um den Profis zuzuschauen. Dass ich diesen Weg dann gegangen bin, macht mich stolz und dankbar."
Nübel soll dann im abschließenden Gruppenspiel am Dienstag (20.45 Uhr) in Budapest gegen Ungarn zum Einsatz kommen, wie der Bundestrainer noch einmal auf der Pressekonferenz bestätigte. Nagelsmann kündigte gleichzeitig an, dass die Rotation der Schlussmänner im März in den Viertelfinal-Spielen der Nations League beendet wird. Dritter Torwart im aktuellen Aufgebot ist Stefan Ortega Morena von Manchester City, der zuvor noch nie für die DFB-Auswahl nominiert worden war.
Ter Stegen zu Besuch beim Abschlusstraining
Als Zuschauer beim Abschlusstraining in Frankfurt/Main dabei war ter Stegen. Wir sind froh, dass er hier ist. Er spielt eine wichtige Rolle bei uns im Mannschaftsrat", sagte der Bundestrainer über den Besuch des verletzten Schlussmanns des FC Barcelona am DFB-Campus. "Wir wollten ihm das Gefühl geben, dass wir auf ihn warten. Das hat er sich verdient", hatte Sportdirektor Rudi Völler ter Stegens Einladung zum DFB begründet.
Marc-André ter Stegen beim Besuch im DFB-Quartier
Bosnien mit Dzeko und Demirović
Fünf Wochen nach dem 2:1-Sieg beim Hinspiel in Zenica ist Deutschland Favorit. Star des Teams aus Bosnien-Herzegowina, neben Stuttgarts Stürmer Ermedin Demirović, ist mit seinen 38 Jahren immer noch Edin Dzeko, der auch im Hinspiel für den Anschlusstreffer gesorgt hatte. Bundestrainer Nagelsmann erwartet in Freiburg ein ähnlich enges Spiel, glaubt aber dass der Gegner nicht ganz so defensiv auftreten werde: "Bosnien hat ein bisschen mehr Druck, ergebnistechnisch. Aber ich erwarte, dass wir das Spiel über weite Phasen schon bestimmen werden."
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Deutschland: Baumann (TSG Hoffenheim) - Kimmich (FC Bayern München), Tah (Bayer Leverkusen), Rüdiger (Real Madrid), Mittelstädt (VfB Stuttgart) - Andrich (Bayer Leverkusen), Groß (Borussia Dortmund) - Gnabry (FC Bayern München), Havertz (FC Arsenal), Musiala (FC Bayern München) - Kleindienst (Borussia Mönchengladbach)
Bosnien-Herzegowina: Vasilj (FC St. Pauli) - Bicakcic (Eintracht Braunschweig), Barisic (FC Basel), Mujakic (Partizan Belgrad) - Gazibegovic (Sturm Graz), Burnic (Karlsruher SC), Gigovic (Holstein Kiel), Huseinbasic (1. FC Köln), Dedic (RB Salzburg) - Dzeko (Fenerbahce Istanbul), Demirovic (VfB Stuttgart)