Bundesliga Union Berlin entlässt Trainer Bo Svensson
Der 1. FC Union Berlin hat Bo Svensson als Trainer freigestellt. Eine Entscheidung über die Neubesetzung auf der Trainer-Position werde in den kommenden Tagen fallen, teilte der Fußball-Bundesligist mit.
Bo Svensson ist nicht länger Trainer des 1. FC Union Berlin. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Freitagnachmittag mit. Mit der Entlassung des 45 Jahre alten Dänen, der den Job erst im Sommer angetreten hatte, reagieren die Köpenicker auf die sportliche Krise der vergangenen Wochen.
Seit neun Spielen sieglos
Wettbewerbsübergreifend ist der 1. FC Union seit neun Spielen ohne Sieg. Dazu zählte auch ein 0:2-Debakel im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld. Vor sechs Tagen waren die "Eisernen" dann im letzten Spiel vor der Winterpause bei Werder Bremen mit 1:4 unter die Räder gekommen.
Wer die Köpenicker aus dem Negativstrudel herausführen soll, ist noch unklar. Eine Entscheidung, wer das Team interimsmäßig übernimmt, soll laut Klubangaben in den nächsten Tagen fallen. Am 2. Januar startet der 1. FC Union wieder ins Training. Mit Babak Keyhanfar, Kristoffer Wichmann und Tijan Njie müssen auch drei weitere Teambetreuer gehen.
Heldt: Für Trendumkehr "deutliche Veränderung notwendig"
"Nach eingehender Analyse des bisherigen Saisonverlaufs sind wir überzeugt, dass für eine Trendumkehr eine deutliche Veränderung notwendig ist. (...) Wir bedanken uns bei Bo Svensson und seinem Team für die geleistete Arbeit und wünschen ihnen alles Gute für ihren weiteren Weg", wird Unions Geschäftsführer Profifußball Horst Heldt in der Mitteilung zitiert.
Svensson genervt
Svenssons Freistellung erfolgt unmittelbar vor richtungsweisenden Duellen. Nach der Winterpause geht es gegen die Keller-Konkurrenten aus Heidenheim (Samstag, 11.1., 15:30 Uhr) und Augsburg (Freitag, 15.1., 20:30 Uhr).
Svenssons Amtszeit begann verheißungsvoll
Dass die Beziehung zwischen den Köpenickern und Bo Svensson zu einem Missverständnis werden sollte, hatte sich zunächst nicht abgezeichnet. Nach acht Spieltagen standen die Köpenicker auf dem vierten Tabellenplatz. Nach achtungsvollen Unentschieden gegen Leipzig oder Frankfurt oder einem Sieg gegen Dortmund träumten manche Fans sogar schon wieder von Europa.
Doch seit Ende Oktober lief dann immer weniger zusammen bei den Berlinern. Viele Tore hatte der 1. FC Union auch zuvor nicht geschossen. Doch nun bröckelte zudem die - zuvor wieder union-typisch sichere - Defensive, auf die Svensson seinen Fokus gelegt hatte. Von Woche zu Woche schwanden Mut und Selbstbewusstsein.
Schon unmittelbar nach der Niederlage zum Jahresausklang in Bremen hatte Geschäftsführer Horst Heldt Svensson keine Rückendeckung mehr gegeben: "Das müssen wir jetzt erst einmal sacken lassen. Wir haben eine Tendenz, die nicht gut und zufriedenstellend ist", sagte er damals. Dass der dänische Coach wackelte, war somit klar. Nun ist sein Aus besiegelt.
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Sendung: rbb24 Abendschau, 27.12.2024, 19:30 Uhr