buten un binnen Bremerhavener Pinguins probieren neuen Eishockey-Halsschutz aus
Im neuen Jahr wird das Tragen des Halsschutzes in der Deutschen Eishockey Liga Pflicht. Die Bremerhavener versuchen, sich schon jetzt im Training daran zu gewöhnen.
Ab dem 1. Januar 2024 gehört ein zusätzliches Stück schnittfester Stoff zur Pflicht-Ausrüstung für Eishockey-Profis in der DEL. Ein paar Millimeter dicker Kevlar-Stoff, mit dem der Hals der Spieler geschützt wird. Ein Stück Stoff, das Leben retten kann.
Denn seit vor einem Monat der ehemalige DEL-Profi Adam Johnson durch einen tragischen Unfall verstarb, als ihm von der Kufe eines Schlittschuhs in den Hals geschnitten wurde, hat die Deutsche Eishockey-Liga mit der Halsschutz-Pflicht reagiert.
Bisher war der Halsschutz freiwillig
Doch so tragisch der Tod des 29-jährigen Amerikaners ist, so selten sind diese Art Verletzungen im Eishockey. Für Junioren war das Tragen eines Halsschutzes schon immer Pflicht, bei den Profis dagegen bisher freiwillig – und die meisten haben darauf verzichtet.
"Der Halsschutz war unangenehm, man konnte nicht so gut atmen", erklärt Lukas Kälble von den Fischtown Pinguins buten un binnen und auch Kapitän Jan Urbas fügt hinzu: "Wenn er zu eng am Hals anliegt, dann hat man das Gefühl, es schränkt in der Bewegung des Kopfes ein."
Pinguins-Zeugwart achtet auf richtiges Tragen
Pinguins-Zeugwart Eugen Witthohn sorgt dafür, dass die Profis den Halsschutz regelkonform tragen.
Die neuen Modelle, die beim Bremerhavener Klub nun eingetroffen sind, sind jedoch deutlich angenehmer im Tragen geworden. Die Pinguins-Profis können und sollen sich bereits jetzt im Training an den neuen Halsschutz gewöhnen, der eher wie ein schmaler Rollkragen aussieht als eine dicke Halskrause.
Dennoch kennt Pinguins-Zeugwart Eugen Witthohn seine Pappenheimer. Er ist sich sicher, dass der ein oder andere Spieler versuchen wird, den Halsschutz "umzunähen, damit er schmaler ist und nicht so drückt", so Witthohn: "Aber das ist verboten und steht auch unter Strafe." Und so wird der Zeugwart genau darauf schauen, dass der Halsschutz von allen korrekt getragen wird.
Nicht jeder will den Halsschutz tragen
Dass mancher Profi den Halsschutz nicht tragen möchte, verwundert kaum. Eishockey ist ein Sport, in dem nach wie vor Härte dominiert. Schon über Helmpflicht und die Visiere vor dem Gesicht wurde seinerzeit kontrovers diskutiert, heute sind sie längst Alltag.
"Man weiß, dass Eishockey eine gefährliche Sportart ist", sagt Kälble, "es gibt Körperkontakt, es kann immer etwas passieren. Aber auf dem Eis denkt man daran nicht." Ausblenden, reinhängen, aushalten. Manche Eishockey-Profis wollen über Gefahren lieber gar nicht nachdenken, schon gar nicht, wenn sie so selten eintreten wie Schnittverletzungen am Hals. Da ist ihnen die gewohnte Bewegungsfreiheit lieber.
Kälble: "Gut, dass die Liga eingegriffen hat"
Doch den Schutz auch ihrer Gesundheit haben jetzt die Vereine und die Liga übernommen und von der Mehrheit der Profis wird die Maßnahme auch begrüßt. "Ich finde die Entscheidung gut. Ich denke, nachdem was passiert ist, ist es gut, dass die Liga eingegriffen hat und für den Schutz der Spieler sorgt", so Kälble.
Auch Kapitän Urbas möchte nicht, dass sich Unfälle wie jene von Johnson wiederholen: "Jeder hat das gesehen und es ist schlimm so etwas anzusehen. Es ist eine Tragödie. So etwas möchte man nicht sehen." Mit Hilfe des Halsschutzes sollte das verhindert werden können.
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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 29. November 2023, 18:06 Uhr