Sprung auf Rang drei verpasst Hannover dominant, aber sieglos gegen Münster
Hannover 96 dominiert Aufsteiger Preußen Münster am 19. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga, verpasst aber beim 2:2 (1:1) den eigentlich logischen Dreier. Das Team von André Breitenreiter kratzt nur an den Aufstiegsplätzen. Münster erkämpfte sich einen wertvollen Zähler im Abstiegskampf.
"Schade, dass sich die Jungs nicht belohnt haben heute", sagte 96-Trainer Andre Breitenreiter nach dem Spiel im Gespräch mit der Sportschau: "Wir haben uns heute soviele Torchancen herausgearbeitet, dass es eigentlich für mehrere Spiele zum Sieg hätte reichen müssen." Sein Gegenüber Sascha Hildmann lobte Am Sportschau-Mikrofon beide Mannschaften: "Es war ein super intensives Zweitligaspiel heute. Jeder hat alles versucht, jeder hat auf Sieg gespielt. Das war echt schön, anzuschauen."
Rasen in Hannover fast nicht bespielbar
Über 5.000 Preußen-Fans hatten sich auf den Weg nach Hannover gemacht - und wie die 25.000 Heimbesucher mussten sie erst einmal zittern, dass ihr Aufwand nicht umsonst gewesen ist. Nach den starken Regenfällen in den Stunden zuvor war der neu verlegte Rasen im Stadion völlig durchweicht. Schiedsrichter Frank Willenborg entschied erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn: Die Partie kann stattfinden!
Die Gastgeber begannen druckvoll. Münster - immer noch tief in den Abstiegskampf verwickelt - setzte Körperlichkeit gegen die spielerischen Vorteile der 96er. Dennoch hatten die Niedersachsen nach 20 Minuten die Führung auf dem Fuß. Nach Vorarbeit von Nicolo Tresoldi war es der Japaner Sei Muroya, der mit einem fulminanten Schuss aus 14 Metern nur die Oberkante der Latte traf.
Münsters Mees trifft, Hannovers Tresoldi kontert
Münster im Glück, wenig später noch viel mehr: Jano ter Horst hatte eine Flanke hart ins Zentrum geschlagen, wo Joshua Mees die Kugel gekonnt annahm und per Drehschuss zum 0:1 verwandelte (21.).
Der Aufsteiger führte überraschend, musste sich aber anschließend umso mehr dem verstärkten Druck der Gastgeber erwehren. In der 34. Minute brach die Münsteraner Mauer. Auf der linken Seite setzte sich Jannik Rochelt gekonnt gegen ter Horst durch und flankte punktgenau auf den einlaufenden Tresoldi. Der wuchtete die Kugel per Kopf zum 1:1 ins Netz (34.).
Hannovers Rochelt Zentimeter im Pech
Hannover hatte sich das Remis zur Pause mehr als verdient, setzte nach Wiederanpfiff gleich seine dominante Spielweise fort. Nach einem Stellungsfehler der Gäste-Abwehr hätte Rochelt nach nicht einmal einer Minute Spielzeit in der 2. Halbzeit fast zum 2:1 getroffen - der Flachschuss aus acht Metern halbrechter Position strich aber am langen Pfosten vorbei.
In der 54. Minute zappelte der Ball dann aber Tor der Gäste. Muroya hatte im Nachsetzen die Kugel versenkt, stand aber laut VAR-Überprüfung hauchdünn im Abseits. 96 blieb aber dran. In der 63. Minute scheiterte Jessic Ngankam mit einem Schuss aus 16 Metern knapp, 60 Sekunden später durfte er jedoch jubeln. Nach seinem geschickten Pass in die Tiefe versenkte der aufgerückte Mittelfeldmann Enzo Leopold den Ball aus 13 Metern zum 2:1 im Netz.
Münster aus heiterem Himmel zum 2:2
Aus heiterem Himmel glich Münster dann aus: Joker Etienne Amenyido verarbeitete einen Diagonalpass auf die linke Strafraumseite auf technisch höchstem Niveau. Nach seinem Queranspiel scheiterte der ebenfalls eingewechselte Florian Pick zunächst an Keeper Ron-Robert Zieler, doch der ließ den Schuss nach vorne abprallen. Den Nachschuss setzte Pick aus sieben Metern in die linke Ecke zum 2:2 (72.).
Münster war plötzlich da und mischte nun auch selbst vorn mit. Es entwickelte sich in den letzten 20 Minuten ein packender Schlagabtausch. Ein Treffer fiel aber nicht mehr.
Hannover gegen den HSV, Münster in Kaiserslautern
Hannover 96 muss am kommenden Wochenende am Sonntag (02.02.2025) beim Hamburger SV antreten (13.30 Uhr). Zeitgleich ist Preußen Münster beim 1. FC Kaiserslautern zu Gast.