Knapper Sieg bei Hertha BSC HSV verteidigt Tabellenspitze
Der Hamburger SV hat ein kniffliges Duell am Samstagabend bei Hertha BSC für sich entschieden und die Spitzenposition in der 2. Fußball-Bundesliga behauptet.
Die Hamburger gewannen bei der Hertha nach einer turbulenten Schlussphase am Ende glücklich mit 3:2 (1:0) und liegen mit 34 Punkten in der Tabelle weiterhin auf Platz eins, aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen 1. FC Köln.
Davie Selke (23. Minute) und Ransford Königsdörffer (61.) sorgten für eine 2:0-Führung der Hamburger, in der Folge wachte die lange lethargische und harmlose Hertha auf: Mickael Cuisance (72.) und Marten Winkler (80.) brachten die Berliner ins Spiel zurück. Doch der HSV schlug noch einmal zurück, Emir Sahiti traf nach einem Konter zum 3:2.
Ärger bei Herthas Fiel, Lob von Hamburgs Polzin
Die Hertha bleibt bei 25 Punkten stehen - und verpasste den erhofften Sprung in Richtung der Aufstiegsplätze. Hertha-Coach Cristian Fiel ärgerte sich nach dem Abpfiff am Sportschau-Mikrofon über "vergebene Torchancen und zu einfach zugelassene Tore". In der Schlussphase, vor dem entscheidenen Gegentor, habe sein Team auch den Überblick verloren: "Am Ende war es zuviel Risiko, wir standen nicht gut in der Rest-Verteidigung, das darf nicht passieren."
Für den noch unbesiegten HSV-Coach Merlin Polzin war es der vierte Erfolg im sechsten Spiel. "Es geht nicht um meine Person, es geht darum, was wir als HSV vorhaben", sagte Polzin im Anschluss am Sportschau-Mikrofon. Er freute sich vor allem über die Reaktion der Mannschaft nach dem Comeback der Hertha: "Die Jungs haben eine super Qualität, sie stehen füreinander ein, das hat man heute wieder gesehen."
Auch das Sondertrikot bringt Hertha kein Glück
Im ausverkauften Olympiastadion mit 71.500 Zuschauern, die größte Zweitliga-Kulisse seit 2013, präsentierten die Hertha-Fans vor Spielbeginn eine Choreografie in Gedenken an ihren vor gut einem Jahr überraschend verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein. Zudem trugen die Berliner Spieler Sondertrikots.
Der HSV entführte die drei Punkte am Ende im Stile eines Tabellenführers, die Hamburger nutzten ihre wenigen Chancen einkalt aus. Die Hertha hielt vor allem im zweiten Durchgang mit Leidenschaft dagegen und drängte nach dem dritten Gegentreffer noch bis in die Nachspielzeit auf den erneuten Ausgleich.
Der HSV durfte sich am Ende auch bei Daniel Heuer Fernandes bedanken, der Keeper vereitelte die letzte Berliner Chance durch Kevin Sessa (90.+1).