Fußball | Sachsenpokal Zweiter Finalteilnehmer gesucht: FSV Zwickau heiß auf Dynamo Dresden
Wer folgt Erzgebirge Aue ins Pokalfinale? Den Strauß fechten am Mittwoch der FSV Zwickau und Dynamo Dresden aus. Die SGD ist Favorit, aber die "Schwäne" fühlen sich in der Underdog-Rolle pudelwohl.
Zweiter Finalteilnehmer im Sachsenpokal gesucht. Nachdem sich der FC Erzgebirge Aue nach dem 4:0-Erfolg in Bischofswerda bereits das Endspiel-Ticket gesichert hat, spielen am Mittwoch (24. April) zu später Abendstunde der FSV Zwickau und die SG Dynamo Dresden das zweite Halbfinale aus. Der Anstoß in der GGZ-Arena erfolgt 20:15 Uhr. SPORT IM OSTEN ist live im MDR FERNSEHEN und im Stream dabei.
Erste Bewährungsprobe für Dynamos Trainer-Trio
Rang vier in der 3. Liga reicht, um sich für die erste Runde im finanziell lukrativen DFB-Pokal zu qualifizieren. Dürfte auch bei Dynamo Dresden durchgesickert sein, doch mittlerweile ist auch dieser Platz in Gefahr. Die Schwarz-Gelben sind im Sinkflug, zuletzt musste Trainer Markus Anfang dran glauben. Bis zum Saisonende übernimmt ein dynamisches Trio aus Co-Trainer Heiko Scholz, U19-Cheftrainer Willi Weiße und Berater Ulf Kirsten die Verantwortung - und das Dreiergespann hat eine Herkulesaufgabe vor sich.
Kirsten: "Das Team ist fokussiert und arbeitet hart"
Derweil gab Vereinslegende Kirsten vor, wie man das Ruder noch herumreißen will: "Wir werden im gesamten Trainerteam gemeinsam daran arbeiten, die Mannschaft für die verbleibenden Spiele wieder in die Spur zu bringen und die dringend notwendigen Ergebnisse einzufahren." Die erste Bewährungsprobe steht den Dreien am Mittwoch gegen Zwickau bevor, um die verunsicherte Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen. "Das Team ist fokussiert und arbeitet hart, um das Maximum herauszuholen. Dass wir im Verbund dazu in der Lage sind, haben wir in dieser Saison schon oft nachgewiesen. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen", ergänzte Kirsten.
Scholz: "Wir wollen ins Endspiel, wir wollen den Pokal holen"
Wie Kirsten sah es auch Heiko Scholz in einer Medienrunde, die Dynamo am Dienstag (23. April) veranstaltete. Dabei betonte er: "Wir müssen ganz kleine Erfolgserlebnisse wieder sammeln, dass wir wieder dieses Gefühl, diese Selbstverständlichkeit für Siege kriegen." Zudem verdeutlichte er, dass die Dresdner mit dem unbedingten Siegeswillen in das Halbfinal-Spiel gegen Zwickau gehen werden. "Wir wollen ins Endspiel, wir wollen den Pokal holen. Das ist wie ein Europacup-Spiel."
SGD mit Ach und Krach ins Halbfinale
Die Dresdner waren in der 3. Hauptrunde in den Sachsenpokal eingestiegen. Nach einem 8:0 beim FV Eintracht Niesky folgte ein 4:0-Erfolg beim VfB Empor Glauchau. Spätestens im Viertelfinale zeigte sich die Unsicherheit, die in den Reihen der Schwarz-Gelben herrschte. Mit Ach und Krach hangelte sich der Drittligist bei Oberliga-Vertreter VFC Plauen ins Elfmeterschießen, das dann zu Gunsten der SGD ausging.
Zwickau-Trainer Schmitt: "Es ist ein Spiel, und das wollen wir natürlich gewinnen"
Für den FSV Zwickau wäre die Finalteilnahme im Sachsenpokal eine wunderbare Zugabe in einer Punktspielsaison, die holprig begann und jetzt richtig gut läuft. Die Mannschaft von Coach Rico Schmitt schippert in ruhigem Fahrwasser und ist aller Abstiegssorgen ledig. Zuletzt gab’s ein 2:0 beim FC Eilenburg, womit die "Schwäne" die 40-Punkte-Marke knackten.
Nach der Partie blickte Schmitt schon einmal auf den Pokal-Kracher voraus. "Dynamo Dresden ist Favorit. Wir müssen safe bleiben. Es ist ein Spiel, und das wollen wir natürlich gewinnen", gab sich der 55-Jährige optimistisch und fuhr fort: "Das wäre eine Riesensache, wenn wir ins Finale kommen und dann zuhause gegen Aue spielen. Wir wollen die Underdog-Rolle spielen, und ich denke, da sind wir gut dabei."
Er glaubt nicht, dass Dynamo nach dem Trainerwechsel "Experimente" machen werde. Aber eine "andere Note" könne das Spiel des Favoriten schon bekommen, "mit anderen Gewürzen für die Suppe" wie es Rico Schmitt ausdrückte. Man brauche eine "außergewöhnliche Leistung". Er freut sich durch die Fanfreundschaft der beiden Vereine auf ein "Fußballfest".
Spielführer Frick: Die Sache mit dem Sahnetag
FSV-Kapitän Davy Frick verspürt nach dem Klassenerhalt in der Regionalliga "riesige Vorfreude" und hat viel Respekt vor dem Gegner. Man brauche "einen Sahnetag" und Dynamo "vielleicht keinen Sahnetag". So könne die Überraschung gelingen, so der Routinier gegenüber Sport im Osten.
Zwickauer fast makellos (nur ein Gegentor) ins Halbfinale
Für die Zwickauer begann das Abenteuer Sachsenpokal in der 2. Runde mit einem 5:0 beim Roßweiner SV. Über die Stationen SG Weixdof, wo die "Schwäne" 2:0 gewannen, ging es zum VfB Auerbach (2:0-Erfolg) und schließlich zum VfB Fortuna Chemnitz. Nach einem 4:1-Auswärtssieg zogen die Zwickauer schließlich ins Semifinale ein.
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jmd/cke