Connor Krempicki

Fußball | 2. Bundesliga Trotz langer Überzahl: FCM kassiert beim HSV erste Saisonniederlage

Stand: 20.10.2024 15:42 Uhr

Der 1. FC Magdeburg hat nach vier Auswärtssiegen in Folge die erste Saisonniederlage kassiert. Beim Hamburger SV konnte die Titz-Elf trotz langer Überzahl und Powerplay nichts Zählbares mitnehmen.

Mit 1:3 (0:3) hat der FCM im Volksparkstadion das Nachsehen gehabt. Gegen einen perfekt eingestellten und stark kombinierenden Gegner sah es zur Pause nach einer klaren Sache für den HSV aus. Doch nach einem Platzverweis drehte sich das Blatt, auch wenn sich am Ausgang nichts änderte. Trainer Christian Titz lobte die Bemühungen seines Teams nach dem Spiel, die "ein anderes Gesicht gezeigt und versucht hat, dem Spiel eine andere Wendung zu geben."

Königsdörffer netzt früh für den HSV

Baris Atik stand für Livan Burcu in der Startelf, der von der türkischen U21-Nationalmannschaft zurückgekehrt war. Im Abwehrzentrum startete Marcus Mathisen nach Gelb-Rot-Sperre wieder. Auf Seiten des HSV begann Ransford Königsdörffer für Top-Torjäger Robert Glatzel. Und der Ex-Dynamo-Spieler stand gleich im Fokus: Noah Katterbach ließ Tobias Müller stehen und brachte eine gute Flanke, die Königsdörffer nicht auf den Kasten bringen konnte. Doch die Rothosen blieben am Ball, Jean-Luc Dompé legte auf Miro Muheim. Dessen Flanke verwandelte Königsdörffer diesmal unhaltbar ins lange Eck (5. Minute). Magdeburg stand sehr hoch, versuchte so den Spielaufbau des HSV zu stören und Fehler zu erzwingen. Das klappte selten, öfter überspielten die Norddeutschen das Pressing und gingen mit Tempo auf den Kasten der Ottostädter zu. In der 32. Minute fand eine Königsdörffer-Flanke den einlaufenden Ludovit Reis, dessen Direktabnahme an den Pfosten krachte. Magdeburgs beste Chance war ein schöner Distanzschuss von Xavier Amaechi nach einem Doppelpass mit Silas Gnaka (38.), der allerdings am langen Pfosten vorbeiflog.

Die Spieler des Hamburger SV jubeln

Ransford Königsdörffer und seine Mitspieler bejubelten früh die Führung für den HSV.

Doppelschlag schockt FCM

Kurz vor der Pause sorgte ein Doppelschlag für lange Gesichter im ausverkauften Gästeblock. Erst tänzelte Katterbach zwei Magdeburger aus, umkurvte Marcus Mathisen und schaufelte die Kugel ins kurze Eck (42.). In der Nachspielzeit (45.+1) stand Davie Selke bei einer Ecke im Fünfmeterraum komplett blank und konnte per Fuß das dritte Tor markieren, nachdem Tobias Müller den Silbermedaillengewinner von Rio de Janeiro ziehen lassen musste. Eine gebrauchte erste Hälfte für den auswärts bisher so starken FCM, der nicht einmal auf das Tor des HSV schoss.

Martijn Kaars gegen Jonas Meffert

Martijn Kaars konnte trotz eines Treffers die erste Saisonniederlage des FCM nicht verhindern.

1. FC Magdeburg in Überzahl, Kaars verkürzt

Christian Titz wechselte in der Pause dreifach, was allerdings eher für Verunsicherung sorgte, statt neue Impulse zu geben. Die Rothosen wirkten wie der sichere Sieger, bis Kapitän Sebastian Schonlau einen Aussetzer hatte. Angelaufen von Martijn Kaars vertändelte der Hamburger den Ball und griff zur Notbremse. Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte zunächst Gelb, wurde allerdings vom VAR an den Monitor gebeten und entschied in der Folge korrekt auf Feldverweis (57.). Magdeburg lief in der Folge wütend an und bekam in der 62. Minute einen Strafstoß zugesprochen. Der eingewechselte Livan Burcu zog in den Sechzehner und wurde von Muheim gelegt. Kaars trat an und verwandelte sicher vom Punkt.

Sebastian Schonlau  4, HSV sieht von Schiedsrichter Sven Jablonski die Rote Karte

Sebastian Schonlau machte durch einen Aussetzer und den folgenden Platzverweis die Partie noch einmal spannend.

Anrennen des FCM vergebens

Die Sachsen-Anhalter übernahmen das Heft des Handelns komplett, schnürten den HSV im eigenen Strafraum ein. "Das war dann wie ein Handballspiel", konstatierte Magdeburg-Trainer Titz nach der Partie. Doch zwingende Abschlüsse sprangen zu selten heraus, die beste Chance hatte Philipp Hercher bereits in der 83. Minute, als der FCM-Spieler eine Kopfballablage von Baris Atik aus kurzer Distanz genau auf den Torhüter abschloss. "Wenn die reingeht, dann brechen hier alle Dämme", war sich Christian Titz sicher.

Doch zu mehr Toren reichte es nicht. Auch wenn in der Nachspielzeit der Ball dann doch noch im Netz der Hamburger zappelte. Doch Jablonski erkannte den Treffer zurecht ab: Jean Hugonet hatte die Kugel aus den Händen von Daniel Heuer Fernandes geköpft und dann ins Gehäuse befördert (90.+4). So blieb es nach einem couragierten Auftritt im zweiten Durchgang trotz aller Bemühungen bei der ersten Saisonniederlage für den FCM, der den HSV in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen muss.

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