Drei Footballspieler von denen einer in Richtung Kamera zu zeigen scheint.

American Football | GFL Trotz Außenseiterrolle: Dresden Monarchs kämpfen um zweiten Meistertitel

Stand: 09.10.2024 20:49 Uhr

Die Dresden Monarchs stehen zum dritten Mal im "German Bowl". Gegen Titelverteidiger Potsdam Royals sind die Sachsen am Samstag zwar klarer Außenseiter, erhoffen sich aber nicht zuletzt dank Wide Receiver Ricky Smalling eine Überraschung.

Greg Seamon hat in seiner langen Trainerkarriere schon einiges erlebt. 20 Jahre arbeitete der US-Amerikaner in der NFL, der stärksten Football-Liga der Welt, ehe es ihn Ende des vergangenen Jahres zu den Dresden Monarchs zog. Dort könnte er sich nach nicht mal einem Jahr ein kleines Denkmal setzen, wenn die Monarchs am Samstag in Essen gegen die Potsdam Royals um die Deutsche Meisterschaft spielen. Es wäre die zweite in der 32-jährigen Vereinsgeschichte der Sachsen, nachdem man sich 2021 im "German Bowl" gegen die Schwäbisch Hall Unicorns erstmals die Krone aufgesetzt hatten.

"Wir sind voller Vorfreude", blickte Seamon im Gespräch mit SPORT IM OSTEN voraus. Die Emotionen stehen aktuell noch im Hintergrund, "der volle Fokus liegt auf den nötigen Aufgaben, um gut zu spielen." Ein gutes Spiel werden die Monarchs in jedem Fall benötigen. Denn die Favoritenrolle liegt klar bei Potsdam. Der Titelverteidiger marschierte mit 12:0 Siegen durch die Hauptrunde und machte auch in den Playoffs mit zwei mehr als deutlichen Siegen gegen die Allgäu Comets (84:20) und Rekordmeister New Yorker Lions Braunschweig (25:6) kurzen Prozess.

Greg Seamon, Headcoach Dresden Monarchs, gestikulierend

Greg Seamon ist seit Dezember 2023 Headcoach der Dresden Monarchs. Am Samstag winkt der Triumph im "German Bowl".

Monarchs überzeugen in den Playoffs

Doch auch die Monarchs konnten Ausrufezeichen setzen. Die Hauptrunde beendeten die Sachsen mit 10:2 Siegen, einzig gegen die Berlin Rebels und Finalist Potsdam setzte es Niederlagen. In den Playoffs folgten zwei dominante Auftritte gegen die Straubing Spiders (35:6) und im Halbfinale gegen die Hildesheim Invaders (27:13).

Dabei wusste allen voran Wide Receiver Ricky Smalling zu überzeugen. Gegen Hildesheim erzielte der 26-jährige US-Amerikaner alle drei Dresdner Touchdowns. "Er ist ein außergewöhnlicher Spieler", schwärmt auch sein Coach. "Ich bin mir sicher, dass Potsdam das im Hinterkopf hat und taktische Anpassungen vornehmen wird, um Ricky zu stoppen. Aber das ist Teil des Schachspiels", schmunzelte Seamon.

Szene aus einem Footballspiel: Ein Spieler in blau läuft mit Ball zweien in weiß davon.

Szene aus einem Footballspiel: Ein Spieler in blau läuft mit Ball zweien in weiß davon.

Wer stoppt Potsdams Henderson?

Doch es nicht nur Smalling, der gegen Potsdam zum womöglich entscheidenden Faktor werden soll. Auch die Defensive der Monarchs präsentierte sich gegen Hildesheim mit allein sieben Quarterback-Sacks in starker Form. Mit Jaylon Henderson von den Royals wartet am Samstag aber eine wohl noch härtere Aufgabe. Der 27-jährige Quarterback zählt zu den besten Spielmachern in Europa und führt alle relevanten Statistiken in dieser GFL-Saison an.

Bei den Monarchs gilt der Fokus aber weiter dem eigenen Spiel. "Wir behalten unsere Routinen bei", so Seamon. Natürlich gehören taktische Anpassungen und "ein paar Überraschungen" immer dazu, man werde sich für das Finale aber nicht von Grund auf neu erfinden. Schließlich bestätigt der neuerliche Finaleinzug die Arbeit der letzten Monate. "Wir sind fokussiert geblieben und haben unseren Weg gemacht", betonte Seamon. "Jetzt werden wir unser Bestes tun, um das Finale zu gewinnen."

jsc