Olympia | Paris 2024 Teamsprint-Trio um Magdeburgerin Grabosch gewinnt Bronze
Viermal in Serie haben die deutschen Teamsprinterinnen den WM-Titel gewonnen. Bei Olympia sollte es Gold werden – am Ende reichte es für das Team um die gebürtige Magdeburgerin Pauline Grabosch nur zu Bronze, trotz zwischenzeitlichem Weltrekord.
Das deutsche Teamsprint-Trio Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und die gebürtige Magdeburgerin Pauline Grabosch hat sich nach seiner gescheiterten Goldmission bei den Olympischen Spielen in Paris mit Bronze getröstet. Im Velodrome National von Saint-Quentin-en-Yvelines gewannen die Bahnrad-Weltmeisterinnen der Jahre 2020 bis 2023 das kleine Finale gegen die Niederlande in 45,400 Sekunden und sicherten sich einen Podestplatz.
Kein Gold trotz Weltrekord
Hinze rollte mit einem dünnen Lächeln über das Holzoval, gemeinsam mit Friedrich und Grabosch winkte sie ins Publikum. Nach echtem Jubel war den deutschen Sprint-Königinnen noch nicht zumute. Bronze im Teamsprint hatten sie soeben gewonnen – doch sie hatten auch Gold verloren, ihren großen olympischen Traum.
Pauline Grabosch feiert die Bronze-Medaille mit dem Publikum.
Der Wettbewerb im Velodrome National sollte zur Krönung einer Erfolgs-Ära werden, nach zuletzt vier WM-Titeln in Serie musste zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe in Paris der Triumph her. Doch trotz eines Weltrekords verpasste das deutsche Trio das große Finale. Gold gewann anschließend Großbritannien gegen Neuseeland.
Ein Rekord jagt den nächsten
Nach einer soliden Qualifikation (45,644) drehten Hinze und Co. dann auch mächtig auf und untermauerten ihre Ambitionen. Bei ihrem Erstrundenerfolg gegen Mexiko (45,377 Sekunden) verbesserte das Cottbuser Gespann auf dem rasend schnellen und frisch renovierten Holzoval den kurz zuvor aufgestellten Weltrekord der Britinnen.
Statt des scheinbar sicheren Goldfinals folgte aber der Schock: Direkt im Anschluss legten erst Neuseeland (45,348) und dann Großbritannien (45,338) wieder nach und verdrängten das deutsche Trio noch von den ersten beiden Rängen. Im Finale legten die Britinnen später gleich die nächste Bestmarke nach (45,186).
Schmerzhafte Erinnerungen werden wach
Als die Hoffnung auf Gold dahin war, blickten Hinze und Friedrich auf der Rolle fassungslos ins Leere. Grabosch, die anders als Hinze und Friedrich nicht im Sprint und Keirin antritt, legte das Gesicht in die Hände und trauerte der einzigen Goldchance bei ihrer Olympia-Premiere hinterher.
Hinze erlebte ein schmerzhaftes Deja-vu. Die 26-Jährige war vor drei Jahren als Dreifach-Weltmeisterin nach Tokio geflogen und ohne Olympiasieg wieder abgereist. In Paris soll die Revanche gelingen. Im Teamsprint bot sich allerdings die wohl größte Chance.
Deutsche Männer verpassen Finale in der Teamverfolgung
Im Teamsprint der Männer belegten Luca Spiegel, Maximilian Dörnbach und Stefan Bötticher in 43,009 Sekunden den siebten Rang in der Qualifikation. Die erste Runde wird am Dienstag ausgefahren. In der Teamverfolgung der Männer fuhren Tobias Buck-Gramcko, Roger Kluge, Theo Reinhardt und Tim Torn Teutenberg hinterher und schieden als Neunte (3:50,083 Minuten) aus. Der Fokus im Ausdauerbereich der Männer liegt in Paris auf dem Madison. Dort wollen Kluge und Reinhardt um eine Medaille fahren.
dpa/sid/SpiO