Matthias Musche, Handballspieler, jubelt über ein Tor.

Handball | Champions League SC Magdeburg wächst wieder über sich hinaus

Stand: 20.02.2025 10:25 Uhr

Der Kader wird immer kleiner, aber die Spieler rücken noch enger zusammen und schaffen den dritten wichtigen Sieg in Folge. Gegen Aalborg hatte Trainer Bennet Wiegert am Ende nur noch acht gesunde Feldspieler.

Was für eine unglaubliche Energieleistung! Der SC Magdeburg schlägt mit einer absoluten Rumpfmannschaft den dänischen Meister mit 32:31. Auch die Verletzung von Gisli Kristjansson konnte den Deutschen Meister nicht stoppen. Trainer Bennet Wiegert war nach dem Spiel einfach nur stolz auf seine Jungs, wohl wissend, dass es ein Ritt auf der Rasierklinge ist.

SCM-Coach Bennet Wiegert: "Das macht mich stolz"

Sieben verletzte Spieler, dann auch noch der Ausfall von Gisli Kristjansson nach fünf Minuten. Und dennoch durften die Magdeburger Handballer am Mittwoch gemeinsam mit frenetischen 6.300 Fans den so wichtigen Sieg gegen Aalborg Handbold bejubeln. Wie schon beim Liga-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter Melsungen und vergangene Woche in Kielce wuchs die Mannschaft über sich hinaus und trotzte dem enormen Verletzungspech. Cheftrainer Bennet Wiegert resümierte nach dem Spiel erschöpft, aber glücklich: "Wenn man sieht, welche Energie die Jungs ins Spiel bringen. Wie sie ihr Herz auf dem Parkett lassen. Und um wichtige Punkte fighten. Das macht mich stolz." Was den Coach zudem freute, war, dass auch der dänische Gegner mit Hochachtung über die Leistung des SCM sprach. "Das ist Balsam auf die Magdeburger Seele."

SCM-Coach Bennet Wiegert: "Das macht mich stolz"

Einer kämpft für den anderen

Was die Mannschaft im so wichtigen Champions-League-Spiel gegen Aalborg abriss, war großartig. Felix Claar und Michael Damgaard sorgten vorn mit je acht Toren dafür, dass der SCM zeitweise mit drei Toren vorn lag. Als es in der zweiten Halbzeit immer schwerer wurde, vorn die Lücke zu finden, hielten die starke Abwehr und ein gewohnt zuverlässiger Sergey Hernandez die zwei Punkte fest. "Dass es kräftezehrend ist, was wir machen, hat man ab Mitte der zweiten Halbzeit gesehen. Da hatten wir im Angriff Probleme. Zum Schluss haben wir uns aber belohnt, das macht uns happy", erklärte Wiegert, der jetzt hofft, dass bald einige Spieler zurückkommen.  

Michael Damgaard wirft Tor

Michael Damgaard sortge für acht Magdeburger Tore gegen Aalborg.

Wiegert ärgert sich über Kristjansson-Einsatz

Denn: "Wir brauchen Spieler zurück, um den Kader gesund zu halten." Das gelang bei Kristjansson nicht. Der Isländer war schon angeschlagen – leichte Verletzung aus dem Melsungen-Spiel – in die Partie gegangen. Nach fünf Minuten knickte er um. Wiegert sieht hier auch bei sich eine Mitschuld. "Man hat gesehen, dass es zu früh war. Das ärgert mich, aber diese Entscheidungen muss man im Leistungssport treffen. Vielleicht hätte ich heute aber bremsen müssen." Für das Spiel am Sonntag in Göppingen ist Kristjanssons Einsatz zumindest fraglich.

Gisli Thorgeir Kristjansson (Magdeburg, 10) wird verletzt vom Feld geführt

Gisli Thorgeir Kristjansson musste früh verletzt raus.

Bleibt die Frage, wie lange die Magdeburger mit ihrem derzeit kleinen Kader das durchhalten können. Darüber möchte der Coach aktuell nicht nachdenken. "Ich stelle mir die Frage nicht, ich möchte die Welle reiten. Die Jungs haben Bock und Leidenschaft." Bleibt zu hoffen, dass auch in Göppingen und kommenden Mittwoch in Kolstad die Kräfte reichen werden.

rei