Ralf Rangnick, Sportdirektor und neuer Cheftrainer (li.) und Willi Orban.

Fußball | Bundesliga RB Leipzigs Kapitän Orban über "Hellseher" Rangnick - "Absoluter Top-Trainer"

Stand: 30.04.2024 13:13 Uhr

Ralf Rangnick war der Hauptgrund für den Wechsel von Willi Orban nach Leipzig. Das war vor neun Jahren. Damals war Orban ein junger Zweiliga-Spieler, mittlerweile ist er einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga, der von Rangnick schwärmt und glaubt, dass die Bayern in der kommenden Saison keine Überflieger sein werden.

Die Stelle des Cheftrainers beim FC Bayern München ist immer noch vakant. Ralf Rangnick soll nach übereinstimmenden Medienberichten die Wunschlösung sein, nachdem Xabi Alonso und Julian Nagelsmann nicht zu überzeugen waren.

Orban schwärmt von Rangnick

Wäre Willi Orban kein Profi bei RB Leipzig, sondern Entscheidungsträger bei den Bayern, würde er wohl zuschlagen. "Ich kann nur aus meiner Erfahrung bei RB Leipzig sagen, dass Ralf Rangnick ein absoluter Top-Trainer ist", erklärte der 31-jährige Innenverteidiger im Gespräch der "Sport Bild" (Print). Rangnick habe eine klare Idee, Fußball zu spielen, und er habe die Fähigkeit, vor allem junge Spieler weiterzuentwickeln.

Orban war 22 als er seinen Heimatverein 1. FC Kaiserslautern verließ und nach Leipzig wechselte. Rangnick saß mit Orban und dessen Berater im Wohnzimmer, redete auf das Duo ein und überzeugte. Orban erinnert sich noch heute. "Er hat eine starke Begeisterungsfähigkeit und ist ein Visionär. Am Ende ist nahezu alles eingetreten, was er mit diesem Gespräch damals prophezeit hat."

Torwart Peter Gulacsi und Willi Orban

Torwart Peter Gulacsi und Willi Orban sind wichtige Säulen bei RB Leipzig.

Orban erwartet keine überlegenen Bayern

Aktuell ist Rangnick Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, sein Vertrag läuft noch bis 2026 - ihn herauszukaufen wäre für Bayern wohl das kleinere Problem. Ob mit oder ohne Rangnick für Orban sind die Bayern in der kommenden Saison nicht der große Überflieger.

Der ungarische Nationalspieler geht nicht von einer schnellen Rückkehr der Dominanz des FC Bayern München wie im vergangenen Jahrzehnt aus. Nach Ansicht des Verteidigers werden auch in den kommenden Jahren andere Mannschaften Chancen auf die Meisterschaft haben, wie es in dieser Saison Leverkusen gezeigt hat. "Ich erwarte, dass die Bayern weiterhin in einem Prozess sein werden", sagte Orban. "Neuer Trainer, Umbauten im Kader - das löst man nicht von heute auf morgen. Stark sind die Bayern immer, aber so dominant, wie sie in den vergangenen zehn Jahren waren, werden sie meiner Meinung nach erst mal nicht sein."

RB Leipzig führt Borussia Dortmund vor

Bleibt RB ein erneuter Umbruch erspart?

Auf "Umbauten" bei RB möchte Orban am liebsten verzichten. "Wenn wir annähernd in der Konstellation weitermachen können, ist das eine super Basis", sagte Orban, der sich "ziemlich sicher ist, dass es keinen großen Umbruch geben wird. Da vertraue ich unseren Verantwortlichen sehr." Im vergangenen Sommer hatten mit Josko Gvardiol, Konrad Laimer, Dominik Szoboszlai und Torschützenkönig Christopher Nkunku vier Säulen das Team verlassen. "Wir waren wegen des Umbruchs nie in der Lage, ganz oben anzuklopfen, haben aber bisher das Beste daraus gemacht", so Orban.

spio/dpa