Champions League RB Leipzig mit "frischem Personal" gegen die Young Boys Bern
Langeweile am letzten Gruppenspieltag der Champions League? Für RB Leipzig mag es heute gegen Bern (Live-Reportage und Ticker ab 18:45 Uhr auf sportschau.de) um die berühmte Ananas gehen, aber die ist groß und nicht nur mit Blattgold belegt.
Larifari am Mittwochabend? Laut Marco Rose ist das nicht zu erwarten. RB Leipzigs Trainer sieht für das Champions-League-Spiel gegen Young Boys Bern kein Motivationsproblem, auch wenn die Qualifikation fürs Achtelfinale (RB) bzw. für die Europa League (Bern) längst perfekt ist. Der sportliche Anreiz sei schließlich immer da, und nicht nur der. "Es geht um Renommee, es geht dem Verein um ein bisschen Geld. Dementsprechend nehmen wir das sehr ernst und wollen gewinnen", betonte Rose am Dienstag.
Das "bisschen Geld" spielt tatsächlich keine untergeordnete Rolle. Immerhin 2,8 Millionen Euro beträgt die Siegprämie in einem Gruppenspiel der Königsklasse. Für ein Remis wandern nur noch 930.000 Euro in die Klubkasse. Glaubt man den Buchmachern, für die Geld naturgemäß alles ist, hat RB die Siegprämie fast sicher: Die Quote bei einem Leipziger Erfolg beträgt gerade mal 1,35, die für einen Schweizer Sieg immerhin 7,75.
Rotation angekündigt
Ähnlich hoch war allerdings auch der Favoritenstatus in der Bundesliga vor den vergeigten Spielen gegen Bochum, Wolfsburg oder Mainz. RB ist schließlich immer für eine Überraschung gut. Und jetzt gegen Bern kommt noch ein Personal-"Problem" hinzu. "Wir werden morgen viel frisches Personal bringen", kündigte Marco Rose eine Startelf an, die sehr wahrscheinlich so noch nicht zusammen gespielt hat.
Rose weiß um dieses Risiko. "Ich nehme in Kauf, dass der eine oder andere mal fünf oder zehn Minuten Anlaufzeit braucht, weil er in den letzten Wochen nicht ganz so viel gespielt hat." Er freue sich, "dass ich ein paar Jungs Spielzeit geben kann". Nichtdestotrotz nehme man das Spiel sehr ernst.
Gulacsi, Werner, Seiwald
Alle Namen seiner Aufstellung nannte der Coach natürlich nicht, einige aber schon. So wird im Tor, wenngleich das schon länger klar ist, Peter Gulacsi stehen. "Pete freut sich einfach drauf, nach über einem Jahr mal wieder in einem Heimspiel hier im Tor zu stehen. In seinem Stadion, vor seinen Fans, mit seinen Jungs. Das merkt man ihm an. Er wirkt hochmotiviert, er freut sich richtig drauf", beschrieb Rose die Situation und wischte gleich noch Spekulationen vom Tisch, der Ungar könne im Winter nach New York oder sonstwohin wechseln: "Es gibt überhaupt keine Anzeichen dafür, dass Pete in irgendeiner Form darüber nachdenkt, etwas Neues zu machen."
Zur Startelf wird auch Nicolas Seiwald gehören, der in dieser Saison trotz der Einsätze gegen Manchester City maximal ein Ergänzungsspieler ist. Ähnliches könnte man im Übrigen auch über Timo Werner sagen. Adduktorenprobleme hatten den Stürmer zuletzt außer Gefecht gesetzt. Am Dienstag stieg er erst wieder ins Mannschaftstraining ein. "Trotzdem ist er morgen dabei, und er ist sicher auch eine Option in diesem Spiel", erklärte Rose: "Timo ist wieder da und schmerzfrei, das ist das Wichtigste."
Sven Kups