Fußball | Bundesliga RB Leipzig empfängt Wolfsburg: Kein "Gruppenkuscheln" mit Hasenhüttl
Wenn RB Leipzig am Samstag den kriselnden VfL Wolfsburg empfängt, wird es auch ein Wiedersehen mit Ralph Hasenhüttl geben. Geschenke, so viel ist sicher, kann der ehemalige RB-Trainer nicht erwarten - auch, weil es nach wie vor offene Rechnungen zu begleichen gibt.
Es wird ein brisantes Duell - und das aus mehreren Gründen. Wenn RB Leipzig am Samstag den VfL Wolfsburg empfängt (15:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker) gibt es ein Wiedersehen mit Ralph Hasenhüttl. Eben jenem Trainer, der RB in der ersten Bundesligasaison direkt zur Vizemeisterschaft geführt hatte. Nicht umsonst hatten sich ehemalige Schützlinge wie Torhüter Peter Gulacsi im Vorfeld lobend über den Österreicher geäußert, der Mitte März Niko Kovac als Trainer in Wolfsburg abgelöst hatte.
Offene Rechnungen mit Wolfsburg
Dass Hasenhüttl in seiner Zeit bei RB "inhaltlich und menschlich einen guten Eindruck hinterlassen hat", betonte auch Leipzigs Trainer Marco Rose auf der Spieltagspressekonferenz am Freitag (12. April 2024). Der 56-Jährige sei "Teil der kurzen RB-Historie und war sehr erfolgreich mit der Vizemeisterschaft." Entsprechend wichtig sei es auch, dass er gebührend empfangen wird. Ein "Gruppenkuscheln" erwarte er aber nicht, fügte Rose schmunzelnd an.
Das hängt auch mit den jüngsten Erfahrungen mit dem kommenden Gegner zusammen. In dieser Saison verlor RB beide Spiele gegen den VfL. Vor allem das Aus in der zweiten Runde des DFB-Pokals stößt Rose weiter bitter auf. "Wir wissen, dass wir beide Spiele aufgrund der vielen Torchancen hätten gewinnen müssen. Das waren Niederlagen, die uns wehgetan haben." Am Samstag wolle man es entsprechend besser machen.
Rose: "Die Tendenz zeigt nach oben"
Schließlich ist das primäre Ziel der Leipziger, die Qualifikation für die Champions League, nach wie vor ein heikles Thema. Aktuell liegt RB nur aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz vier vor Borussia Dortmund, das am Samstag zeitgleich bei Mönchengladbach gastiert. "Wir haben noch nichts erreicht in dieser Saison", unterstrich Rose. "Der Punkteschnitt könnte besser sein. Aber die Tendenz zeigt nach oben." Nicht zuletzt der überzeugende Auswärtssieg beim SC Freiburg am vergangenen Wochenende habe" positive Energie bei den Jungs" freigesetzt.
Beim 4:1 gegen die Breisgauer konnte RB schon in den ersten 20 Minuten zwei Treffer markieren. Mit elf Saisontoren in der Anfangsviertelstunde liegt man in dieser Statistik auf Platz zwei hinter dem FC Bayern. Wolfsburg kommt dagegen mit zwei Niederlagen im Gepäck und ist mittendrin im Abstiegskampf. Hasenhüttls Einfluss auf die Mannschaft sei dennoch bereits zu erkennen. Es sei sichtbar, "dass Ralph versucht, ein paar Dinge neu einzubringen. Er lässt gerne aktiv nach vorne verteidigen. Inwieweit wir das zulassen, liegt auch an uns", sagte Rose: "Wir glauben zu wissen, was uns erwartet."
Rose will Schäfer-Gerüchte nicht kommentieren
Von Hasenhüttls Rückkehr und Revanchegedanken einmal abgesehen, findet das Duell aber noch unter einem anderen Vorzeichen statt. Schließlich soll die am Mittwoch vollzogene Vertragsauflösung von Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer beim VfL in erster Linie mit seinem bevorstehenden Wechsel zu RB im Zusammenhang stehen, wo der Posten des Sportchefs seit dem Aus von Max Eberl weiterhin vakant ist.
Rose wollte sich zu den Spekulationen - wenig überraschend - nicht äußern. Es sei nicht "meine Aufgabe, Dinge zu kommentieren, die in Wolfsburg passieren und die unseren Ablauf nicht beeinträchtigen sollten". Dennoch lobte er den 39-Jährigen als "guten Typ", der sein "Handwerk versteht." In erster Linie gehe es aber um drei Punkte am Samstag. Denn: "Wenn wir das schaffen, bestätigen wir unsere Formkurve."
jsc/dpa/sid