Leipzigs Spieler umarmen Marco Rose nach dem 3:0 gegen Frankfurt

Sieg gegen Eintracht Leipzig jubelt - Sesko und Openda retten Rose den Job

Stand: 05.12.2024 06:27 Uhr

Im Pokal siegte RB am Mittwoch (04.12.2024) dank einer Galavorstellung mit 3:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt. Nach null Punkten in der Königsklasse und einer Krise in der Liga darf Leipzig-Coach Marco Rose daher durchatmen.

Benjamin Sesko (31.), der in zehn Spielen davor nur einmal getroffen hatte, und zweimal Lois Openda (50. und 58.) erzielten die Tore, alle drei Treffer bereitete Antonio Nusa vor.

Leipzigs Coach Rose erleichtert, Toppmöller bedient

Vor der Partie stand Rose schwer unter Druck - die Partie gegen die Eintracht galt als entscheidend für seinen Verbleib. Umso erleichterte war Rose nach dem klaren Sieg. "Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht gut tut. In den letzten Wochen war der Weg vom Wollen zum Tun zu lange. Jetzt haben wir die Bestätigung bekommen, dass wir es können", sagte Rose.

"Wir müssen akzeptieren, dass der Gegner heute besser war", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller am Sportschau-Mikrofon. "Es ist extrem bitter und fühlt sich sehr schlecht an."

Eintracht sofort in der Defensive

Die Leipziger begannen die Partie allerdings so, als hätte es die Krise nie gegeben. Von der ersten Minuten an ging es nur in Richtung Frankfurter Tor, die Eintracht ließ sich komplett in die Defensive drängen. Nur die gefährlichen Abschlüsse ließen auf sich warten, ein Flachschuss von Benjamin Sesko (10.) knapp neben den Pfosten war die einzige Großchance in der Anfangsviertelstunde.

Doch RB blieb am Drücker: Willi Orban zwang Frankfurts Keeper per Kopf zu einer Glanzparade (18.), dann traf Lois Openda aus spitzem Winkel. Doch gleich vier seiner Kollegen standen so gravierend im Abseits, dass Schiedsrichter Sven Jablonski eine Irritation von Trapp begründen konnte, Sesko hatte mit dem Kopf auch eine Bewegung zum Ball gemacht.

Traumtor von Sesko nach Nusa-Solo

Von der Eintracht kam offensiv weiterhin so gut wie gar nichts, das Lauern auf Konter schien ihr einziger Plan zu sein. Leipzig bot Omar Marmoush und Hugo Ekitiké aber keinen Raum in der von beiden so geliebten Tiefe an, agierte defensiv ballsicher und ließ beinahe kein Umschaltspiel zu.

Nach einer halben Stunde machte Sesko seinen taktischen Fehler vor dem aberkannten Openda-Tor wieder wett - auf sehenswerte Art. Auf der linken Außenbahn dribbelte sich Antonio Nusa durch Nnamdi Collins und Ellyes Skhiri hindurch, steckte zu Sesko, der erst Julian Koch und dann mit einer schnellen Rechts-links-Bewegung Trapp austanzte und die Kugel ins leere Tor schob.

Frankfurt aktiver - und sofort bestraft

Bei der Pausenansprache schien Frankfurt thematisiert zu haben, dass die Herangehensweise an dieses Spiel falsch war. Aus der Kabine kam die Eintracht deutlich aktiver, übernahm die Kontrolle im Mittelfeld, hatte mehr Ballbesitz. Doch damit gaben sie nun ihrerseits die Räume für das Leipziger Umschaltspiel frei. Nusa eroberte in der 50. Minute den Ball an der Seitenlinie, zog durch bis zur Grundlinie und passte perfekt in den Rückraum - der heranrauschende Openda brauchte nur noch ins leere Tor zu vollstrecken.

Acht Minuten später war das Duell dann spätestens entschieden - wie beim ersten Treffer mit einer Bewerbung für das Tor des Monats. Diesmal eroberte Amadou Haidara im Mittelfeld die Kugel, die erneut über Nusa bei Openda landete. Noch ehe die schläfrige Frankfurt-Defensive auf Höhe des Geschehens war, hatte der Belgier per Vollspann abgezogen - das Geschoss schlug unhaltbar für Trapp im linken Winkel ein.

Jubel als Demo für den Trainer

Den anschließenden Torjubel nutzten die Leipziger im Kollektiv als Demonstration für ihren Trainer: Openda, Nusa, Sesko und dann auch viele andere Spieler rannten zu Rose und umarmten ihn. Die letzte halbe Stunde plätscherte dann eher ereignislos dahin: Frankfurt wollte das Ergebnis nur noch in einem erträglichen Rahmen halten, Leipzig gab zwar weiter Gas, hatte aber vermutlich auch schon die nach wie vor offenen Baustellen Bundesliga und Champions League im Hinterkopf.

Für die Bullen geht es am Samstag um 15.30 Uhr beim Liga-Vorletzten Holstein Kiel weiter, die Eintracht hat zeitgleich den FC Augsburg zu Gast.