Klarer Sieg gegen Hoffenheim Baumann-Patzer ebnet Wolfsburg den Weg ins Viertelfinale
Der VfL Wolfsburg behält in einem lange zähen DFB-Pokalspiel gegen 1899 Hoffenheim am Ende klar mit 3:0 die Oberhand und zieht ins Viertelfinale ein. Die "Wölfe" profitierten dabei auch von einem Aussetzer von Hoffenheims Nummer eins Oliver Baumann.
Nationalkeeper Baumann ließ nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit in der 63. Minute einen durchaus haltbaren Freistoß von Denis Vavro durch die Arme gleiten. Jonas Wind erhöhte kurz darauf (67.) auf 2:0, der ebenfalls eingewechselte Yannick Gerhardt sorgte für die endgültige Entscheidung (85.).
Wolfsburg ist jetzt inklusive Pokal und Bundesliga seit sieben Spielen ungeschlagen und warf nach Borussia Dortmund bereits den zweiten Erstliga-Rivalen aus dem Wettbewerb. Zwei Siege fehlen den "Wölfen" noch, um das Pokalfinale zum dritten Mal nach 1995 (0:3 gegen Borussia Mönchengladbach) und 2015 (3:1 gegen Borussia Dortmund) zu erreichen.
"Wir waren sehr fokussiert, wollten unbedingt im Pokal überwintern und uns diesen Traum aufrechterhalten, für uns und unsere Fans", sagte Wolfsburgs Coach Ralph Hasenhüttl im Sportschau-Interview.
Zähes Pokalspiel in Wolfsburg
Beide Teams boten vor allem in der ersten Halbzeit zähe Pokalkost und waren im letzten Drittel zu harmlos, passend zur tristen Kulisse von offiziell 13.900 Zuschauern. Wolfsburg kam der Führung vor dem Pausenpfiff am nächsten: Ridle Bakus abgefälschte Flanke kratzte Baumann mit einer starken Reaktion von der Linie. Bei der anschließenden Ecke setzte Joakim Maehle den Ball an die Latte, Konstantinos Koulierakis brachte den Abpraller aus kurzer Distanz nicht über die Linie.
Wolfsburg nach der Pause mit neuer Luft
Wolfsburg kam mit mehr Drang aus der Kabine, Coach Hasenhüttl brachte kurz drauf sogar gleich drei neue Spieler. Doch es brauchte die Unterstützung von Hoffenheims Keeper Baumann, um das Patt im Spiel zu lösen: Der Nationalkeeper hatte den abgefälschten Freistoß von Vavro eigentlich schon so gut wie entschärft, ließ den Ball dann aber doch durchrutschen.
Wolfsburg setzte entschlossen nach, Baku legte zurück auf Wind, der eingewechselte Däne setzte den Ball gegen Baumanns Laufrichtung überlegt ins Eck - von Hoffenheim kam im Anschluss nichts mehr.
Wind, der schon in der Runde zuvor beim Sieg gegen Dortmund getroffen hatte, freute sich am Sportschau-Mikrofon über den nächsten Pokal-Coup. "Wir haben viel Selbstvertrauen. Ich hoffe, dass es so weiter geht für uns. Alles ist möglich."
Dritte Niederlage für Hoffenheim und Ilzer in einer Woche
Für Hoffenheims neuen Trainer Christian Ilzer bedeutete dieses Ausscheiden nicht nur die dritte Niederlage in nur sieben Tagen in drei verschiedenen Wettbewerben, sondern auch das Ende einer beeindruckenden persönlichen Pokal-Bilanz: Denn Ilzers bis dato letzte Niederlage in einem nationalen Cup-Wettbewerb lag zuvor schon mehr als drei Jahre zurück: Am 27. Oktober 2021 verlor er mit Sturm Graz gegen den SV Ried mit 1:2. Danach gewann er den österreichischen Pokal mit den Grazern zweimal hintereinander.
Das Ausscheiden sei "sehr bitter", sagte Hoffenheims Coach im Anschluss im Sportschau-Interview. "Wir haben eine Stunde gut dagegengehalten, dann leider das Tor kassiert. Das hat uns aus der Bahn geworfen."