Kajak-Vierer, der Herren des deutschen Olympia Teams mit Tom Liebscher-Lucz, Jacob Schopf, Max Lemke und Max Rendschmidt jubelt über die Goldmedaille.

Athleten, Funktionäre, Politik Olympische Sommerspiele 2040 in Deutschland? So denken die SpiO-User darüber

Stand: 19.08.2024 11:59 Uhr

Die Sommerspiele von Paris waren ein voller Erfolg. Diese Euphorie möchte auch der DOSB nutzen, um Olympia wieder nach Deutschland zu bringen. Doch was halten die SPORT-IM-OSTEN-User von dieser Idee?

Die letzten Olympischen Spiele in Deutschland liegen schon Jahrzehnte zurück: Letztmalig auf deutschem Boden fanden sie 1972 in München statt. Zum Vergleich: Fußball-Großereignisse von ähnlichem Umfang gab es im selben Zeitraum viermal – die Weltmeisterschaften 1974 und 2006 sowie die Europameisterschaften 1988 und 2024.

Politik gibt ihren Zusage

Dass die Bereitschaft zur Austragung des Sport-Spektakel auch in der Politik vorhanden ist, stellte zuletzt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) klar. Mit ihrer Unterschrift unter die Grundlagenvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den an einer Bewerbung interessierten Bundesländern und Städten öffnete sie die Tür für die Bewerbung für die Sommerspiele 2040.

"Wir wollen wieder ein Heimspiel für unsere deutschen Athletinnen und Athleten. Die Bundesregierung steht geschlossen hinter einer neuen deutschen Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele", sagte Faeser in Paris.

Deutschlands Lisa Mayer, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper und Alexandra Burghardt (l-r) feiern nach dem Finale.

Deutschlands Lisa Mayer, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper und Alexandra Burghardt (l-r) feiern die Bronzemedaille nach dem Finale.

Bürger im Prozess mitnehmen

Doch die Beziehung von Olympia und Deutschland ist eine schwierige. In der jüngeren Vergangenheit gab es seit 1986 bereits sieben gescheiterte Bewerbungsversuche. Mit großem medialem Echo wurden die Widerstände zu den Winterspielen 2022 in München und den Sommerspielen 2024 in Hamburg begleitet.

Die Gründe für das Scheitern dieser Kampagnen kamen aus der Bevölkerung, die eine Großveranstaltung dieser Art zunehmend kritischer sieht. Sich häufende Skandale in den Spitzenverbänden, die Sorge vor ausufernden Kosten und ökologische Bedenken ließen die Träume der Organisatoren am Ende platzen.  

Offene und transparente Kommunikation

Eine weitere gescheiterte Bewerbung will man sich beim DOSV nicht antun, deshalb bindet der Sportbund die Austragungsorte Berlin, Hamburg, Leipzig, München und Nordrhein-Westfalen aktiv in den Bewerbungsprozess mit ein. Zusätzlich wurden seit August 2023 Fachgespräche mit Experten aus der Wirtschaft, dem Sport oder für Nachhaltigkeit per Live-Stream angeboten, um Vorbehalte abzubauen und mit der Bevölkerung gemeinsam ein Bewerbungskonzept zu schaffen, das mehrheitsfähig ist.

Im Herbst 2024 wird dann in Referenda über eine potenzielle Bewerbung entschieden. Sollte sich eine Region gegen Olympia aussprechen, ist das Projekt für ganz Deutschland vom Tisch. Bei einem positiven Ausgang kommt es im Dezember 2024 zur Mitgliederversammlung des DOSB, wo dann über die offizielle Bewerbung beim IOC abgestimmt wird.

Meinungsbild Mitteldeutschland

SPORT IM OSTEN wollte aus diesem Grund die aktuelle Stimmung erfragen und hatte eine Umfrage gestartet, um die Akzeptanz einer deutschen Olympiabewerbung 2040 in Mitteldeutschland zu erfassen. 2.076 Personen haben teilgenommen und sind zu einem positiven Ergebnis gekommen: 51 Prozent der Befragten stimmten für eine Olympiabewerbung, 45 Prozent dagegen und 4 Prozent ist es egal. Auch wenn das Stimmungsbild keine repräsentative Umfrage darstellt und es durchaus eng zuging, so kann man doch festhalten: Die Lust auf ein Olympisches Sommermärchen 2040 ist in Mitteldeutschland definitiv vorhanden.

SpiO/sbo