Dänermarks Verbandschef Jesper Möller ist auch Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee.

Krieg gegen die Ukraine UEFA-Exko-Mitglied: Teile von UEFA und FIFA wollen Russland zurück

Stand: 12.03.2025 14:03 Uhr

Jesper Möller, Präsident von Dänemarks Fußballverband, sieht den Wunsch "in Teilen von UEFA und FIFA", russische Mannschaften wieder zuzulassen. Zunächst sei aber das IOC am Zug.

Möller, der auch Mitglied im mächtigen UEFA-Exekutivkomitee ist, das 2022 den Ausschluss russischer Teams beschloss, sprach am Samstag bei einer Pressekonferenz im Anschluss an einen Kongress des dänischen Verbands. Auf die Frage, ob es Teile in der UEFA und in der FIFA gebe, die eine Rückkehr russischer Mannschaften befürworte, sagte Möller: "Die gibt es. Natürlich gibt es sie in der FIFA, in der UEFA und auch im IOC."

Möller: Zuerst muss das IOC entscheiden

US-Präsident Donald Trump drängt die Ukraine derzeit zu einem "Friedensabkommen" mit Russland. Funktionäre aus der UEFA und der FIFA hatten zuletzt beim Kongress des russischen Verbands Grüße ihrer Präsidenten Aleksander Ceferin und Gianni Infantino ausgerichtet und mit freundlichen Worten von einer möglichen Rückkehr gesprochen, ohne Bedingungen dafür zu nennen.

Möller schränkte nun ein: "Wenn nichts in Bezug auf ein Friedensabkommen oder irgendetwas anderes passiert, wird sich an der aktuellen Situation nichts ändern." Er verwies auf das IOC. "Es fängt im IOC an, und dann geht es durch das System nach unten. Sie sind diejenigen, die das System öffnen", sagte Möller. "Jetzt warten alle auf die IOC-Session Ende März, wo das Thema auf der Tagesordnung stehen wird. Es wird nicht auf der Tagesordnung der FIFA stehen, bevor es nicht auf der Tagesordnung des IOC steht."

Die kommende IOC-Session, bei der auch ein neuer IOC-Präsident gewählt wird, findet vom 19. bis 21. März an der griechischen Costa Navarino statt.

2022: UEFA und FIFA wollten Russland zunächst weiterspielen lassen

Als Russlands Führung seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Februar 2022 begann, versuchten die FIFA und die UEFA, das Problem mit einem besonderen Vorgehen zu lösen: Russlands Flagge und Hymne sollten vorübergehend nicht genutzt werden, die Teams unter dem Namen "Fußballverband aus Russland" statt als "Russland" weiter mitspielen.

Zerreißprobe für den Sport

Robert Kempe, Sport inside, 01.10.2023 22:45 Uhr

Die Verbände aus Polen, Schweden und Tschechien machten die Idee zunichte und kündigten an, in den Playoffs der Qualifikation zur WM 2022 nicht gegen Russland anzutreten. "Das polnische Nationalteam wird nicht gegen Russland spielen, egal wie das Team genannt wird", teilte der polnische Verbandspräsident Cezary Kulesza damals mit. Eine zweistellige Zahl europäischer Verbände folgte dem Beispiel, der DFB befand sich nicht darunter.

Der FIFA und der UEFA blieb keine Wahl mehr: Sie suspendierten die russischen Teams von einer Teilnahme an ihren Wettbewerben, Russlands Verband legte vergeblich Einspruch beim internationalen Sportgerichtshof CAS ein. Die Sanktion ist dabei keine Strafe für den Angriffskrieg - sondern eine Maßnahme "zur Sicherung der Integrität des Wettbewerbs", weil sich Mannschaften weigerten, gegen Russland zu spielen.