Jonas Nietfeld (33, Halle) liegt verletzt auf dem Boden.

Fußball | 3. Liga Nietfeld-Verletzung überschattet letztes Drittligaspiel des Halleschen FC

Stand: 18.05.2024 15:20 Uhr

Wie bitter! Im sportlich bedeutungslosen letzten Drittligaspiel hat sich Jonas Nietfeld schwer verletzt. Das Ergebnis gegen Borussia Dortmund II rückte in den Hintergrund.

Jonas Nietfeld schrie in der 34. Minute vor Schmerzen. Nach einem eigentlich harmlosen Zweikampf mit dem Dortmunder Justin Butler hielt sich der Kapitän des Halleschen FC das rechte Knie und musste mit der Trage vom Platz gebracht werden. Wie schwer die Verletzung ist, soll eine MRT-Untersuchung am Sonntag (19. Mai 2024) klären. "Das ist so bitter und tut mir unfassbar leid", sagte Trainer Stefan Reisinger nach dem Spiel.

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Angesichts dieser unglückliche Szene rückte das Spielgeschehen in den Hintergrund. Am Ende trennten sich Halle und Borussia Dortmund II im letzten Spiel der Saison 1:1-Unentschieden. Der Abstieg des Drittliga-Dinos HFC stand nach dem 0:0 in der Vorwoche bereits fest.

Roggow trifft per Freistoß

Dennoch ließ sich die Mannschaft von HFC-Coach Stefan Reisinger nicht hängen und startete schwungvoll. Doch wie so oft in dieser Saison wurden die Saalestädter kalt erwischt. Franz Roggow, der aus Eberswalde stammt, schlenzte einen Freistoß aus 19 Metern mit links an der Mauer vorbei. Dortmund nutzte die erste Chance zur Führung, weil Roggow erkannte, dass die Mauer nicht gut steht.

Skenderovic staubt zum 1:1 ab

Die schnellen und spielstarken Dortmunder verhaspelten sich danach im letzten Drittel und zeigten sich bei Standards anfällig. Nach einer kurzen Eckenvariante staubte Halles Meris Skenderovic aus Nahdistanz zum 1:1 (29.) ab. BVB-Keeper Marcel Lotka hatte zuvor den Schuss von Timur Gayret nach vorn abgewehrt. Der HFC war nach dem Tor im Stimmungsrausch und wurde in der 34. Minute vom Verletzungsschrei Nietfelds böse ausgeknockt.

Nach der Verletzung des Kapitäns lief nur noch wenig zusammen. Dortmund übernahm die Spielkontrolle und musste nur noch einmal zittern, als sich der auffällige Gayret am linken Flügel durchtankte, den freistehenden Tarsis Bonga aber nicht erreichte (44.).

Pfostenpech nach der Pause

Nach Wiederanpfiff war das Spiel zunächst zerfahren. Skenderovic sorgte in der 52. Minute für den ersten Wachrüttler, traf per Kopf aber nur den Pfosten. Den Nachschuss semmelte Gayret aus Nahdistanz über den Kasten. Danach hatte Halle Glück, dass Dortmunds Bjarne Pudel nur die Lattenunterkante traf und beim Flachschuss von Roggow nur das Außennetz zappelte.

Anschließend verflachte das Spiel und hatte nur wenig Höhepunkte. Die Luft war raus - angesichts der Bedeutungslosigkeit war das aber kein Wunder.

Ein Höhepunkt steht noch aus

Das letzte Punktspiel war für Halle noch nicht der Saisonabschluss. Am kommenden Samstag (25. Mai 2024) kämpft der Hallesche FC im Landespokalfinale gegen Oberligist Germania Halberstadt um den Einzug in den DFB-Pokal. Der würde in die für Regionalliga-Verhältnisse ohnehin gut gefüllte Kasse zusätzliches Geld spülen und womöglich den einen oder anderen zum Bleiben überzeugen.

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Torwart Sven Müller bleibt

Überzeugt ist bereits Torhüter Sven Müller, der am Samstag unmittelbar vor dem Anpfiff bekannt gab, dass er den Weg in die Regionalliga mitgehen wird. Der 28-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Müller trug erstmals am 21. Oktober 2020 in einem Pflichtspiel das Trikot des HFC und stand insgesamt von September 2020 bis Juni 2022 zwischen den Pfosten der Saalestädter, bevor er für ein Jahr nach Dresden wechselte. Nach seiner Rückkehr im Juli 2023 bestritt Müller nun im letzten Spiel der Saison sein 50. Pflichtspiel für den HFC in der 3. Liga.

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Der HFC hat mit Verteidiger Lucas Halangk nur einen Spieler mit einem gültigen Vertrag im Kader, ist aber laut Sportdirektor Daniel Meyer in guten Gesprächen - auch mit externen Spielern. Das Team wird in der vierten Liga ein anderes Gesicht haben, allerdings soll der Klub bemüht sein, nach Keeper Müller auch Identifikationsfiguren wie Niklas Kreuzer oder Niklas Landgraf zu halten. Unklar ist auch die Zukunft des Trainers. Stefan Reisinger ließ auch nach dem Spiel gegen Dortmund II nicht entlocken, ob er weitermacht. "Es wird Gespräche geben und danach haben wir Klarheit", sagte er "Sport im Osten" kurz und knapp.

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