3. Liga Nächster Chancenfrust für Dynamo Dresden gegen Essen
Dynamo tritt in der 3. Liga weiter auf der Stelle. Obwohl Dresden gegen Essen über zwei Drittel der Partie fußballerisch eine Klasse besser war, fehlten erneut Zentimeter zum Sieg - und das gerade in der Nachspielzeit. Am Ende gab es ein enttäuschendes 2:2.
Nach der Derby-Pleite in Aue (1:2) stellte Trainer Markus Anfang so viel um wie schon lang nicht. Für Luca Herrmann gab Ahmet Arslan sein Startelf-Debüt seit seiner Rückkehr zur SGD. Dennis Borkowski durfte für Jakob Lemmer auf Rechtsaußen ran und Kevin Ehlers bekam seine Chance in der Innenverteidigung, weil Lars Bünning (gelbgesperrt) und Tobias Kraulich (Muskelprobleme) fehlten.
Schneller Schlagabtausch in der Anfangsphase
Dynamo dominierte von Beginn an, zeigte eine ganz andere Körpersprache als zuletzt im Erzgebirge. RWE-Torhüter Jakob Golz musste gleich zu Beginn einen Arslan-Seitfallzieher von der Linie kratzen (5.). Doch mit dem ersten Angriff konterte sich Essen zur Führung. Marvin Obuz bediente Cedric Harenbrock, der eiskalt rechts unten zum 1:0 einschob (8.). Die Schwarz-Gelben drehten sofort noch weiter auf und waren haushoch überlegen. Tom Zimmerschied, dessen Knaller Golz zuvor noch parierte, traf im zweiten Versuch aus zentraler Position, wobei der Keeper diesmal die Kugel durchrutschen ließ - 1:1 (13.).
Dynamos Einbahnstraßenfussball ohne Ertrag, Essen effektiv
Zimmerschied köpfte kurz darauf zum vermeintlichen Führungstor ein, doch Referee Lukas Benen (Nordhorn) sah ein Foulspiel von Stefan Kutschke - eine strittige Entscheidung (18.). Dynamo bot weiterhin Einbahnstraßenfussball auf höchstem Drittliga-Niveau. Doch Borkowski (21./30./43.) und wieder Zimmerschied (39.) ließen hundertprozentige Möglichkeiten fahrlässig aus. Dagegen kam Essen ein zweites Mal vors Dresdner Gehäuse und schlug das zweite Mal zu. Ein Freistoß von Thomas Eisfeld rutschte an Freund und Feind vorbei ins lange Eck - 1:2 (37.). SGD-Keeper Kevin Broll sah dabei nicht unbedingt gut aus. Der Rückstand zur Pause war angesichts der Überlegenheit fast schon eine Karikatur der Ereignisse.
Harenbrock schockte Dynamo mit dem 0:1 in der achten Minute.
Zimmerschied eröffnet Hälfte zwei mit Paukenschlag
In der Kabine hatte Dynamo wieder neuen Mut gefasst. Zimmerschied nutzte einen langen Ball, bei dem die Gäste-Abwehr schlief, sofort aus, um das Leder zum 2:2 ins kurze Eck zu mogeln (47.). Die Elbestädter konnten ihren Sturmlauf noch knapp 20 Minuten aufrechterhalten. Borkowski scheiterte aber frei durch an Golz (50.) und Arslans Schuss aus acht Metern wurde auf der Linie geklärt (58.). Danach mussten beide Teams dem hohen Tempo Tribut zollen, RWE konnte endlich auch mal Ballbesitz generieren und Dresden verlor zunehmend den Faden.
Latten-Unterkante rettet für RWE in der Nachspielzeit
Pech hatte die SGD, als Zimmerschied dann nochmal ins Netz traf, aber um Zentimeter im Abseits stand (69.). Obwohl Essen in der Schlussphase bei Kontern mehr Entlastung schuf, hatte Dynamo dann noch die letzte XXL-Gelegenheit. Paul Will köpfte eine Ecke in der Nachspielzeit an die Unterkante der Latte, der Ball sprang auf den Kreidestrich und raus. Es sollte einfach nicht sein.
Fußballspiel
Da die Konkurrenz in der Tabelle keinen Boden gutmachen konnte, bleibt Dynamo vorerst auf Rang zwei. Die Gefühlslage in der Landeshauptstadt ist dennoch eher, dass man eine weitere Chance vergab, sich oben abzusetzen. Zu hinterfragen gilt es vor allem, warum die Gegentore so einfach zugelassen werden, da man dieses Jahr erst einmal zu Null spielte. Offensiv dagegen lief der Ball bis auf die Chancenverwertung über weite Strecken wie aus einem Guss.