Filip Vistorop, Viggó Kristjánsson und Luka Rogan

Handball | Bundesliga Kann Leipzig den ThSV Eisenach stoppen?

Stand: 27.11.2024 00:49 Uhr

Die Ausgangslage ist klar: Der SC DHfK Leipzig will im mitteldeutschen Handball-Bundesliga-Derby gegen den ThSV Eisenach Revanche für das Aus vor kurzem im DHB-Pokal. Und auch die Liga-Bilanz spricht gerade für die formstarken Thüringer.

Die Bilanz ist überraschend: Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2023 haben die Handballer des ThSV Eisenach alle drei Duelle gegen den etablierten SC DHfK Leipzig für sich entschieden. Nach zwei knappen Erfolgen im Vorjahr setzten sich die Thüringer auch vor zwei Wochen im DHB-Pokal durch. Gelegenheit zur Revanche erhält Leipzig schon am Donnerstag (28. November 2024). Dann kommt der ThSV zum Bundesliga-Spiel in die Messestadt. Anwurf ist um 19:00 Uhr (live im Audiostream und Ticker).

SC-DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther macht keinen Hehl aus der Brisanz des Derbys: "Es ist kein normales Spiel, das kriegt einen besonderen Stellenwert. Wir werden in der großen Variante der Arena spielen. Wir rechnen mit über 5.000 Zuschauern." Auch 150 Anhänger aus Eisenach hätten sich angekündigt. Im März, beim jüngsten ThSV-Auftritt in der Arena, waren es sogar 1.000. Ein Sonderzug fuhr damals.

Filip Vistorop, Viggó Kristjánsson und Luka Rogan

Im Pokal Mitte Oktober kam der SC DHfK zwar an Eisenach heran, konnte die Gastgeber am Ende aber nicht aufhalten.

Leipzig setzt auf Intensität

Günther hofft auf eine "grün-weiße Festung. Beim Pokalspiel haben wir den Kürzeren gezogen, jetzt wollen wir es anders gestalten." Es gehe darum, "zuhause wieder eine Top-Leistung" abzurufen. Aus dem Pokalaus "müssen wir unsere Lehren ziehen", sagt Trainer Runar Sigtryggsson. Das heißt: "Wir müssen mehr Kampf auf die Platte bekommen und in Sachen Intensität auf Augenhöhe mit Eisenach sein." Der Isländer findet: "Die Eisenacher dürfen mehr am Trikot ziehen und mehr schubsen als andere Mannschaften." Darauf müsse der SC DHfK besser vorbereitet sein und dürfe sich zudem in entscheidenden Phasen "weniger mit den Offiziellen beschäftigen".

Ein Vorbild sieht er beim TBV Lemgo: "Da hat Lemgo mit den gleichen Mitteln verteidigt - und es ist gut für sie ausgegangen." Die Niederlage in Ostwestfalen war die einzige von Eisenach in den vergangenen fünf Partien. Tabellarisch trifft der Zehnte Leipzig auf den Elften. Nur zwei Zähler trennen beide Klubs.

ThSV Eisenach: "Wir machen sehr vieles richtig"

Der ThSV allerdings hat zuletzt jede Menge Selbstvertrauen getankt. Am Freitag rang das Team von Misha Kaufmann keinen Geringeren als Tabellenführer Melsungen mit 32:31 nieder. Der Schweizer fand bei der Pressekonferenz vor der Reise nach Leipzig lobende Wort für die Form seiner Jungs: "Wir machen sehr vieles richtig, das Einzige, was mich gestört hat, ist, dass wir am Ende noch auf das Quäntchen Glück hoffen mussten." Da habe seine Mannschaft "in der Crunch Time eine Zwei-Tore-Führung leichtfertig aus den Händen" gegeben. In solchen Momenten "müssen wir cleverer sein, den Kopf bei uns behalten", so der 40-Jährige.

Misha Kaufmann

Eisenachs Coach Misha Kaufmann war beim Pokalsieg gegen den SC DHfK Leipzig aus dem Häuschen.

Trotz des Nervenkitzels sei man "überglücklich, dass wir so einen wichtigen Sieg feiern durften". Ausdrücklich hob er die "überragende Abwehr" gegen Melsungen hervor. Sie ließ nach der Pause nur elf Treffer zu.

"Rangehen als hätten wir dreimal verloren"

In Leipzig werde es "um sehr viel Kampf und Leidenschaft gehen". Sein Team soll wieder richtig zupacken und an seine Grenze gehen: "Wir sind gut beraten, wenn wir verstehen, wenn bei uns ein oder zwei Prozente fehlen, dann haben wir keine Chance.Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und mit Gier nach Leipzig gehen. Das spielt keine Rolle, ob wir dreimal gegen die gewonnen haben, sondern wir müssen an dieses Spiel rangehen als hätten wir dreimal verloren."

Kaufmann will keinen "nonchalanten" Auftritt, denn: "Wir können die Welle weiterreiten oder wir können auf die Schnauze fallen. Bei uns ist die Mentalität das A und O, das ist das Benzin für uns. Wenn wir die nicht haben, dann fahren wir nicht."

cke