Motorsport | DTM Jubiläumssaison der DTM startet in Oschersleben
Vor 40 Jahren wurde die Deutsche Tourenwagen-Masters aus der Taufe gehoben. Am Wochenende starten die DTM-Boliden in Oschersleben wieder ihre Motoren. In der langen Geschichte hat die Rennserie viele Sieger und Verlierer gesehen. Zur neuen Saison gibt es nicht nur auf Fahrerseite einige Änderungen, sondern auch organisatorische Neuheiten.
Das Auftaktrennen zum 40-jährigen Jubiläum der Deutschen Tourenwagen-Masters findet an diesem Wochenende (26. bis 28. April) in Oschersleben statt. Wie schon im Vorjahr wird die Saison in Sachsen-Anhalt eröffnet, insgesamt gastiert die Rennserie zum 14. Mal auf der 3,696 Kilometer lange Strecke in der Magdeburger Börde.
"Wir haben die Anlage komplett wieder aufgemöbelt, weil nach so einer Saison ist auch viel viel kaputt, viel Maintenance gefragt. Wir stehen bereit, die DTM vernünftig durchzuführen und freuen uns auch darauf", erklärte Streckenchef Ralph Bohnhorst.
Nach den Rennen in Oschersleben folgen sieben weitere Strecken mit je zwei Rennen, wobei zwei Stationen im Ausland stattfinden. Im September kehrt die DTM für ein zweites Mal nach Mitteldeutschland zurück und wird auf dem Sachsenring gastieren. Das Saisonfinale findet wieder auf dem Hockenheimring statt.
Rennstrecke und Ort | Datum |
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Motorsport Arena Oschersleben, Oschersleben | 26. - 28. April |
Lausitzring, Klettwitz | 24. - 26. Mai |
Circuit Park Zandvoort, Zandvoort (NL) | 7. - 9. Juni |
Norisring, Nürnberg | 5. - 7. Juli |
Nürburgring, Nürburg | 16. - 18. August |
Sachsenring, Hohenstein-Ernstthal | 6. - 8. September |
Red Bull Ring, Spielberg (Ö) | 26. - 28. September |
Hockenheimring, Hockenheim | 18. - 20. Oktober |
Mission Titelverteidigung für Preining und Manthey-Racing
2023 war ein spannendes Jahr in der DTM. Mit zwölf Gewinnern in 16 Rennen konnten bis zum vorletzten Rennen noch vier Fahrer Champion werden. Nach einer tollen Vorstellung am letzten Rennwochenende konnte sich Porsche-Fahrer Thomas Preining die Meisterschaft sichern. 2024 haben der Österreicher und sein Manthey-Racing-Team wieder große Ambitionen und wollen die Fahrer- und Konstrukteurstitel verteidigen. Aber die Konkurrenz schläft nicht: Sein ärgster Verfolger, der Italiener Mirko Bortolotti, möchte nach der Vizemeisterschaft letztes Jahr wieder angreifen und dieses Jahr selbst ganz oben stehen. Bei den Testfahrten in der zweiten April-Woche in Hockenheim war am letzten Testtag das Schubert-Trio ganz vorne dabei. Ob die Teams schon ihre wahre Pace gezeigt haben, wird sich zeigen, da Ergebnisse von Testfahrten immer mit Vorsicht zu genießen sind.
Markenvielfalt sowie neue Fahrer und neue Teams
In dieser Saison werden zehn Teams auf sieben verschiedenen Marken an den Start gehen. Dörr-Motorsport steigt mit zwei McLaren in die DTM ein. Der 720S GT3 Evo soll von Clemens Schmid und Rookie Ben Dörr bewegt werden. Außerdem ist als neues Team Paul Motorsport mit Fahrer Maximilian Paul auf einem Lamborghini Huracán GT3 Evo II dabei. Nicki Thiim, Sohn des 1986er-DTM-Champions Kurt Thiim, kehrt 2024 mit SSR Performance in die DTM zurück. Sein Teamkollege im Lamborghini wird der letztjährige Vize-Champion Mirko Bortolotti sein.
Maro Engel wechselt vom sich zurückziehenden Team Landgraf zu Winward Racing (Mercedes-AMG GT3). Das GRT Team Grasser (Lamborghini) wird dieses Jahr mit einer komplett neuen Fahrerpaarung bestehend aus Christian Engelhart und Luca Engstler antreten. Schubert Motorsport wird 2024 mit drei BMW M4 GT3 vertreten sein, da der zweifache DTM-Champion Marco Wittmann (2014 und 2016) verpflichtet wurde. DTM-Champion Thomas Preining bekommt als neuen Teamkollegen Ayhancan Güven, der den "Greeno" von Manthey Racing bewegen wird. HRT (Mercedes), Emil Frey Racing (Ferrari 296 GT3 R) und Abt Sportsline (Audi R8 LMS GT3 evo II) behalten ihre Fahrerpaarungen.
Das Feld der DTM-Starter im Jahr 2024.
Einschränkung der privaten Testfahrten
Eine Änderung auf der organisatorischen Ebene betrifft die Testfahrten: Durch steigende Kosten haben die Organisatoren der Rennserie die privaten Testtage für alle Teams eingeschränkt. Es dürfen in dieser Saison an höchstens fünf Tagen Tests durchgeführt werden, wobei maximal drei neue Reifensätze eingesetzt werden dürfen und die maximale Fahrzeit von neun Stunden erlaubt ist. Die Tests müssen an fünf unterschiedlichen Orten stattfinden. Ausgenommen vom Reglement sind Testtage, die vom ADAC organisiert sind und Veranstaltungen von anderen Serien, bei denen keine DTM-Reifen von Partner Pirelli verwendet werden. Testtage dürfen zudem nicht in der Woche eines Rennwochenendes durchgeführt werden.
Rahmenserien an den Wochenenden
Als Rahmenserien der DTM werden dieses Jahr nicht nur die altbekannten Serien, wie die ADAC GT Masters oder Porsche Carrera Cup Deutschland, sondern auch an bestimmten Wochenenden der Prototype Cup Germany, bei dem Prototypen der LMP3-Klasse fahren werden. Außerdem werden die DTM Classics und der ADAC Historic Cup Ost als Rahmenserie dabei sein. Fans des Formelsports und von elektrischen Fahrzeugen dürfen sich auf die Formel 3 und den NXT Gen Cup freuen. Das Rahmenprogramm variiert dabei je nach Rennwochenende.
Jonas Grünewald