Fußball | DFB-Pokal Hugonet möchte "eine Führungsrolle" beim FCM und weiß um "besondere" Aufgabe in Offenbach
Mit starken Leistungen zum Saisonstart rechtfertigt Innenverteidiger Jean Hugonet seinen aktuellen Stammplatz in der Dreierkette des 1. FC Magdeburg. Daran will der Franzose nun auch beim DFB-Pokal in Offenbach anknüpfen.
Auch wenn der 3:1-Auswärtssieg des 1. FC Magdeburg am vergangenen Sonntag in den letzten 30 Minuten noch einmal gehörig ins Wanken geraten war, durften sich im Anschluss zwei FCM-Profis über ihre erstmalige Berufung in die prestigeträchtige "Elf des Tages" des Fachorgans kicker freuen. Neben Doppelpacker Martijn Kaars in der Angriffsspitze gebührte Innenverteidiger Jean Hugonet die Ehre.
Hugonet überzeugt defensiv wie offensiv
Trotz besagter Zitterphase des gesamten Teams in der Schlusssequenz überzeugte neben Keeper Dominik Reimann allen voran auch Hugonet als rechter Part der FCM-Dreierkette. Zum einen tat sich der 24-Jährige in den defensiven Kernkompetenzen mit umsichtigem Stellungsspiel, einer ganz wichtigen Rettungsaktion auf der Linie (72.) sowie überragenden Zweikampfwerten am Boden (90 Prozent) und in der Luft (83 Prozent) hervor – und das, ohne dabei auch nur ein Foul zu begehen.
Die 72. Minute in Braunschweig: Jean Hugonet rettet für den bereits geschlagenen Dominik Reimann auf der Linie. Es wäre der 2:3-Anschlusstreffer für die Eintracht gewesen.
Darüber hinaus aber nahm Hugonet auch einen bedeutenden Part im Aufbau- und Offensivspiel der Elbestädter ein. Der Franzose hatte die meisten Ballkontakte aller FCM-Feldspieler (75), spulte 11,05 Kilometer ab (nur Kaars lief mehr mit 11,66 Kilometern), während 79 Prozent seiner 53 Pässe zum Mann kamen. Und dass darunter längst nicht nur Sichereitsanspiele waren, zeigte beispielhaft seine punktgenaue Vorlage in die Schnittstelle, die Mittelstürmer Kaars dann aus spitzem Winkel zum zwischenzeitlichen 2:0 veredelte (55.).
Auf einer Wellenlänge mit Mathisen und Heber
In der für Hugonet alles andere als zufriedenstellenden und von zwei langwierigen Verletzungen – erst an den Adduktoren, später an der Schulter samt OP – beeinträchtigten Premierensaison standen letztendlich nur 15 Pflichtspieleinsätze im weniger bevorzugten defensiven Mittelfeld zu Buche. Viel lieber agiert der gebürtige Pariser aus der letzten Reihe heraus. Und von dort ist er für FCM-Cheftrainer Christian Titz aktuell nicht wegzudenken.
"Ich kann das Spiel von hinten sehen und will den Mitspielern helfen", sagt Jean Hugonet, hier an der Seite von Kapitän Dominik Reimann.
"Ich möchte eine Führungsrolle in der Verteidigung, ich kann das Spiel von hinten sehen, will den Mitspielern helfen", untermauerte der im Sommer 2023 aus Lustenau gekommene Hugonet am Mittwoch (14. August) in einer FCM-Medienrunde auch verbal seine gestiegenen Ansprüche. "In unserem System ist die Innenverteidigerposition unterschiedlich zu dem, was ich vorher gespielt habe – unter anderem weiter außen. Ich habe die Vorbereitung dazu genutzt, das zu lernen und mich zu verbessern. Gemeinsam mit Daniel (Heber, Anm.) und Marcus (Mathisen, Anm.) versuchen wir, dass sich unsere unterschiedlichen Stärken ergänzen", führte er weiter aus.
Hugonet: "Pokal ist gelebte Emotion"
Christian Titz würde die bis dato gut harmonierende Dreierkette aus Hugonet, Heber und Mathisen auch am kommenden Montag (19. August, 18 Uhr im Audio-Livestream & SpiO-Ticker) zum DFB-Pokalauftakt bei Regionalligist Kickers Offenbach wohl nur unfreiwillig auseinanderreißen. Doch zumindest gibt es laut Klubmitteilung vom Dienstag (13. August) Hoffnung, dass der in Braunschweig nach einem frühen Zusammenprall zur Pause ausgewechselte Neuzugang Mathisen "zeitnah wieder ins Training einsteigen soll."
Daniel Heber, Jean Hugonet und Marcus Mathisen (v.li.n.re.) bilden die derzeitige Stamm-Dreierkette des 1. FC Magdeburg.
Jean Hugonet warnte derweil vor der tückischen Herausforderung auf dem Bieberer Berg: "Die vierte Liga in Deutschland hat ein sehr gutes Niveau – und der Pokal ist gelebte Emotion, da gibt es keine einfach zu schlagende Mannschaft, schon gar nicht in Offenbach. Ich weiß, dass es ein besonderes Spiel für beide Fanlager ist." Erstmals seit den legendären Drittliga-Aufstiegsspielen im Mai 2015 stehen sich beide Klubs wieder gegenüber.
mhe