Jahresrückblick 2024 | September Ex-Erfurter Weinhauer sorgt für Traumstart des FC Carl Zeiss Jena
In unserem SPORT-IM-OSTEN-Jahresrückblick schauen wir auf die Highlights 2024 zurück. Teil 9: Ausgerechnet ein Erfurter lässt die Anhang des FC Carl Zeiss Jena träumen und sorgt für ein rauschendes Thüringenderby. Doch dann kam das große Verletzungspech.
Sein Wechsel im Sommer vom Erzrivalen FC Rot-Weiß Erfurt nach Jena verlief erstaunlich geräuschlos, anders als der von Kay Seidemann. Und der 23-jährige Erik Weinhauer lieferte vom ersten Tag an, steht zur Winterpause bei schon 14 Toren. Und der Stürmer sorgte auch dafür, dass der FC Carl Zeiss Jena nach sechs Spieltagen bei fabelhaften 18 Punkten stand und zumindest ein wenig vom Durchmarsch träumen durfte. Dazu brachte der FCC im DFB-Pokal den Titelverteidiger und Deutschen Meister Bayer Leverkusen an den Rand einer Niederlage. Doch dem Fabelstart folgte wegen zahlreicher schwerer Verletzungen ein nachvollziehbarer Einbruch, als Fünfter ging man in die Winterpause.
Jenaer Neuzugänge schlagen ein
Sommer 2024: Der FC Carl Zeiss Jena startet wie die anderen Regionalligisten in die neue Saison. Dabei sind die Thüringer keineswegs Favorit auf den ersten Platz, wie auch Trainer Henning Bürger im Interview mit SPORT IM OSTEN betonte. Ein Blick auf die Transfers zeigt: Mit Keeper Kevin Kunz, Kapitän Bastian Strietzel, Lukas Lämmel, Burim Halili, Joshua Endres oder Pasqual Verkamp hat der FCC einige namhafte Spieler verloren. Neben Nachwuchsspielern kamen auf der anderen Seite sechs Neue, die allesamt den Sprung in die Stammelf schaffen sollten. Auch zwei Profis vom Dauerrivalen FC Rot-Weiß Erfurt tragen ab Sommer das Trikot des FC Carl Zeiss Jena: Kay Seidemann und Erik Weinhauer. Vor allem der Wechsel von Seidemann sorgte beim Anhang für viel Unmut, der von Weinhauer ging dagegen ruhig von der Bühne.
Erik Weinhauer schießt sich sofort in die Herzen der Jenaer Fans.
Sieben Tore in zwei Spielen
Und Weinhauer sorgte gleich am ersten Spieltag für Furore. Bei einem der Aufstiegsfavoriten, dem BFC Dynamo, holte Jena einen 3:2-Sieg. Der 23-Jährige traf doppelt, auch Seidemann erzielte ein Tor. Doch es geht noch besser, zeigte der zweite Spieltag: Der FC Carl Zeiss Jena setzte sich im ersten Heimspiel, zuvor hatte es die Stadioneröffnung gegen Sampdoria Genua gegeben, nach 1:2-Rückstand gegen Aufsteiger Hertha Zehlendorf mit 6:2 durch und Weinhauer knipste gleich fünf Mal, alle in der ersten Halbzeit. Und der sensationelle Lauf hielt an. Auch in Greifswald (1:3), gegen den Chemnitzer FC (1:0) und beim VFC Plauen (1:4) hielt sich das Team von Trainer Henning Bürger schadlos.
Bärenstark im DFB-Pokal – Gala gegen Rot-Weiß Erfurt
Es folgte Ende August ein großer Pokalabend gegen Meister und Pokalsieger Bayer Leverkusen. Am Ende setzte sich Bayer mit 1:0 durch, auch weil Jena einige gute Chancen nicht nutzen konnte. "Diese Truppe ist eine Gemeinschaft geworden und weiß, was sie kann. Ich bin sehr stolz, dass wir das heute zeigen konnten", freute sich Bürger, der allerdings nach Elias Löder (Knöchelbruch) und Justin Petermann (Außenbandanriss) den nächsten Ausfall vermelden musste. Cemal Sezer erlitt eine Patellasehnenluxation. Noch konnte der FCC das alles kompensieren, lieferte im Thüringenderby gegen den FC Rot-Weiß Erfurt beim 5:1. Weinhauer brachte den FCC in Front, Seidemann sorgte für den Entstand.
Unglaubliche Verletzungsserie bremst Jena
Doch das Verletzungspech blieb Jena treu. Es folgten die Ausfälle von Justin Schau (Fuß), Hamza Muqaj (Knie), Marcel Hoppe (Adduktoren), Khalid Abu El-Haija (Syndesmoseband) und Philipp Wendt (Schulter). Das war irgendwann nicht mehr zu kompensieren, Jena gelang bis zum 15. Spieltag nur noch ein Sieg, der Abstand zu Spitzenreiter Lok Leipzig wuchs auf zwölf Punkte an. Dazu kam das krankheitsbedingte vorläufige Aus von Trainer Henning Bürger. Unter Sportdirektor und Interimscoach Stefan Böger schaffte die Mannschaft bis zur Winterpause noch sieben Punkte und hofft nun, dass so viele Spieler und Coach Bürger wie möglich wieder gesund werden.
rei