Fußball | Regionalliga Erfurt schlägt spät zu und ergattert Punkt beim BFC Dynamo
Der FC Rot-Weiß Erfurt bleibt auch im zehnten Spiel in Folge sieglos, hat aber wenigstens einen Punkt vom BFC Dynamo entführt. Nach 0:2-Rückstand hieß es am Ende 2:2, wobei der Ausgleich in der letzten Minute gelang. Damit vermasselten die Thüringer den Berlinern den Sprung an die Tabellenspitze.
Was für ein verrücktes Spiel: Der FC Rot-Weiß Erfurt sah beim BFC Dynamo lange wie ein Verlierer aus, zu dominant traten die Berliner speziell in der ersten Hälfte auf. Die Weinrot-Weißen führten klar und verdient, dann aber feierten die Thüringer ein starkes Comeback.
RWE-Co-Trainer Kost an der Seitenlinie
Erfurts Chefcoach Fabian Gerber war gar nicht erst in den Bus nach Berlin gestiegen. Er hatte im Namen des Vereins andere Termine wahrzunehmen. Für ihn stand Co-Trainer Thomas Kost an der Seitenlinie. Im Vergleich zum 0:1 gegen Lok Leipzig nahm Kost in Absprache mit Gerber zwei Veränderungen in der Startelf vor und brachte Daniel Muteba und Kay Seidemann für Caniggia Elva und Michael Seaton, der an einem Muskelfaserriss laborierte.
BFC überlegen - RWE mit überraschendem Anschluss
Die Erfurter hatten sich viel vorgenommen, doch schnell geriet ihr Konzept aus den Fugen. Bereits nach drei Minuten gab’s die kalte Dusche, denn die Thüringer fingen sich das 0:1 ein. Tobias Stockinger legte sich den Ball zurecht und traf zur BFC-Führung. Der Ball war noch leicht abgefälscht, schwer zu halten für Erfurts Schlussmann Pascal Manitz. Nach dem Rückstand gerieten die Gäste völlig außer Tritt. Das Spiel machten nur noch die Berliner, die eine Angriffswelle nach der anderen Richtung Erfurter Tor schickten. Mehr als mal ein Eckball kam von den Erfurtern nicht. Anders der BFC, der in der 23. Minute durch Patrick Sussek das Aluminium des Erfurter Tores prüfte.
Die Erfurter kämpften sich beim BFC Dynamo nach 0:2-Rückstand zurück.
Glück für die Gäste, das aber drei Minuten später aufgebraucht war. Ayooluwa Adesida, der sich einige Böcke leistete und in der 32. Minute ausgewechselt wurde, verlor die Pille an Vasileios Dedidis, dessen Flanke nahm Amar Suljic auf und traf zum 2:0. Danach waren die Weinrot-Weißen dem 3:0 näher als Erfurt dem Anschluss. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch dann verlor der BFC aufgrund einer Verletzung Innenverteidiger und "Fels in der Brandung" Steffen Eder (43.) - eine deutliche Schwächung für die Gastgeber. RWE witterte die Chance und kam in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch einen Kopfballtreffer von Pablo Santana Soares zum 1:2.
Erfurter Ausgleich auf den letzten Drücker
In der zweiten Hälfte waren die Hausherren bei weitem nicht mehr so präsent wie im ersten Durchgang. Stattdessen gaben immer mehr die Erfurter den Takt vor. In der 52. Minute scheiterte erst Romario Hajrulla, dann Erik Weinhauer am aufmerksamen BFC-Keeper Leon Bätge. Die Dynamo-Kicker hatten ihre Souveränität verloren, mehr Kraftreserven schienen nunmehr die Thüringer zu haben.
Die Gäste kämpften verbissen um den Ausgleich, der dann tatsächlich in der 90. Minute fiel. Maxime Langner setzte sich gegen Berlins Chris Reher durch und bediente Hajrulla. Der Erfurter Stürmer ließ sich nicht abdrängen, behauptete den Ball und schob zum 2:2 ein. Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Wechsel ein durchaus verdienter Punkt für die Erfurter.
jmd