Stefan Reisinger Trainer (Hallescher FC)

Fußball | 3. Liga "Der Glaube ist zurück" - HFC winkt das rettende Ufer gegen Unterhaching

Stand: 05.05.2024 10:13 Uhr

Nach zwei Siegen in Serie kratzt der Hallesche FC wieder am Klassenerhalt. Schon am heutigen Sonntag könnte der Sprung über den Strich gelingen - ausgerechnet gegen Unterhaching, Stefan Reisingers ehemaligen Verein.

Totgesagte leben länger. Das gilt aktuell vor allem für den Halleschen FC. Noch vor wenigen Wochen standen die Sachsen-Anhalter angesichts von sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer mit einem Bein in der Regionalliga. Vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching (16:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker) hat sich das Blatt um 180 Grad gewendet. Dank zwei aufeinanderfolgenden 1:0-Siegen gegen Verl und Saarbrücken ist der Rückstand auf Waldhof Mannheim auf dem ersten Nichtabstiegsplatz auf einen Zähler geschmolzen.

Reisingers Reise in die Vergangenheit

"Es ist Crunchtime. Es geht um alles. Jede Woche kann entscheidend sein", weiß auch HFC-Trainer Stefan Reisinger, dem nach einem misslungenen Einstand mit zwei Niederlagen der Turnaround gelungen ist. Nun geht es im nächsten wegweisenden Duell ausgerechnet gegen seinen Ex-Club. Bei der SpVgg hatte Reisinger einst seine Trainerlaufbahn begonnen, 2015 startete er als Jugendtrainer, ehe er ein Jahr später die U19 übernahm. Die Entwicklung des Vereins hat er auch in den vergangenen Jahren verfolgt und weiß entsprechend, was auf sein Team am Sonntag zukommt.

Sie sind ein eingeschworener Haufen, es wird eine schwierige Aufgabe. Aber wir haben auch etwas zu bieten. HFC-Trainer Stefan Reisinger über die SpVgg Unterhaching |

Der Aufsteiger sei eine "starke Mannschaft mit erfahrenen Spielern und treffsicheren Stürmer", sagte Reisinger und hob vor allem die Mentalität der Mannschaft von Trainer Marc Unterberger hervor, die mit 52 Punkten eine starke Saison spielt. "Sie sind ein eingeschworener Haufen, es wird eine schwierige Aufgabe. Aber wir haben auch etwas zu bieten", betonte Reisinger.

HFC-Trainer Reisinger: "Jede Woche kann entscheidend sein."

Neue Gesichter setzen neue Kräfte frei

Damit dürfte er auch die Gewinner seit seiner Amtsübernahme meinen. Denn was für den HFC gilt, gilt insbesondere für drei Akteure, die unter Reisingers Vorgänger Sreto Ristic noch außen vor waren. Akteure wie Meris Skenderovic, Sven Müller oder Henry Jon Crosthwaite. Letzterer avancierte gegen Saarbrücken zum Matchwinner, Müller hielt gegen Verl den Sieg fest und Skenderovic überzeugte zuletzt mit drei Torbeteiligungen in drei Spielen.

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Wenig verwunderlich, dass das Trio die Arbeit mit dem neuen Cheftrainer in den höchsten Tönen lobt. "Reisinger spielt eine große Rolle. Er kannte meine Stärken und hat mir das Vertrauen zurückgegeben", meinte Skenderovic. Schon nach der Niederlage gegen Viktoria Köln sei ein Ruck durch das Team gegangen. Das Selbstvertrauen ist wieder da, plötzlich funktionieren die Mechanismen wieder. "Der Glaube ist zurück", fasste Skenderovic die Situation zusammen. "Wir wollen unbedingt weitermachen und Mannheim und Bielefeld einholen."

Halle jagt Mannheim

Während die Arminia mit vier Punkten Vorsprung in der Pole Position im Kampf um den Klassenerhalt liegt, könnte Halle Mannheim bereits nach diesem Spieltag hinter sich lassen. Die Kurpfälzer treten am Sonntag (19:30 Uhr) beim FC Ingolstadt an und haben im Anschluss mit Sandhausen und Erzgebirge Aue kein leichtes Restprogramm.

Dass ausgerechnet Aue das Zünglein an der Waage sein könnte, weiß auch Tom Baumgart, der im vergangenen Sommer nach fünf Jahren bei den Veilchen nach Halle kam. Dennoch gilt der Fokus nur den eigenen Leistungen. "Es ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Es zählen nur noch drei Punkte. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen", forderte der 26-jährige Mittelfeldspieler: "Was die anderen Mannschaften machen, können wir nicht beeinflussen."

jsc