Fußball | Regionalliga Chemnitzer FC will Verletzungssorgen und Altglienicke trotzen
Aufgrund einer Krankheitswelle und nicht genügend einsetzbarer Spieler war das Auswärtsspiel des Chemnitzer FC bei der VSG Altglienicke Ende Oktober abgesagt worden. Zwar noch immer klamm besetzt, aber zumindest spielbereit reisen die Himmelblauen nun zum Nachholspiel in die Hauptstadt.
Der Chemnitzer FC kämpft seit Monaten mit einer außergewöhnlich langen Verletztenliste, weshalb der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) am 12. Spieltag der Regionalliga Nordost gar ein Ligaspiel der Himmelblauen absagen musste. Nach knapp einem Monat kommt es am Dienstagabend (ab 19 Uhr im Liveticker auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App) nun unter Flutlicht zum Nachholspiel zwischen dem CFC und Altglienicke. Die Mannschaft von Trainer Christian Tiffert will dabei im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark trotz anhaltender Verletzungsprobleme punkten.
Die Personaldecke bleibt dünn
Wohin führt der Weg des Chemnitzer FC in dieser Saison? Nach dem desolaten Saisonstart lässt sich in den vergangenen Wochen zumindest ein leicht positiver Trend erkennen – trotz der jüngsten 0:1-Niederlage der Himmelblauen beim ZFC Meuselwitz. Da waren die Chemnitzer über den Großteil der Spielzeit eigentlich die bestimmende Mannschaft, nur das Tor fiel auf der aus Sicht des CFC falschen Seite. Zuvor gab es den überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen Hertha BSC II, bei dem sich unter anderem Sturm-Tank Dejan Bozic mit einem Doppelpack Frust von der Seele schießen konnte.
Mit Blick auf die Personalsituation vor dem Nachholspiel gegen Altglienicke sorgt der Name Bozic jedoch umgehend für Sorgenfalten auf der Stirn seines Trainers. Schon gegen Meuselwitz hatte der Chemnitzer Top-Torjäger passen müssen und auch gegen die VSG wird Bozic wohl ausfallen. "Es sieht leider nicht gut aus. Er hat noch kein Training gemacht diese Woche, konnte nur laufen und selbst das war jetzt nicht unbedingt beschwerdefrei", gab Christian Tiffert auf der Spieltags-Pressekonferenz bekannt. Keine Option ist neben den vielen Langzeitverletzten auch Ersatz-Torhüter Stanley Birke, der mit einer Magen-Darm-Erkrankung flachliegt. Hinzu kommt der gelbgesperrte Niclas Erlbeck. Tiffert: "Die Spieler auf dem Rasen sind weiterhin sehr wenige. Das reicht gerade, um den Kader zu füllen."
Motivator an der Seitenlinie: CFC-Coach Christian Tiffert.
"Wollen den Gegner weghalten"
Immerhin hatte der CFC-Coach seit dem Meuselwitz-Spiel etwas mehr Zeit als sonst, um sein Team auf den kommenden Gegner einzustellen. "Ein paar Tage waren da, in denen wir einige Dinge angehen konnten", sagte Tiffert mit Blick auf die Vorbereitung. Für seine Himmelblauen gehe es gegen eine "fußballerisch top besetzte Mannschaft" aus Altglienicke ums Dagegenhalten: "Wir wollen den Gegner so weit wie möglich vom Sechzehner weghalten und Druckphasen überstehen." Und selbstverständlich wolle er sich mit seiner Mannschaft auch selbst einige Torchancen erarbeiten und diese dann bestmöglich nutzen – damit es für den CFC in der Tabelle wieder etwas weiter nach oben geht.
VSG: Mit neuem Trainer hoch hinaus?
Die VSG Altglienicke hinkt ihren eigenen Ambitionen bislang hinterher, was Anfang November die Entlassung von Trainer Karsten Heine nach sich zog. Nun haben die Berliner in Murat Salar wohl einen neuen Coach gefunden, der am vergangenen Donnerstag (16.11.) im Testspiel gegen Hertha BSC erstmals an der Seitenlinie stand – eine offizielle Vereinsmitteilung zur Personalie lässt allerdings noch auf sich warten. Der 46-jährige Salar war zuletzt bei Oberligist CFC Hertha 06 tätig, wo er erst im September dieses Jahres zum Chef-Trainer aufstieg und von sechs Spielen fünf Stück gewann.
Er hat künftig bei der VSG das Sagen: Trainer Murat Salar.
Mattuschka bleibt der VSG erhalten
Torsten Mattuschka, der die Mannschaft in der Zwischenzeit interimsweise übernommen hatte, saß bei der 0:4-Niederlage im Test gegen Hertha an der Seite von Salar auf der Trainerbank. Dem Vernehmen nach bleibt der TV-Experte den Berlinern also weiter in seiner ursprünglichen Funktion erhalten.
Auch für die VSG wäre ein Sieg im Nachholspiel gegen den CFC nicht unwichtig, beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Greifswald doch schon elf Zähler. Die Mannschaft mit dem drittwertvollsten Kader der Liga – gespickt mit ehemals höher spielenden Akteuren wie Tolcay Cigerci, Akaki Gogia und Martin Kobylanski – war vor der Saison durchaus als Mitfavorit auf den Aufstieg gehandelt worden. Die Realität mit dem aktuellen Tabellenplatz neun spricht zumindest bislang eine andere Sprache.
pti