Nicolas Kuhn von Celtic erzielt das fünfte Tor seiner Mannschaft im Spiel und feiert das Tor seiner Mannschaft mit Alistair Johnston.

Fußball | Champions League Celtic Glasgow: Kühn, Maeda und Co. brillieren bei RB-Generalprobe

Stand: 04.11.2024 12:49 Uhr

In Schottland ist Celtic Glasgow das unangefochtene Maß aller Dinge. Das bekam nun der in dieser Saison eigentlich so aufmüpfige FC Aberdeen zu spüren. Mitverantwortlich für die jüngste Machtdemonstration war der einstige Auer und RB-Jugendspieler Nicolas Kühn. Ein Blick auf die Situation der Grün-Weißen vor dem Champions-League-Spiel am Dienstagabend gegen RB Leipzig.

Es war ein Ausrufezeichen vor dem Champions-League-Heimspiel gegen RB Leipzig (Di., 21 Uhr im Audio-Livestream & SpiO-Ticker), das nicht nur bei der schottischen Konkurrenz Eindruck geschunden haben dürfte. Mit 6:0 demütigte Celtic Glasgow am vergangenen Samstagabend im Halbfinale des heimischen League Cups den FC Aberdeen. Und Aberdeen, der Traditionsklub aus dem Nordosten der Insel, ist aktuell nicht irgendwer, sondern in der schottischen Premiership der bis dato noch ungeschlagene erste Verfolger von Abonnementmeister Celtic.

Daizen Maeda, Nicolas Kuhn und Kyogo Furuhashi (alle Celtic Glasgow) gratulieren sich gegenseitig.

Kyogo Furuhashi, Daizen Maeda und Nicolas Kuhn (v.li.na.re.) lehrten dem FC Aberdeen am vergangenen Samstag das Fürchten.

Aberdeen-Kantersieg zur Generalprobe

Im Gegensatz zum 2:2 im direkten Ligaduell genau zwei Wochen zuvor, als Celtic leichtfertig die zwischenzeitliche 2:0-Führung herschenkte, hatte der Herausforderer diesmal kaum den Hauch einer Chance. Celtic-Cheftrainer Brendan Rodgers blieb nachher gar nichts anderes übrig, als von einem "absolut brillantem Auftritt" seiner Grün-Weißen zu schwärmen. Neben Dreierpacker Daizen Maeda stach bei den furios aufgelegten "Bhoys" im Nationalstadion Hampden Park vor allem Nicolas Kühn heraus.

Der nur 1,74 Meter große Rechtsaußen lernte einst zwei Jahre im Nachwuchsleistungszentrum von RB Leipzig, stieg später mit Erzgebirge Aue aus der 2. Bundesliga ab, spielte sich dann bei Rapid Wien in den Fokus und trumpft seit Januar 2024 im Celtic-Trikot derart auf, dass selbst sein erst im August im kicker-Interview wiederholtes Ziel von der Nationalmannschaft vielleicht doch in nicht allzu ferner Zeit in Erfüllung gehen könnte. Für die Grün-Weißen lief Kühn wettbewerbsübergreifend bisher 33 Mal auf, erzielte dabei zehn Treffer und bereitete 13 direkt vor.

Nicolas Kühn in Topform

Gegen Aberdeen bot der gebürtige Niedersachse die ganze Palette seines Könnens auf. Flink, technisch beschlagen, mutig im Eins-gegen-Eins, ganz starker linker Fuß, hervorragendes Auge und noch dazu torgefährlich. Den Überfallkonter, der im 2:0 durch Kyogo Furuhashi mündete, leitete er mit einem scharfen Steilpass ein. Seine herrliche Vorlage in die Gasse vollendete Maeda zum 3:0, Maedas 4:0 war ein Abstauber, den Kühns vorangegangener Schuss provozierte. Das traumhafte 5:0, ein feiner Schlenzer mit dem linken Innenrist unter die Latte, blieb ihm nach noch nicht mal einer Stunde selbst vorbehalten.

Celtic-Manager Brendan Rodgers untersucht Nicolas Kuhn von Celtic, nachdem er sich eine Verletzung zugezogen hat.

Celtic-Cheftrainer Brendan Rodgers erkundigt sich um das Befinden von Nicolas Kühn nach dessen Auswechslung gegen Aberdeen.

Kühn bildet mit den beiden Japanern Maeda und Furuhashi ein potenziell kongeniales Offensivtrio, das von den Achtern Reo Hatete und Arne Engels sowie Kapitän Callum McGregor im defensiven Mittelfeldzentrum gestützt wird. "Es ist ein unglaubliches Ergebnis. Die Chancen, die wir in der Liga noch liegen gelassen haben, haben wir heute genutzt", sagte der immer noch erst 24 Jahre junge Kühn im Anschluss an die beeindruckende Generalprobe für das anstehende Champions-League-Aufeinandertreffen mit seinem Jugendklub: "Ich bin sehr aufgeregt und freue mich drauf."

Rodgers: "Werden großen Aufwand betreiben müssen"

Jedoch war Kühn knapp eine Viertelstunde nach seinem Tor mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt worden. Ob etwas Ernsteres dahintersteckt oder es nur eine reine Vorsichtsmaßnahme bedeutete, dürfte erst auf der Pressekonferenz vor der Partie klarer werden. Brendan Rodgers jedenfalls betonte nach Abpfiff des K.o.-Spiels: "Wir müssen uns jetzt ausruhen und schnell regenerieren, denn am Dienstagabend werden wir großen körperlichen Aufwand betreiben müssen."

"Celtic zuhause ist noch mal etwas anderes"

Anders als in den heimischen Wettbewerben gibt Celtic auf dem Königsklassenparkett zumeist den Underdog. Und der kassierte in der noch jungen Saison beim 1:7 in Dortmund eine denkwürdige Klatsche. Allerdings rehabilitierte sich das Rodgers-Team daraufhin vor allem defensiv durch das hart erkämpfte 0:0 auswärts bei Atalanta Bergamo. Im gewohnt tosenden heimischen Celtic Park vor über 56.000 Fans begeisterte der 54-malige schottische Meister derweil beim 5:1-Kantersieg gegen den slowakischen Titelträger Slovan Bratislava.

mhe