Co-Trainer Zsolt Löw vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig steht beim Trainingslager auf dem Platz.

Fußball | Bundesliga Zsolt Löw soll RB Leipzig neue "Energie und Leben einhauchen"

Stand: 31.03.2025 14:48 Uhr

Am Ende waren auch RB-Sportchef Marcel Schäfer die Argumente für Marco Rose ausgegangen. Nun soll Zsolt Löw eine andere Ansprache und neue Impulse setzen – und die Saison von RB Leipzig retten. Viel Zeit bleibt dem Ungar nicht.

"Neue Impulse" – die soll das Aus von Marco Rose bei RB Leipzig auslösen. Marcel Schäfer, Geschäftsführer Sport bei den Messestädtern, wurde am Montag (31. März) auf der Pressekonferenz zur Freistellung des Trainers des Bundesligisten nicht müde zu betonen, dass es die Trennung vom gebürtigen Leipziger Rose nun gebraucht habe. "Weder die Ergebnisse noch die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, hat dazu gepasst, wie wir uns das vorstellen, was unsere Ambition ist. Deswegen haben wir nach dem Gladbach-Spiel eine Veränderung vorgenommen", sagte der 40-Jährige.

"Der Klub steht über allem"

Wie nach jeder Partie habe es auch nach der Niederlage am Niederrhein einen Austausch mit den Experten im RB-Kosmos gegeben. Der globale Fußballchef Jürgen Klopp, Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff und der Technische Direktor Mario Gomez hätten dabei beratend zur Seite gestanden. Doch die finale Entscheidung für die Entlassung, die sei in Leipzig gefallen, bei Marcel Schäfer.

"Ich bin ein Überzeugungstäter"

"Wir hatten die Überzeugung, dass wir gemeinsam durch die schwierige Phase hindurchgehen. Und dann hatten wir natürlich auch die Überzeugung, dass wir die Trendwende einleiten." Doch die blieb aus, "deswegen mussten wir diese Veränderung vornehmen" – im Sinne des Klubs, der über allem stehe, unterstrich der frühere Nationalspieler.

Jürgen Klopp (li) steht Rede und Antwort. hinten: Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer der Red Bull GmbH) hört ihm zu.

Auch Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp und Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff waren in die Entscheidung involviert.

Löw wurde "herzlich empfangen"

In Zsolt Löw soll nun ein alter Bekannter das Ruder herumreißen. "Er ist sehr herzlich empfangen worden, kennt die Gesichter", sagte Schäfer in Abwesenheit des Ungarn. "Das macht es für den Einstieg die ersten Tage leichter." Zeit bleibt kaum, bereits am Mittwoch (2. April, 20:45 Uhr im Audiostream und SpiO-Ticker) geht es beim VfB Stuttgart um den Einzug ins DFB-Pokalfinale und darum, die Saison noch zu retten. Dafür nimmt Schäfer alle in die Pflicht nehmen – nicht zuletzt die Mannschaft.

Zsolt Löw (li.) und Trainer Eduard Geyer (beide Cottbus) reichen sich nach dem Spiel die Hände

Soll Energie zurück ins Team bringen: Zsolt Löw, hier im Handschlag mit Trainerlegende Eduard Geyer, als Aktiver in Cottbus.

Der neue Trainer Löw, in der Vergangenheit als Co für Liefering, Salzburg und Leipzig aktiv und daher bestens mit der Red-Bull-Fußballsparte vertraut, habe als Spieler und Übungsleiter Erfahrungen und Titel gesammelt. "Das hat dazu geführt, dass wir total davon überzeugt sind, dass er genau der richtige Mann ist, diese Energie, dieses Leben dieser Truppe einzuhauchen – so wie wir uns das vorstellen", erklärte Geschäftsführer Schäfer.

"Mehr Energie, mehr Leben auf den Platz bringen"

Trainersuche und Kader – "Haben einiges zu tun"

Für maximal neun Spiele wird der Ungar an der Seitenlinie in Verantwortung stehen, denn nach einer Verlängerung über den Sommer hinaus klang es am Montag nicht. Die RB-Verantwortlichen um den seit August 2024 im Amt weilenden Schäfer hätten den Markt eh im Blick gehabt, schauen sich jetzt noch genauer um.

"Kein schöner Tag für alle"

"Wir wollen gerne wieder jemanden mit Profil haben, der sich mit diesem Klub, unserer Philosophie identifiziert, dass wir vorrangig junge, hungrige, entwicklungsfähige Spieler entwickeln wollen. Das bleibt nach wie vor der Plan. Jemanden, der attraktiven, offensiven Fußball spielt, der mit und gegen den Ball immer aktiv sein möchte", führte der langjährige Wolfsburger aus. Ein Anforderungsprofil, das sehr hoch ist – und das auch vieles von den Spielern fordert. Mit Hinblick auf den Kader haben Schäfer und der Verein "einiges zu tun und das ist die Herausforderung."

jar/SpiO