Die Spielerinen vom VfB Suhl mit Trainer Laszlo Hollosy ( VfB Suhl Lotto Thüringen )

Volleyball-Bundesliga Märchen in der Wolfsgrube - Suhl zieht erstmals ins Halbfinale ein

Stand: 31.03.2025 14:31 Uhr

Der VfB Suhl hat sich im Viertelfinale gegen den favorisierten SC Potsdam durchgesetzt und steht erstmals in der Vereinsgeschichte unter den besten vier Teams des Landes. Doch der steinige Weg für das junge Team soll nicht so schnell enden – und könnte vielleicht nach Dresden führen.

"Das ist Wahnsinn", fasste Laszlo Hollosy im von ihm nicht gewohnten Deutsch zusammen, was in der Wolfsgrube gerade geschehen war. Es war Samstagabend, halb acht und der VfB Suhl feierte nach dem entscheidenden Punkt durch Julia De Paula Viana den erstmaligen Einzug ins Halbfinale der Bundesliga. Außenangreiferin Jette Kuipers sagte mit weit aufgerissenen Augen: "Die Halle ist explodiert."

"Fans verdienen es"

Ihr Trainer Hollosy pflichtete bei: "Unglaublich. Ich bin stolz darauf, dass wir unsere Stadt und unsere Fans stolz machen. Weil sie es verdienen", sagte der Ungar – dann auf Englisch. Nach dem Fünfsatzkrimi im ersten Duell, den die Südthüringerinnen mit 3:2 für sich entschieden, brauchten sie diesmal gegen den SC Potsdam nur vier Sätze zum 3:1-Sieg. Und das gegen den Vorjahresfinalisten, der den VfB im Vorjahr noch mit 0:3 und 0:3 in der Runde der letzten Acht chancenlos aus den Playoffs kegelte und auch in der jüngsten Hauptrunde beide Duelle für sich entschied.

VfB-Trainer Hollosy: "Das ist Wahnsinn"

Hollosy: "Tiefste Analyse meines Lebens"

Und auch diesmal stellte Potsdam Suhl vor große Probleme. "Ich habe die tiefste Analyse in meinem ganzen Leben für diese Partien gemacht, um Schwachpunkte beim SC zu finden. Und Gott sei Dank sind meine Spielerinnen meinen Vorgaben gefolgt. Ich bin sehr, sehr glücklich." Besonders vom Blocking und der generellen Verteidigung war Hollosy angetan, genau wie von der Leistung seiner jungen Akteurinnen.

Jette Kuipers 08 ( VfB Suhl Lotto Thüringen )

Jette Kuipers und ihre Kolleginnen vom VfB Suhl spielen eine Fabelsaison.

Eine von ihnen, die 22-jährige Niederländerin Jette Kuipers, unterstrich die Schwierigkeit in einem komplexen Duell gegen einen starken Gegner. "Wir haben uns die ganze Saison lang verbessert, auch als Team. Wir sind jetzt dazu bereit, solche Spiele zu bestreiten."

Im Halbfinale wartet Schwerin – Final-Duell mit DSC möglich

Der Weg dahin war weit, weiß Trainer Hollosy: "Vor fünf Jahren haben Präsident Alexander Mantlik und ich begonnen, hier ein Team aufzubauen. Unser Ziel: Irgendwie in die Playoffs kommen. Denn damals schaffte der VfB nicht einmal die Qualifikation. Und jetzt stehen wir unter den besten vier Teams der Bundesliga. Es ist unfassbar. Besonders, wenn man bedenkt, dass wir das kleinste Budget der Liga haben."

Trainer Laszlo Hollosy ( VfB Suhl Lotto Thüringen )

Für Laszlo Hollosy und seinen VfB Suhl geht es im Halbfinale gegen Hauptrundensieger SSC Schwerin.

Die Spielerinnen hätten hart gearbeitet, seien als Team zusammengewachsen. Und so feierten sie auch, im Gegensatz zum asketischen Trainer. Der blickt schon voraus auf das Halbfinale. Dort geht es für den VfB Suhl gegen den Hauptrundenersten SSC Schwerin. Das erste Spiel der Best-of-Three-Serie steigt am kommenden Samstag (5. April) in Mecklenburg-Vorpommern. Im Finale könnte es dann gar zu einem mitteldeutschen Duell kommen, denn auch der Dresdner SC setzte sich im Viertelfinale durch, muss im anderen Semifinale gegen Vorjahresmeister MTV Stuttgart ran.

jar/kzi