Marcel Bär

Fußball | 3. Liga Bär beschert Aue schmeichelhaften Sieg in Aachen

Stand: 31.08.2024 16:03 Uhr

Erzgebirge Aue hat das Glück auf seiner Seite und gewinnt auch in Aachen. Marcel Bär trifft beim knappen Sieg doppelt und schießt Aue zurück an die Tabellenspitze.

Viertes Spiel, vierter Sieg: Erzgebirge Aue hat seinen Traumstart beim Aufsteiger Alemannia Aachen fortgesetzt. Nach einem 0:1-Blitz-Rückstand gewannen die Schützlinge von Pavel Dotchev vor mehr als 23.000 Zuschauern auf dem Tivoli noch mit 2:1.

Soufiane El-Faouzi hatte Aachen nach 36 Sekunden in Führung gebracht, nach dem Wechsel nutzte Marcel Bär einen Fehler von Torwart Marcel Johnen per Abstauber zum 1:1. Beim 2:1 vollendete Bär den besten Spielzeug mit einem überlegten Schuss zum 2:1. Viel mehr Torchancen hatten die effizienten Auer, die mit Sieg zurück an der Tabellenspitze sind, nicht.

"Wir freuen uns über die Maximalausbeute. Aachen war ein richtig guter Gegner. Es war schwierig zu bestehen, aber wir waren heute total effektiv", freute sich Doppel-Torschütze und Matchwinner Bär, mahnte nach dem Spiel aber: "Die Liga ist sehr unberechenbar. Wir müssen aufpassen und hart arbeiten. Wir haben mit dem Ball kein gutes Spiel gemacht. Das müssen wir aufarbeiten."

Doppeltorschütze Bär: "Wir waren richtig effektiv"

Aue ohne Derby-Matchwinner Stefaniak

Marvin Stefaniak, beim 2:0 gegen Dynamo Dresden noch mit einem Tor und einer Vorlage der Matchwinner, fehlte beim Duell gegen den Aufsteiger. Stefaniak war im Abschlusstraining im Rasen hängen geblieben und beklagte Schmerzen im Knie. "Ich wollte kein Risiko eingehen und hoffe, es ist nicht allzu schlimm", sagte Aue-Trainer Pavel Dotchev. Alemannia-Trainer Heiner Backhaus setzte auf die gleiche Startelf wie bei der späten 1:2-Niederlage bei Energie Cottbus und ließ seine Mannschaft unter der Woche eine theoretische Prüfung mit neun Fragen schreiben.

El-Faouzi wirbelt Aue durcheinander

Scheint gut ausgefallen zu sein. Zumindest legte Aachen in der Praxis stark nach. Es dauerte nur 36 Sekunden, als Soufiane El-Faouzi den Ball aus Nahdistanz ins Eck jagte und den Gastgebern einen Traumstart bescherte. Aue schien vom Offensiv-Power überrascht, konnte vor dem 0:1 einen weiten Einwurf nicht klären und wirkte auch danach vom giftigen Spiel der Platzherren irritiert. Es dauert fast 20 Minuten bis zum ersten Schüsschen von Sean Seitz, der für Stefaniak ins Team gerückt war.

Anton Heinz ( 21, Aachen), Tim Hoffmann (19, Aue), Lukas Scepanik ( 8, Aachen)

Anton Heinz ( 21, Aachen), Tim Hoffmann (19, Aue), Lukas Scepanik ( 8, Aachen)

Erst Funkstille, dann Aachen

Lange Zeit herrschte ansonsten Funkstille in der Offensive - bei beiden Teams. Aachen drückte erst vor der Pause wieder auf die Tube - oder besser: El-Faouzi drückte. Nach seinem ersten Drittliga-Tor lief der 22-Jährige zu Hochform auf und war an allen gefährlichen Aktionen beteiligt. Nach einem Flachschuss nach starkem Ballgewinn fehlten nur wenige Zentimeter zum Doppelpack. Aachen blieb die gefährlichere Mannschaft, allerdings kostete das laufintensive Spiel Kraft.

Bär nutzt Torwart-Klops

In Cottbus ging Aachen derart die Luft aus, dass man am Ende noch verlor. Und gegen Aue passierte das Gleiche. Allerdings lag das weniger an der Luft, sondern eher an einem schlimmen Torwart-Bock. Nach einem Eckball - nach dem Spiel wurde diskutiert, ob der Ball überhaupt im Aus und die Ecke regulär war - rutschte Keeper Johnen der Ball aus der Hand, Bär staubte in Mittelstürmer-Manier ab und Aue jubelte über das glückliche 1:1. Bitter für Aachen: Zum Zeitpunkt des Gegentreffers waren die Gastgeber in Unterzahl, weil der gebürtige Leipziger Felix Meyer, der unter Backhaus schon beim BFC Dynamo gespielt hatte, wegen Nasenblutens behandelt werden musste.

Marcel Bär

Marcel Bär spitzelt den Ball ins Tor.

Bär stellt Spiel auf den Kopf

Mit Wut im Bauch marschierte Aachen nach dem Gegentreffer Richtung Aue-Tor, die Gäste waren alles andere als sattelfest und fanden auch nach dem Dreifachwechsel zur Pause - unter anderem musste Martin Männel angeschlagen ausgewechselt werden - nicht zu gewohnter Stärke. Dass am Ende dennoch gejubelt wurde, war ganz viel Einsatz, Leidenschaft und einem Geistesblitz zu verdanken. Der eingewechselte Pascal Fallmann spielte in der 84. Minute auf Boris Tashchy, dessen direktes Zuspiel nutzte Bär aus zwölf Metern zum 2:1-Sieg.

"Es war eine runde Sache für uns, aber die erste Halbzeit war echt nicht gut. Wir konnten uns gegen gute Aachener nicht behaupten. Ein Remis wäre sicher verdient gewesen, aber die drei Punkte nehmen wir in unserer Situation gern mit", sagte Aues Sportchef Matthias Heidrich, für den es auch eine Rückkehr ins alte Wohnzimmer war. Als Aktiver spielte er viele Jahre für Aachen.

Stimmen zum Spiel

Ausblick

Am kommenden Wochenende macht die 3. Liga Pause. Für Aue geht es erst am Sonntag (15. September, 13:30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld weiter. Aachen genießt am gleichen Tag Heimrecht gegen Viktoria Köln.

Sanny Stephan