Kanu-Slalom Andrea Herzog gewinnt und kommt Paris einen Schritt näher
Vier deutsche Kanu-Slalom-Startplätze für Olympia 2024 werden am Wochenende im Kanupark Markkleeberg vergeben. Im Canadier-Einer hat Andrea Herzog nach drei von vier Rennen beste Karten für Paris. Die Entscheidung fällt am Sonntag. SPORT IM OSTEN überträgt die Finals im Livestreams. Nicht mehr im Rennen um das Olympia-Ticket ist der Leipziger Franz Anton.
Die Leipzigerin Andrea Herzog hat beste Chancen, bei den Olympischen Spielen in Paris zu starten. Bei ihrem Heimspiel im Kanupark Markkleeberg legte die 24-Jährige am Samstag (27. April 2024) im Canadier-Einer eine blitzsaubere Fahrt durch die Tore hin und gewann vor ihrer schärfsten Konkurrentin Elena Lilik, die in Weimar geboren wurde und für Kanu Schwaben Augsburg startet.
Herzog - Krönung am Sonntag?
Nach drei von vier Rennen steht es 2:1 für Herzog. Beim ersten Teil der Olympia-Qualifikation in Augsburg am vergangenen Wochenende hatten Herzog und Lilik jeweils einen Sieg gefeiert. Herzog muss man Sonntag noch einmal liefern, bewältigt sie den schweren Kurs schneller als Lilik, ist ihr das Olympia-Ticket sicher.
Es wäre ihre zweite Olympia-Teilnahme. Bei der Premiere vor drei Jahren in Tokio war Herzog im Canadier-Einer prompt zu Bronze gepaddelt. Zuvor hatte sie 2019 völlig überraschend bei den Weltmeisterschaften Gold gewonnen.
Kajak der Männer: Hegge vergibt Matchball
Der Augsburger Noah Hegge hatte indes nach einem starken Auftritt auf seiner Heimatstrecke beste Aussichten auf die vorzeitige Olympia-Quali. Der Schwabe ließ den Matchball beim ersten von zwei Rennen in Leipzig aber liegen. Er musste sich Hannes Aigner und Stefan Hengst geschlagen geben. Damit fällt die Entscheidung auch im Kajak-Einer erst im vierten und letzten Rennen am Sonntag.
Leipziger Anton raus aus dem Olympia-Rennen
Im Canadier-Einer der Männer vergab Lokalmatador Franz Anton seine Chance auf das Paris-Ticket. Nach den Plätzen acht und vier in Augsburg kam der Kanut vom Leipziger KC auch in Markkleeberg nicht über Rang drei hinaus und ist raus aus dem Quali-Rennen. Den Sieg sicherte sich sein Mannschaftskollege Lennard Tuchscherer vor dem Augsburger Sideris Tasiadis, der im dritten Rennen seinen dritten zweiten Platz holte und damit in der Gesamtwertung weiter in Führung liegt.
Funk fährt nach Paris
Das Ticket für die Olympischen Spiele in der Tasche hat Ricarda Funk. Die Kajak-Fahrerin aus Bad Kreuznach holte ihren dritten Sieg, damit kann sie für Paris planen. Lilik wurde in Markkleeberg Zweite, Rang drei ging an Antonia Plochmann. "Eine Olympia-Quali ist gefühlt das Härteste, was es gibt. Das gerade sind die härtesten zwei Wochen seit den letzten fünf Jahren. Es ist gefühlt härter als die Olympia-Teilnahme, weil man einfach abliefern muss. Man muss performen. Alles was zählt, ist Platz eins, Platz zwei ist leider zu schlecht", so die Weltmeisterin von 2021 und 2022.
2021 gab es vier Olympia-Medaillen
Nimmt man das Ergebnis der Olympischen Spiele von Tokio 2021 als Maßstab, dürfen sich jene vier Sportler, die den nationalen Ausscheid für sich entscheiden, gute Hoffnungen auf eine vordere Platzierung oder gar eine Medaille in der französischen Hauptstadt machen.
Vor drei Jahren konnte das deutsche Team in Tokio vier Medaillen in vier Wettbewerben erringen: Funk holte Gold im K1, jeweils Bronze gab es für die Leipzigerin Andrea Herzog im C1 sowie die Augsburger Hannes Aigner im K1 und Sideris Tasiadis im C1. Bei der WM 2023 im britischen Lee Valley waren die deutschen Slalom-Kanuten überraschend leer ausgegangen.
spio/dpa