Fußball | 3. Liga Alarmstimmung - HFC hilft gegen Verl nur ein Sieg
Der Hallesche FC steht mit dem Rücken zur Wand. Fünf Spieltage vor Saisonende hilft gegen den SC Verl nur ein Sieg. Das wissen auch die Verantwortlichen, die Gerüchten über Uneinigkeit zwischen Mannschaft und Trainer vehement widersprechen.
Nachdem der Hallesche FC zum elften Mal in der laufenden Saison eine Führung noch aus der Hand gegeben hat, rumorte es an der Saale. Die Bild-Zeitung (€) berichtete nach der 2:4-Niederlage bei Viktoria Köln von Beschwerden der Spieler über den neuen Trainer Stefan Reisinger. Gegenüber Sport im Osten (SpiO) dementierte Kapitän Jonas Nietfeld etwaige Gespräche über den Übungsleiter. Stattdessen liege der Fokus auf dem kommenden Gegner und dem kleinen Hoffnungsschimmer. Am Samstag (20. April 2024, 14:00 Uhr live hören und im SpiO-Ticker) empfangen die Saalestädter den SC Verl. Nicht mehr dabei sein wird, Thomas Sobotzik. Der Sportchef wurde am Donnerstagabend (18. April) freigestellt.
Nietfeld: "Leistung über 90 Minuten bringen"
Bei einem Sieg zuhause und möglichen Patzern der Konkurrenz sieht Jonas Nietfeld noch Hoffnung, vor allem, weil das direkte Duell mit Arminia Bielefeld noch aussteht. "Von daher ist das letzte was ich machen würde, was wir als Mannschaft machen werden, aufzugeben. Wir sind davon überzeugt, dass es möglich ist, auch wenn wir wissen, dass es schwer wird", so der Kapitän.
"Die erste Stunde in Köln hat gezeigt, was wir können. Allerdings müssen wir das, was wir in Köln 60 Minuten gemacht haben über die vollen 90 Minuten bringen, um eine erspielte Führung über die Zeit zu bekommen. Wir wissen, dass uns nur noch Siege helfen und so gehen wir das Wochenende an."
HFC verspielte 30 Punkte nach Führung
Für den kommenden Gegner aus Verl geht es in der Liga um nichts mehr. Mit 46 Punkten steht der SC auf Rang elf und damit im gesicherten Mittelfeld. Doch bereits letzte Woche musste der HFC sich mit Viktoria Köln einem Gegner geschlagen geben, für den es vermeintlich nur noch um wenig ging.
Frustrierte Fans, desillusionierte Spieler und ein wohl verpuffter Wechseleffekt auf der Trainerbank standen zu Buche. Ganze 30 Zähler hat der HFC nach Führung noch abgegeben, eine traurige Bestmarke. Der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt schon sechs Punkte bei noch fünf ausstehenden Partien. Dazu rumort es um Sportchef Thomas Sobotzik, dessen Zukunft ungewiss ist. Es gilt: Zuhause gegen den Pokalfinalisten aus Westfalen müssen drei Punkte eingefahren werden, soll der letzte Strohhalm nicht noch entgleiten.
Reisinger hat gute Trainingsleistung gesehen
Die Bilanz gegen die Elf von Alexander Ende ist für Halle negativ – einem Sieg stehen zwei Niederlagen bei vier Unentschieden gegenüber. Das Hinspiel ging mit 3:2 an Verl, die nach starker Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte bisher nur zwei Punkte mehr holten als der HFC. Hauptgrund: Der Abgang von Oliver Batista-Meier im Winter.
Nach holprigem Start ins neue Jahr und einer Serie von sechs Partien ohne Sieg, ist der SC seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen und hat sich der Offensivpower der Hinrunde wieder etwas angenähert, was nicht zuletzt die drei Treffer gegen den FC Erzgebirge Aue aus der Vorwoche belegen.
HFC-Trainer Reisinger sieht im SC "mit die spielstärkste Mannschaft in der 3. Liga. Sie wollen Fußball spielen, auch von hinten raus, selbst unter Drucksituationen. Verl hat eine hohe Qualität im Ballbesitz. Trotzdem sind sie anfällig haben Schwächen. Darauf haben wir hingewiesen und uns vorbereitet." Die Trainingswoche sei gut gelaufen, sein Team habe mitgezogen. "Entscheidend wird, dies von der ersten Sekunde umzusetzen." Wichtig wird darüber hinaus sein, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die rustikalen Hallenser, die kurz vorm 500. Saisonfoul stehen, haben gleich sechs Spieler, denen eine Gelbsperre droht.
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