Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg: Das ist Sommerneuzugang Philipp Hercher
Für Außenverteidiger Philipp Hercher läuft es beim 1. FC Magdeburg rund: Vier Spiele, zwei Tore so die Bilanz des 28-Jährigen. Mit SPORT IM OSTEN spricht er über seinen Offensivdrang, die Lust auf Ballbesitzfußball und seine ersten Wochen in Magdeburg.
Zwei Tore in seinen letzten beiden Spielen können sich als Außenverteidiger wahrlich sehen lassen. Sommer-Neuzugang Philipp Hercher ist beim 1. FC Magdeburg gut angekommen. Ein echter Glücksgriff, wenn man bedenkt, dass der 1. FC Kaiserslautern ihn ablösefrei gehen lassen hat.
Bock auf Ballbesitzfußball
Im flachen 3-4-3-System von FCM-Coach Christian Titz wird der gelernte Außenverteidiger im rechten Mittelfeld eingesetzt und kommt dadurch immer öfter auch vor das gegnerische Tor. Nach seinem ersten Saisontreffer beim Kurzeinsatz in Nürnberg (0:4) traf er zuletzt in echter Torjäger-Manier zum 2:2-Ausgleich gegen Karlsruhe. "Ich hab das von früher noch so ein bisschen drin, da habe ich in der Jugend offensiver gespielt und weiß daher ab und zu, wo der Ball im gegnerischen Strafraum runterkommt."
Ich wollte unbedingt mal bei einer Mannschaft spielen, die viel Ballbesitz hat und dominant spielt. Philipp Hercher |
Mit dem Magdeburger Ballbesitzfußball hat sich der Philipp Hercher sichtlich angefreundet: "Ich komme in ganz andere Situationen und hatte das in den letzten Jahren eigentlich nicht so. Ich wollte unbedingt mal bei einer Mannschaft spielen, die viel Ballbesitz hat und dominant spielt." Bei seinen bisherigen Stationen in Nürnberg, Aalen, Großaspach und Kaiserslautern lag die Konzentration vor allem auf der Verteidigung. Aber: "es macht jedem Fußballer mehr Spaß, wenn man den Ball am Fuß hat." Die Umstellung vom Defensivfußball auf immer mehr Offensivaktionen ist dem 28-Jährigen bestens gelungen, dennoch bleiben seine Ambitionen hoch: "Ich habe noch keine Vorlage gegeben in dieser Saison, also es gibt schon Punkte, die ich in den nächsten Spielen verbessern möchte."
Philipp Hercher steht seit Juli 2024 für den 1. FC Magdeburg auf dem Rasen.
Familie und Freunde
Der gebürtige Baden-Württemberger hatte das Glück, seit Beginn seiner Karriere von seinen Eltern unterstützt zu werden, vor allem im Jugendbereich nach seinem Wechsel aus dem Regensburger Nachwuchs zum Club nach Nürnberg. "Das war eine sehr lange Strecke. Ich bin im ersten Jahr gependelt und da haben mich meine Eltern das ein oder andere Mal zum Training oder auch mal zum Spiel fahren müssen." Für den offensiven Außenverteidiger sind es ganz besondere Momente, wenn Familie und Freunde den weiten Weg aus der Heimat nach Magdeburg aufnehmen, um ein Spiel vor Ort im Stadion zu sehen. Auch wenn das nicht immer klappt: "Meine Eltern haben von meinem Tor auf einer Bergwanderung im Urlaub erfahren. Dann wurde auf der Hütte noch das ein oder andere Kaltgetränk getrunken und sie haben auf mich angestoßen. Sowas ist für mich das Schönste."
Angekommen in Magdeburg
Der Wechsel von Kaiserslautern war für Philipp Hercher die richtige Entscheidung. "Es ist sehr viel eingetreten, was ich mir erhofft habe und die Erwartungen wurden sogar übertroffen." Auch wenn er die Stadt Magdeburg vorher noch nicht kannte, ist er bestens angekommen. "Die Gegend, wo ich wohne ist sehr schön. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön ist mit der Elbe und den Grünflächen. Ich bin positiv überrascht." Nebenbei studiert der 28-Jährige auch noch BWL: "Das ist ein guter Ausgleich für meinen Kopf. Wenn man immer nur den Fußball im Kopf hat, dann ist es gut, wenn man nach Hause kommt und auch mal andere Sachen liest."
Der große Wunsch einmal in der höchsten deutschen Spielklasse aufzulaufen bleibt auch beim Neu-Magdeburger nicht aus. "Ich glaube man darf nie zufrieden sein und muss immer etwas Höheres anstreben. Natürlich ist die Bundesliga noch ein Traum von mir." Ob das mit dem 1. FC Magdeburg gelingt, steht trotz des sehr guten Saisonstarts noch in den Sternen. Der nächste Sieg wird am Samstag (28. September, 13:00 Uhr) gegen Darmstadt 98 dennoch angestrebt. Vielleicht steht Philipp Hercher dann auch erstmals in der Startelf.
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