Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche erwartet einen ruhigen Transferwinter.

Eintracht-Sportvorstand Krösche im Exklusiv-Interview Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche im Interview über Marmoush, Burkardt und das Saisonziel

Stand: 30.12.2024 07:33 Uhr

Im zweiten Teil des Interviews mit Markus Krösche spricht der Eintracht-Sportvorstand über die nahende Winter-Transferphase, die Pläne mit Omar Marmoush sowie einen möglichen Nachfolger für den Torjäger. Auch gibt Krösche ein Spektakel-Versprechen.

Nachdem Markus Krösche im ersten Teil des Exklusiv-Interviews vor allem zurückblickte auf ein erfolgreiches Halbjahr, spricht der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt nun über die kommenden Aufgaben. Wie wird's auf dem Transfermakrt zur Sache gehen? Was passiert mit Omar Marmoush? Und wer könnte eigentlich auf den Torjäger folgen?

Das Gespräch führte Phil Hofmeister

hessenschau.de: Markus Krösche, was für einen Transferwinter erwartet der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt?

Krösche: Wir hatten in den vergangenen Jahren meist sehr viele Personalwechsel. Jetzt wollen wir die Mannschaft zusammenhalten und wachsen lassen. Eine hundertprozentige Garantie gibt es natürlich nie, es können sich immer Situationen ergeben, wo man etwas machen sollte. Aber es ist diesmal nicht das Ziel, etwas dem Kader hinzuzufügen. Es steht kein turbulenter Winter an.

hessenschau.de: Sie haben in der Vergangenheit regelmäßig betont, dass es immer mal Spieler geben wird, die sich schneller entwickeln als der Club und die deshalb wechseln könnten. Nicht auf diesen Winter bezogen, aber vielleicht auf den kommenden Sommer: Trifft dieser Fall auf Omar Marmoush zu?

Krösche: Natürlich hat Omar eine sehr gute und schnelle Entwicklung auf einem hohen Niveau genommen. Und wenn du gute Leistungen bringst, besteht Interesse von anderen Clubs - das ist völlig normal. Unabhängig von Omar bleiben wir aber beim eben benannten Credo: Wenn sich jemand schneller entwickelt als der Club und den Wunsch äußert, den Verein zu wechseln, werden wir dem auch Rechnung tragen und sagen: ‚Okay, da müssen wir eine Lösung finden.‘ Aber so weit ist es bei Omar lange noch nicht.

hessenschau.de: Wieviel Geld müsste in einem Koffer für eine Sommer-Verpflichtung von Marmoush denn drin sein?

Krösche: Es macht keinen Sinn, irgendwelche Preise auszurufen.

hessenschau.de: 50 Millionen plus Boni – kann ich Sie damit locken?

Krösche: Nein, nein, das macht wenig Sinn (lacht).

hessenschau.de: Inwiefern hat sich die Eintracht schon auf einen Marmoush-Abgang vorbereitet?

Krösche: Wir versuchen uns immer auf alle Szenarien vorzubereiten, das haben wir in den letzten Jahren meist ja auch gut hinbekommen. Gerade Offensivspieler zu ersetzen, ist aber nicht immer ganz einfach.

hessenschau.de: Es sei an dieser Stelle mal ein öffentlich zuletzt mehrfach genannter Nachfolge-Kandidat in den Raum geworfen: Jonathan Burkardt von Mainz 05. Was sagen Sie zu ihm?

Krösche: Sicher ist Jonny Burkhard ein extrem guter Spieler, der eine sehr gute Entwicklung in Mainz genommen hat. Aber es macht keinen Sinn, über Spieler zu sprechen, die nicht bei Eintracht Frankfurt spielen.

hessenschau.de: Sie sind schwer zu knacken …

Krösche: Immer! (lacht)

hessenschau.de: Weg von einzelnen Spielern, hin zum großen Ganzen. Warum wird es in der Rückrunde nicht den klassischen Eintracht-Einbruch geben?

Krösche: Ich glaube einfach, dass wir die Konstanz des ersten Halbjahres auch in der Rückrunde reinbekommen, dass wir dazu in der Lage sind, eine gute Rückrunde zu spielen. Es geht darum, die letzte Schärfe reinzubekommen. Das ist unser Ziel, daran müssen wir arbeiten, um mit einer guten Ausgangslage auch unsere Ziele zu erreichen.

hessenschau.de: Da die Mannschaft auf einem Champions-League-Platz den Jahreswechsel begeht, wäre da nicht ein richtiger Zeitpunkt, um verbal zu kommunizieren, dass man von dort nicht mehr weg will?

Krösche: Das habe ich in der Vergangenheit ja auch schon mal gemacht, da hat es nicht funktioniert.

hessenschau.de: Das muss ja nicht immer der Fall sein.

Krösche: Sehen Sie, wir gehen unseren Weg einfach weiter und werden die Ziele nicht verändern, sondern in der Rückrunde einfach versuchen, konstant Leistung zu bringen. Natürlich ist es so, wenn man weit oben steht, dass man keine Plätze freiwillig abgeben will. Aber es macht auch wenig Sinn, den Kampf um die Champions-League-Ränge auszurufen.

hessenschau.de: Was geht bei Ihnen im Kopf vor, wenn die Fans – wie zuletzt häufiger - von der Deutschen Meisterschaft singen? Erzeugt es zusätzlichen Druck bei Ihnen, oder macht das einfach Freude?

Krösche: Wenn die Fans so etwas rufen, sich eine gewisse Euphorie entfacht, ist das ein Zeichen dafür, dass wir gute Leistungen bringen. Das freut mich also sehr. Trotzdem muss man es richtig einordnen, dass die Meisterschaft noch weiter entfernt ist.

hessenschau.de: Noch eine Frage zum Abschluss, Herr Krösche. Was können Sie, was kann die Eintracht, den Fans für 2025 versprechen?

Krösche: Ich kann versprechen, dass wir den Weg weitergehen und versuchen werden, diesen offensiven Spektakelfußball weiterhin zu zeigen.