Das Wichtigste zu Stuttgart-Eintracht Eintracht Frankfurt - letzte Ausfahrt Stuttgart
Eintracht Frankfurt hat das Siegen verlernt. Zumindest in der Bundesliga. Schaffen die Hessen im DFB-Pokal-Halbfinale beim VfB Stuttgart den Turnaround?
Eintracht Frankfurt ist am Mittwoch (20.45 Uhr, live in der ARD) im DFB-Pokal-Halbfinale gefordert. Der Weg zum Endspiel nach Berlin führt für die Hessen über Stuttgart.
Die Ausgangslage
Eintracht Frankfurt kommt nicht gerade mit Selbstvertrauen zum VfB. Neun Bundesligaspiele in Folge blieb die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner zuletzt ohne Sieg. Von Tabellenrang vier, den man noch zur Winterpause innehatte, sind die Hessen bis auf Platz neun hinuntergerutscht. Der Auftritt am Wochenende gegen den FC Augsburg (1:1) machte keinerlei Hoffnung auf baldige Besserung. Umso wichtiger wird das Halbfinale. "Halbfinale ist toll, aber wir wollen natürlich mehr und werden alle Kräfte mobilisieren. Es heißt Alles oder Nichts. Und wir werden auf Alles gehen", so Glasner über das Spiel, das die Saison retten könnte. Letzte Ausfahrt Stuttgart, sozusagen.
Den Schritt heraus aus dem Leistungstief hat der VfB Stuttgart gerade erst hinter sich. Vor fünf Spieltagen wurde Sebastian Hoeneß als neuer Trainer installiert. Verloren haben die Schwaben seither noch kein einziges Spiel. Mit dem 2:1-Sieg am Wochenende gegen Gladbach konnte der VfB die Abstiegsplätze hinter sich lassen.
Das Personal
Immerhin da gibt es ein wenig Hoffnung auf Besserung bei der Eintracht. Mittelfeldspieler Djibril Sow steht ebenso vor einer Rückkehr wie Innenverteidiger Evan N'Dicka. Auch Tor-Garant Randal Kolo Muani scheint nach seiner Adduktorenverletzung wieder fit zu sein. "Aber das dachte ich auch vor dem letzten Spiel", warnte Glasner und wollte sich nicht endgültig festlegen.
So könnte die Eintracht spielen:
So könnte die Eintracht in Stuttgart spielen.
Der VfB Stuttgart geht derweil mit voller Kapelle in die Partie, die Schwaben haben nicht einen einzigen Ausfall zu beklagen. Auch Stürmer Serhou Guirassy, der im Spiel gegen Gladbach am Wochenende einen Cut über dem Auge davontrug, ist einsatzbereit.
So könnte Stuttgart spielen: Bredlow - Mavropanos, Anton, Ito - Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa - Millot, Silas - Guirassy
Das sagen die Trainer
Oliver Glasner: "Der größte Unterschied seit dem Trainerwechsel liegt in der Grundordnung, von einem 4-3-3 zu einem 3-4-3 mit Variablen. Das ist eine gute Mannschaft mit Kampfkraft und fußballerischer Qualität. Durch die jüngsten Erfolgserlebnisse haben sie einen neuen Spirit entwickelt, es scheint ein anderer Geist und Glaube zu sein. "
Sebastian Hoeneß: "Die Frankfurter stehen in der Tabelle deutlich über uns. Sie haben in der CL eine gute Rolle gespielt. Wir sind gut beraten eine gewisse Demut an den Tag zu legen. Aber: Wir haben Selbstvertrauen getankt."
Auf diese Spieler gilt es zu achten
Die Defensive der Eintracht glich in den letzten Wochen einem einzigen Puzzle, Ausfälle und Sperren zwangen Glasner praktisch wöchentlich zum Improvisieren. Mit N'Dicka kehrt nun der wahrscheinlich fähigste Innenverteidiger nach zweiwöchiger Verletzung zurück. Auch wenn der Franzose nicht seine beste Saison spielt, dürfte das der Abwehr der Hessen Stabilität verleihen.
Auch hinsichtlich der vielen großen Spieler des VfB, die gerade bei Standards gefährlich werden könnten. Mit 1,92 Metern ist N'Dicka der größte Abwehrspieler, den die Hessen haben.
Apropos VfB-Standards: Wann immer es nach solchen gefährlich wird, hat meist Linksverteidiger Borna Sosa seine Füße im Spiel. Der kroatische Nationalspieler hat in dieser Saison bereits sieben Tore vorbereitet, Glasner adelte ihn auf der Pressekonferenz vor dem Spiel als einen der besten Flankengeber und Standardschützen der Liga. Legt sich Sosa den Ball zurecht, sollte die Eintracht-Defensive also auf der Hut sein.
Die Statistik des Spiels
Dreimal trafen die Frankfurter Eintracht und der VfB Stuttgart bislang im DFB-Pokal aufeinander, zweimal gewann der VfB, einmal die Eintracht – immer der Heim-Verein. Rechnet man die Zweitvertretung des VfB dazu, verfinstert sich das Bild aus hessischer Sicht noch ein wenig: In der Saison 2000/01 verlor die Eintracht nämlich gegen die Amateure des VfB Stuttgart mit 1:6 und kassierte damit die höchste Niederlage, die ein Bundesligist je gegen einen Amateurverein hinnehmen musste. Zweifacher Torschütze beim VfB damals übrigens: ein gewisser Ioannis Amanatidis, später jahrelang als Stürmer und Kapitän im Dienste der Eintracht.
Das Spiel live verfolgen
Das Pokalspiel von Eintracht Frankfurt beim VfB Stuttgart können Sie am Mittwoch live im Ersten sowie im sportschau.de-Livestream sehen. Ab 20.15 Uhr geht die Berichterstattung los, moderiert wird die Sendung von Esther Sedlaczek, Experte ist Bastian Schweinsteiger. Kommentiert wird das Spiel ab 20.45 Uhr von Tom Bartels.
Sie können die Partie auch im Radio verfolgen: hr-iNFO überträgt das Halbfinale in voller Länge live. Es kommentieren Martina Knief (hr) und Christina Graf (swr). Bei hr1 und hr3 gibt es regelmäßig Live-Schalten zu hr-Reporter Tim Brockmeier.
Die Partie gibt es zudem ab 20.20 Uhr im Audio-Livestream auf sportschau.de zu hören. Dort gibt es außerdem einen Liveticker.