Erlösender Löwen-Jubel in Hannover

Comeback-Sieg dank Joker 1860 München schlägt Hannover II trotzt Slapstick-Abseits

Stand: 01.03.2025 17:30 Uhr

Der TSV 1860 München feiert im Abstiegskampf der 3. Fußball-Liga einen Befreiungsschlag. Beim Tabellenvorletzten Hannover 96 II siegen die Löwen trotz eines anfänglichen Rückstands - und einer äußerst skurrilen Abseits-Szene.

Von Johannes Kirchmeier

Der Kapitän und Innenverteidiger des TSV 1860 München Jesper Verlaat durfte sich in dieser 49. Spielminute ziemlich sicher sein. Dieser Kopfball würde zum Ausgleich führen, denn der Hannover-96-II-Torwart Leon-Oumar Wechsel hatte den Ball nach einer 1860-Ecke direkt vor ihm im Fünfmeterraum aufspringen lassen. Verlaat also köpfte, der Ball flog Richtung Tor. Doch auf der Torlinie stand Verlaats Mitspieler Philipp Maier: Abseits - statt Ausgleich.

Bitterer geht es wirklich nicht - und so ein wenig stand dieser Abschluss am Samstagnachmittag beim Stand von 0:1 im Eilenriedestadion für diese bislang so malade Saison des TSV 1860 München in der 3. Fußball-Liga. Erst der Trainerwechsel zu Patrick Glöckner, dann trotzdem wieder drei Spiele ohne Sieg - und dann auch noch dieser Abschluss. Daran können Mannschaften komplett zerbrechen. Oder sie können sich daran aufraffen und wahrlich auferstehen.

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Ex-Löwe Sulejmani schießt Hannover II in Führung

Der TSV 1860 München entschied sich am Samstagnachmittag für Letzteres - und siegte 3:1 (0:1) beim Tabellenvorletzten Hannover 96 II. Auch dank Patrick Glöckners goldenes Händchen: Der Trainer wechselte die beiden Siegtorschützen Julian Guttau und Patrick Hobsch ein.

Aber von vorne: Ausgerechnet der frühere Löwe Valmir Sulejmani, der sich in München nicht durchsetzen konnte, brachte die Zweitvertretung von Hannover 96 am Samstag in der ersten Halbzeit in Führung (26. Minute), obwohl die Löwen das Spiel zu diesem Zeitpunkt eigentlich dominierten.

Schlitzohr Deniz schlenzt einen Freistoß ins kurze Eck

Zur Pause kam daher der Mittelstürmer Hobsch, um den Druck auf die Hannoveraner noch einmal zu erhöhen. Den Löwen drohte zu diesem Zeitpunkt ja sogar das Horrorszenario, dieses Wochenende auf einem Abstiegsplatz zu beenden. Dann passierte das eingangs erwähnte Slapstick-Abseits. Die Löwen brauchten ihre Minuten, um sich davon zu erholen, erst rettete Maximilian Wolfram auf der eigenen Torlinie (54.), dann packte der Torwart Marco Hiller eine Glanzparade gegen Robin Kalem aus (64.).

Die Parade war so ein wenig der Startpunkt für den endgültigen Sechziger-Angriff, bei dem das Schlitzohr Tunay Deniz für die Wende sorgte. Statt einen Freistoß von links zu flanken, schlenzte er den Ball ins kurze Eck, damit hatte der 19-jährige 96-Torwart Wechsel überhaupt nicht gerechnet - er musste den Ball zum 1:1 passieren lassen (66.). Kurz danach hatte Hannover noch einmal Glück, als der Schiedsrichter Felix Weller ein Handspiel von Eric Uhlmann im eigenen Strafraum übersah (68.). Wieder stellte sich die Frage: Zerbrechen die Sechziger daran?

Eingewechselte Hobsch und Guttau sorgen für die Wende

Die klare Antwort des Teams von Patrick Glöckner: Nein! Binnen zehn Minuten entschieden die Münchner schließlich die Partie - und zeigten, dass sie doch noch Lust auf eine weitere Drittliga-Saison haben: Guttau, nur wenige Minuten auf dem Feld, schoss einen Abpraller kurz hinter dem Strafraum per sattem Volley ins rechte Eck - ein feines Tor (70.).

Und der zweite Einwechselspieler Hobsch erhöhte per platziertem Kopfball (76.). Diesmal hatte Deniz den Freistoß als Flanke serviert - die zweite richtige Entscheidung des 31-jährigen Mittelfeldspielers. Damit verschaffen sich die Sechziger an diesem Samstag nach zwei bitteren Pleiten zuvor wieder etwas Luft im Abstiegskampf - und klettern gar an ambitionierten Konkurrenten wie dem SV Sandhausen vorbei auf Rang Tabellenrang 14.

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Quelle: Blickpunkt Sport 01.03.2025 - 17:15 Uhr