Tour de France, 6. Etappe Dylan Groenewegen gewinnt Sprint-Krimi in Dijon
Dylan Groenewegen hat die 6. Etappe der Tour de France in Dijon gewonnen. Etwas Stress und eine klare Ansage der Teamleitung gab es im Team von Tadej Pogacar.
Nach 163,5 Kilometern am Donnerstag (04.07.2024) von Macón in die Senf-Metropole auf der fast ausschließlich flachen Etappe setzte sich der Niederländer vom Team Jayco AlUla mit minimalem Vorsprung auf den Belgier Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) durch, Dritter wurde Biniam Girmay Hailu von Intermarché-Wanty.
Philipsen wurde allerdings später durch die Rennleitung wegen "gefährlicher Fahrweise" im Finale der Etappe auf den 107. Platz zurückversetzt, auch der Däne Mads Pedersen (Lidl-Trek) wurde bestraft. Auf Rang drei landete dadurch Fernando Gaviria (Kolumbien/Movistar).
Strafe für Philipsen - Bauhaus am Ende auf Rang vier
Eine starke Leistung zeigten die deutschen Spriter, gleich zwei fuhren in die Top-Ten: Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) kam zunächst als Fünfter über die Ziellinie, er wurde wegen der Strafe für Philipsen dann letztlich sogar auf Platz vier eingestuft. Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) wurde Neunter. Bauhaus freute sich anschließend über seine beste Platzierung in diesem Jahr: "Ich bin sehr glücklich. Meine Beine waren nicht so gut. Ich habe das Beste noch herausgeholt. Ich muss damit zufrieden sein."
Für Philipsen und Pedersen bedeutete die doppelte Nullnummer in der Punktewertung einen Rückschlag im Kampf um das Grüne Trikot - Philipsen ist in dieser Wertung sogar der Titelverteidiger.
Defekt bei Cavendish kostete viel Kraft
Etwas Pech hatte der große Held des Vortags, Mark Cavendish (Astana), der am Mittwoch seinen 35. Etappensieg gefeiert und damit Legende Eddy Merckx überholt hat. Er hatte bei Kilometer 83 einen Defekt und fiel weit hinter das Peloton zurück. Fast eine halbe Stunde dauerte es anschließend, bis der Brite wieder den Anschluss hergestellt hatte.
Pogacar isoliert - Teamleitung von UAE mit klarer Ansage
Ungefähr gleichzeitig mit dem Cavendish-Defekt gab es eine hochinteressante Konstellation im Hauptfeld. Bei einer Windkanten-Situation entstand plötzlich ein Riss im Peloton, vorne zogen einige der Top-Stars davon, unter anderem auch Tadej Pogacar, der Mann im Gelben Trikot. Etwas peinlich: Sein komplettes Team hatte diese Attacke verpennt, plötzlich war Pogacar vorne in der Führungsgruppe isoliert, hatte also keinen Helfer dabei.
Doch nach gut zehn Kilometern fanden die beiden Gruppen wieder zusammen, über Funk schickte die Teamleitung von UAE aber eine knallharte Ansage an die Sportskameraden Adam Yates, Joao Almeida, Marc Soler, Nils Politt und Co.: "Es darf nicht noch einmal passieren, dass Tadej in so einer Situation allein gelassen wird!"