Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Lena Charlotte Reißner bei der Bahnrad-WM

Weltmeisterschaft in Kopenhagen Medaillen für Bahnrad-Vierer der Frauen und Männer

Stand: 17.10.2024 22:37 Uhr

Der Frauen-Vierer hat bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen die Silbermedaille in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung gewonnen. Zuvor hatte der Männer-Vierer mit Bronze eine 22 Jahre lange Durststrecke beendet.

Lisa Klein, Franziska Brauße, Lena Charlotte Reißner und Mieke Kröger unterlagen im Finale gegen die britische Mannschaft, die das deutsche Team sogar einholte. Es war die zweite Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer bei der WM in Dänemark.

Wie schon im überragenden Jahr 2021 mit Olympiasieg in Weltrekord-Zeit sowie dem WM- und EM-Titel waren taktische Umstellungen der Erfolgsschlüssel für die Mannschaft von Bundestrainer André Korff. Zudem konnten Reißner und die in den ersten beiden Runden eingesetzte Laura Süßemilch die Leistungslücke nach dem Rücktritt von Lisa Brennauer im Jahr 2022 seitdem Stück für Stück verkleinern. Bronze ging an Italien.

"Wenn man im Finale ist, will man immer Gold gewinnen", sagte Brauße: "Aber wenn uns vor der WM jemand gesagt hätte, dass wir mit Silber nach Hause gehen, hätten wir es auf jeden Fall genommen." Der Erfolg stimme die 25-Jährige "positiv für die nächsten drei bis vier Jahre".

Männer-Vierer nach 22 Jahren mit Medaille

Erfolg auch für die Männer: Das Quartett mit Benjamin Boos, Tim Torn Teutenberg, Ben Felix Jochum und Bruno Kessler siegte in der Ballerup Super Arena bei Kopenhagen in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung in 3:52,707 Minuten im kleinen Finale gegen das japanische Team, das in der letzten Runde sogar noch stürzte.

Vor 22 Jahren hatte es mit WM-Silber an gleicher Stelle das letzte Mal Edelmetall in der einstigen deutschen Paradedisziplin gegeben. "Ich freue mich vor allem, dass unsere jungen Sportler wie Bruno Kessler und Ben Felix Jochum ihre Chance genutzt haben. Natürlich hatten wir auch ein bisschen das Glück auf unserer Seite, aber danach fragt später niemand mehr. Die lange Durststrecke ist beendet", sagte Bundestrainer Sven Meyer, der in den ersten beiden Läufen auch den Leipziger Felix Groß eingesetzt hatte.

Deutschland profitierte bei WM-Bronze in Dänemark vom Startverzicht von Olympiasieger Australien und von einem Sturz des Olympia-Dritten Italien in der ersten Runde. Die Goldmedaille ging an Gastgeber Dänemark, der sich im Finale gegen Großbritannien durchsetzte.

Vierer als Erfolgsgeschichte

Der Vierer war einst eine deutsche Erfolgsgeschichte. Fünf Olympiasiege und 16 Weltmeistertitel fuhren deutsche Mannschaften in der Vergangenheit heraus. Beim Olympia-Triumph in Sydney 2000 hatten Robert Bartko und Co. als erstes Team die Vier-Minuten-Schallmauer durchbrochen. Ab 2002 begann aber der Abwärtstrend, teilweise wurde in der Vergangenheit sogar die Olympia-Teilnahme verpasst. In Paris war zuletzt in der Qualifikation Endstation.

Im Ausscheidungsfahren der Frauen verpasste Lea Lin Teutenberg deutlich eine Medaille. Die EM-Zweite von 2024 belegte den neunten Platz, den Sieg sicherte sich die Neuseeländerin Ally Wollaston.