Para-Tischtennis Jetzt geht’s um Gold - Grebe/Wolf gewinnen Halbfinale
Die deutschen Para-Tischtennis-Spielerinnen Stephanie Grebe und Juliane Wolf greifen bei den Paralympics in Paris nach Gold. In einem umkämpften Fünf-Satz-Krimi gelang dem deutschen Doppel am Donnerstag (29.08.2024) eine Überraschung.
Im Halbfinale besiegte das in der Setzliste an Position drei geführte deutsche Duo die topgesetzten Norwegerinnen Aida Husic Dahlen und Merethe Tveiten mit 3:2 (11:5, 7:11, 6:11, 11:9, 11:5). Dadurch erreichten Grebe und Wolf in der Arena Sud das Paralympics-Finale der Klasse WD14.
Am Freitagabend (30.08.2024, 20 Uhr) treffen die Vizeweltmeisterinnen dort auf Wenjuan Huang und Yucheng Jin. Die Chinesinnen besiegten die eigentlich besser gerankten Felicity Pickard und Bly Twomey aus Großbritannien in ihrem Semifinale mit 3:1. Das Ziel für das dritte und alles entscheidende Turnierspiel ist für Wolf klar: "Wenn wir schon im Paralympics-Finale sind, dann wollen wir das auch gewinnen." Grebe gab sich etwas zurückhaltender: "Gegen dieses Duo haben wir noch nie gespielt. Wir schauen, was für uns drin ist."
38 umkämpfte Minuten
Grebe, die in Tokio 2021 im Einzel Bronze gewonnen hatte, und Wolf überraschten ihre norwegischen Kontrahentinnen um die Weltranglistenerste Husic Dahlen im ersten Satz mit aggressivem und mutigem Spiel. Bis zum 5:4 war der Satz umkämpft, dann zogen die Deutschen auf 11:5 davon. Ab dem zweiten Durchgang spielten die Skandinavierinnen konzentrierter - und hatten in den Durchgängen zwei und drei in den entscheidenden Phasen das bessere Ende für sich.
Im vierten Satz drehten die Deutschen einen 6:7-Rückstand in ein 9:9 und gewannen 11:9. Im entscheidenden fünften Durchgang nahmen Grebe und Wolf den Schwung mit und führten bald 7:3. Nach 38 Minuten verwandelten sie den umjubelten ersten Matchball zum 11:5.
Viertelfinale: 3:1-Sieg gegen französisches Duo
Im Viertelfinale am Donnerstagvormittag hatten sich Grebe und Wolf souverän durchgesetzt und damit Bronze bereits sicher. Gegen die Französinnen Morgen Caillaud/Lucie Hautiere wackelte das deutsche Duo nur im zweiten Satz und gewann in 32 Minuten mit 3:1 (11:4, 8:11, 11:4, 11:9).
Grebes Schläger fällt durch die Kontrolle
Für Grebe, die eine Beinprothese hat und mit einem Arm-Aufsatz spielt, hatte der erste Wettkampftag aufregend begonnen: Ihr Stammschläger fiel am Morgen wegen zu langer Noppen durch die Kontrolle, sie musste auf den Zweitschläger umsteigen. Deshalb hatte die Partie gegen Frankreich auch erst mit Verspätung begonnen. Nach dem Einzug ins Finale war am Abend die Erleichterung umso größer: "Das war ein anstrengender Tag. Wir gehen jetzt was essen und fallen dann ins Bett", sagte Grebe.