Para-Tischtennis Erste deutsche Medaille sicher - Grebe/Wolf ziehen ins Halbfinale ein
Das deutsche Paralympics-Team hat die erste Medaille sicher - nur die Farbe ist noch unklar. Im Para-Tischtennis zog das Frauen-Doppel Stephanie Grebe/Juliane Wolf ins Halbfinale ein. Im Männer-Doppel wurden die Medaillen-Mitfavoriten Valentin Baus/Thomas Schmidberger ihrer Favoritenrolle gerecht. Dagegen verloren Sandra Mikolaschek und Jana Spegel in einem Fünf-Satz-Krimi.
Das deutsche Para-Tischtennis-Duo Grebe/Wolf setzte sich am Donnerstagvormittag (29.08.2024) im Viertelfinale gegen Morgen Caillaud/Lucie Hautiere aus Frankreich in 32 Minuten 3:1 (11:4, 8:11, 11:4, 11:9) durch. Im Halbfinale am Abend entscheidet sich, ob das deutsche Duo nach Gold greifen darf. Weil das Match um Platz drei nicht ausgespielt wird, haben die Deutschen Bronze bereits sicher.
Im Halbfinale gegen top-gesetzte Norwegerinnen
Gegnerinnen im Semifinale in der Klasse WD14 sind ab 18.30 Uhr die starken Norwegerinnen Aida Husic Dahlen und Merethe Tveiten. Das an Nummer eins gesetzte Duo setzte sich in seinem Viertelfinale mit 3:0 gegen Hagar Elsayed und Hanaa Hammad aus Ägypten durch.
Grebe/Wolf wackeln nur im zweiten Satz
Grebe und Wolf, die gegen ihre französischen Kontrahentinnen noch nie ein Einzel-Match verloren hatten, starteten auch im Doppel selbstbewusst und sicher. Schnell führten die Deutschen im ersten Satz 4:0, zogen dann von 4:2 auf 10:2 davon und gewannen den Durchgang nach nur fünf Minuten mit 11:4.
Auch im zweiten Satz führten Grebe/Wolf schon, doch Caillaud/Hautiere kamen zurück. Beim 3:2 lagen die Französinnen erstmals vorn. In einem umkämpften Satz hatten die Gastgeberinnen letztlich mit 11:8 das bessere Ende für sich.
Nach dem Satzverlust starteten Grebe/Wolf im dritten Durchgang nervös, hatten die Nerven aber schnell wieder im Griff. Nach umkämpftem Start (4:3) zogen die Deutschen auf 9:3 davon und gewannen den Satz in sieben Minuten mit 11:4. Im vierten Satz sah es nach 4:2- und 9:5-Führung bereits nach einem klaren Sieg für Grebe/Wolf aus. Doch Caillaud/Hautiere kamen bis auf 10:9 heran. Ein Netzfehler von Caillaud entschied das Spiel schließlich - 11:9 für die Deutschen.
Baus/Schmidberger siegen locker 3:0
Auch die Medaillenmitfavoriten Valentin Baus und Thomas Schmidberger feierten einen erfolgreichen Auftakt. Die beiden befreundeten Athleten setzten sich locker mit 3:0 (11:6, 11:6, 11:6) gegen die Tschechen Filip Nachazel und Petr Svatos durch. Die im Turnier an Position zwei gesetzten Baus/Schmidberger stehen damit im Viertelfinale der Klasse MD 8.
"Wir sind sehr gut reingekommen. Dreimal zu sechs, das ist zum Start sehr gut", freute sich Schmidberger nach dem Match. Baus, der 2021 Paralympics-Einzel-Gold gewann, sagte: "Ziel ist es, um die Medaillen mitzuspielen. Aber es gibt noch viele andere gute Teams."
Im Viertelfinale am Donnerstagabend spielen die Deutschen gegen das chinesische Duo Fu Liu und Xiang Zhai. Auf das chinesische Top-Duo Panfeng Feng/Ying Zhou würden Baus/Schmidberger frühestens im Halbfinale treffen.
Mikolaschek/Spegel scheiden nach Fünf-Satz-Krimi aus
Im Frauen-Doppel der Klasse WD10 lag im Spiel von Sandra Mikolaschek und Jana Spegel lange eine Überraschung in der Luft. Im Duell um den Viertelfinal-Einzug mussten sich die beiden Deutschen aber in fünf Sätzen knapp den Südkoreanerinnen Oejoeng Kang und Mi Gyu Lee mit 2:3 (11:9, 11:13, 12:14, 11:6, 5:11) geschlagen geben.
Spannend in dem Duell waren vor allem der zweite und der dritte Satz. Im zweiten Durchgang konnten die Deutschen einen 7:10-Rückstand noch aufholen, mussten sich aber 11:13 geschlagen geben. Im dritten Satz führten Mikolaschek/Spegel bereits 5:0 und 8:5, verloren den packenden Schlagabtausch aber noch 12:14. Nach 51 Minuten war der Traum vom Viertelfinaleinzug dann dahin. Sowohl Mikolaschek als auch Spegel sind aber am Donnerstag in den Mixed-Matches erneut gefordert.
Rau/Schnake verlieren 0:3
Ebenfalls das Viertelfinale verpassten Thomas Rau und Björn Schnake. Im Männer-Doppel der Klasse MD14 unterlagen die Deutschen den Briten William Bayley und Martin Perry 0:3 (9:11, 4:11, 9:11). Dabei bot das deutsche Duo den favorisierten Gegnern zumindest teilweise ein Duell auf Augenhöhe. Im ersten Satz konnten Rau/Schnake nach 6:10-Rückstand noch auf 9:10 verkürzen. Im dritten Durchgang führten die Deutschen 6:4 und 8:7. Dennoch gingen die Sätze und auch das gesamte Match verloren.
Heute auch noch Mixed-Duelle
Ab 17 Uhr sind Thomas Rau und Juliane Wolf, Björn Schnake und Stephanie Grebe sowie Valentin Baus und Jana Spegel wieder im Einsatz.
In den Mixed-Wettkämpfen geht es um den Achtelfinal-Einzug. Rau/Wolf spielen gegen die Kroaten Borna Zohil und Mirjana Lucic (Klasse XD17), Schnake/Grebe spielen in der Klasse gegen die Niederländer Jean Paul Montanus und Kelly van Zon (Klasse XD17), Baus/Spegel müssen gegen die Südkoreaner Young-Gun Kim und Mi Gyu Lee ran (Klasse XD7).