Para-Kanu in Paris Deutscher Bronze-Dreierschlag beim Paralympics-Finale
Felicia Laberer, Anja Adler und Edina Müller haben für einen medaillenreichen Abschluss der Paralympics gesorgt. Die letzten deutschen Starterinnen in Paris holten am Sonntag (08.09.2024) jeweils Bronze im Para-Kanu.
Laberer schaffte es nach ihren Kolleginnen dank eines furiosen Schlussspurts, noch unter die Top 3 zu fahren. Über weite Teile der 200 Meter in der Klasse K3 hatte es ausgesehen, als würde der letzte Wettkampf mit deutscher Beteiligung ohne Medaille enden - doch dann konterte Laberer und durfte wie ihre Kolleginnen über Bronze jubeln.
"An der Ziellinie habe ich das gar nicht realisiert. Ich habe einfach nur gebetet, dass mein Name an der Anzeigetafel unter den ersten Drei steht. Und als es dann endlich soweit war, war ich so erleichtert und der ganze Druck ist von meinen Schultern gefallen. Meine eigenen Erwartungen waren so hoch, das war schwer auszuhalten", sagte die 23-Jährige im Sportschau-Interview.
Favoriten-Patzer ermöglicht Adler Medaille
Zuvor hatte Adler von einem Fehler der Mitfavoritin Katalin Varga profitiert. Die Ungarin war in der Klasse K2 die einzige, die der Goldgewinnerin Charlotte Henshaw (Großbritannien) halbwegs folgen konnte, kam dann aufgrund des Windes aber von der Bahn ab und musste abbremsen. Adler nutzte die Gunst der Stunde und zog von Rang vier aus vorbei auf den Medaillenplatz - und ließ sich den nicht mehr nehmen. Nach einem zögerlichen Start hatte sie keine Chance auf eine noch bessere Platzierung und freute sich enorm über Bronze.
"Ich kann es noch gar nicht fassen und bin überglücklich, dass sich alles, was ich in den vergangenen Monaten gemacht habe, ausgezahlt hat", sagte Adler, die vor Emotionen mit den Freudentränen kämpfte, im Sportschau-Interview. "Das ist ein riesiger Traum, der wahr wird. Dass meine Freunde und Familie das live miterleben dürfen - ich glaube, etwas Schöneres gibt es gerade gar nicht."
Müller feiert Bronze mit Boot-Selfie
In ihrem Rennen in der Klasse K1 hatte sich Müller zuvor einen packenden Dreikampf mit der Favoritin Maryna Mazhula (Ukraine) und Katherinne Wollermann (Chile) geliefert. Die 41-Jährige schaffte es aber nie, an ihren Kontrahentinnen vorbeizuziehen. Sie musste sich mit Platz drei begnügen. Gold ging an Wollermann mit neuem paralympischen Rekord von 51,95 Sekunden, Müller hatte auf dem Bronzerang 1,18 Sekunden Rückstand.
"Es war sehr hart. Am Start war ich noch entspannt, aber die Windbedingungen von der Seite waren sehr schwierig für mich", sagte Müller nach ihrer insgesamt fünften paralympischen Medaille. "Ich bin ein Mega-Rennen gefahren und es war richtig knapp vorne. Es war am Ende völlig offen und ich bin völlig glücklich mit dem dritten Platz."
Die Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier hatte unter anderem vor drei Jahren in Tokio Gold im Para-Kanu gewonnen und 2012 in London im Rollstuhl-Basketball. Nun darf sie sich auch über eine Bronzemedaille freuen, feierte sie noch in ihrem Boot mit einem Selfie mit ihren Trainern.