Olympia in Paris Judokas Abramov und Lucht im Schwergewicht raus
Erik Abramov und Renee Lucht sind bei den Olympischen Spielen in Paris aus dem Judo-Turnier ausgeschieden. Abramov wurde im Achtelfinale am Freitag (02.08.2024) eine kurze Unaufmerksamkeit zum Verhängnis. Renee Lucht schied schon in ihrem Auftaktkampf aus. Gold ging an Frankreichs Superstar.
Abramov startete gegen den Mongolen Tsetsentsengel Odkhuu in das olympische Turnier. Der 25 Jahre alte Potsdamer war der aktivere Kämpfer, sein Kontrahent bekam nach einer knappen Minute dagegen eine Strafe wegen Inaktivität. Dennoch musste Abramov gleich zweimal im Bodenkampf aufpassen, nicht in einen Haltegriff zu geraten. Mit zwei Strafen für Odkhuu, aber ohne Wertungspunkte für beide ging nach vier Minuten schließlich in die Verlängerung. Dort gelang Abramov nach wenigen Sekunden ein erfolgreicher Wurf und damit auch der Golden Score.
In der Runde der besten 16 wartete der Weltranglisten-Dritte Temur Rakhimov aus Tadschikistan. Bereits nach 24 Sekunden überrumpelte der Deutsche seinen Gegner und holte sich mit eine Wurf über den Kopf eine Waza-ari-Wertung. Doch nach einer kurzen Behandlungspause des Tadschiken war Abramov unaufmerksam und geriet in einen Würgegriff und musste schließlich abschlagen. Damit war der Kampf vorbei.
Lucht scheitert an Georgierin
Kurz zuvor war Lucht als Weltranglisten-24. leicht favorisiert in das Duell mit der fünf Plätze schlechter Platzierten Georgierin Sophio Somkhishvili gegangen. Drei der vier Duelle zwischen den beiden gingen an die Deutsche. Aber es war die Osteuropäerin, die zunächst in die Offensive ging. Lucht versuchte es nach einer Dreiviertelminute mit einem Schulterwurf, konnte aber nicht genug Rotation erzeugen. Kurze Zeit später war es aber vorbei für die 24 Jahre alte zweifache Grand-Slam-Gewinnerin aus Hamburg. Somkhishvili war mit einer Fußtechnik erfolgreich, brachte Lucht auf die Matte und bekam eine große Wertung (Ippon).
Die Medaillen wurden am Abend dann ohne die Deutschen vergeben: Teddy Riner, der französische Superstar des Judo, hat die Grande Nation nicht enttäuscht und bei den olympischen Heimspielen in Paris zum dritten Mal Gold im Schwergewicht gewonnen. Der 2,05 Meter große und 150 Kilogramm schwere Ausnahmeathlet setzte sich am Freitag im Grand Palais Ephemere auf dem Marsfeld im Finale gegen Kim Min Jong aus Südkorea durch und versetzte die rund 8.500 Zuschauer in Ekstase. Bronze ging an Temur Rakhimow (Tadschikistan) und Alisher Yusupov (Usbekistan).
Butkereit bisher einzige Medaille-Gewinnerin
Damit hat das deutsche Team noch eine Chance auf die zweite Medaille bei den Sommerspielen in Paris. Am Samstag tritt das deutsche Mixed-Team auf die Matte. Dort rechnet sich der Deutsche Judo-Bund einen weiteren Podestplatz aus. Bei der Premiere in Tokio vor drei Jahren hatte es Bronze für Deutschland gegeben.
Die bisher einzige Medaille für Deutschland in Paris hat Mittelgewichtlerin Miriam Butkereit vom SV Halle geholt. Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner war am Donnerstag nach einem guten Start ins Turnier erst im Halbfinale und anschließend auch im Kampf um Bronze unterlegen.