
Großer Schritt für olympisches Boxen IOC erkennt World Boxing "vorläufig" an
Aufatmen im Amateur-Boxen und beim Deutschen Boxsport Verband: Die olympische Zukunft der Sportart scheint gesichert. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkannte am Mittwoch (26.02.2025) den neuen Amateur-Weltverband World Boxing "vorläufig als internationalen Verband innerhalb der olympischen Bewegung" an, wie die Ringe-Organisation mitteilte.
Auch der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) kann positiv in die Zukunft blicken. "Das ist ein Meilenstein. Da haben sich all die Anstrengungen gelohnt", freute sich DBV-Präsident Jens Hadler: "Das bringt Ruhe und Planungssicherheit."
IBA ist seit Juni 2023 ausgeschlossen
Nach dem Ausschluss der International Boxing Association (IBA) im Juni 2023 hatte das Boxen ohne olympischen Weltverband dagestanden, für Los Angeles 2028 war eine der ältesten Sportarten bei den Spielen bereits aus dem Programm geflogen.
Mit World Boxing hat das IOC nun offenbar den "zuverlässigen Partner" gefunden, den IOC-Präsident Thomas Bach für die Sicherung der olympischen Zukunft bis "früh im Jahr 2025" gefordert hatte.
Bronze-Gewinner Tiafack: Ohne Olympia ist der Boxsport tot
World Boxing gehören mittlerweile 78 Nationalverbände aus fünf Kontinenten an, der DBV ist Gründungsmitglied. Der Weltverband wurde 2023 vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen der IBA und dem IOC ins Leben gerufen.
Das IOC hatte die aus Russland gelenkte IBA 2019 wegen schwerer Verfehlungen suspendiert und im Juni 2023 ausgeschlossen. Nach dem Ausschluss der IBA wurden die olympischen Boxturniere 2021 in Tokio und 2024 in Paris vom IOC selbst ausgerichtet.
Funktionäre und Sportler zeigten sich damals besorgt. "Wenn Boxen nicht olympisch bleibt, ist der Boxsport tot", hatte der deutsche Bronzemedaillengewinner Nelvie Tiafack in Paris gesagt. Nun gebe die vorläufige Anerkennung von World Boxing "den Athleten ein gutes Gefühl. Der größte Teil des Weges ist gegangen", meint Hadler, der mit einem weiteren Zulauf von Nationalverbänden rechnet.
IOC: World Boxing hat wichtige Strukturen geschaffen
Bach hatte in Paris deutlich gemacht, dass Boxen in Los Angeles nur dann im olympischen Programm sein werde, wenn es einen verlässlichen Partner gebe. Das IOC zeigte sich jetzt mit der Entwicklung von World Boxing sehr zufrieden.
In seiner Begründung gab das IOC an, World Boxing habe aus sportlicher Sicht "den Nachweis erbracht, dass 62 Prozent der Boxer und 58 Prozent der Boxmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen Paris 2024 nationalen Verbänden angehören, die Mitglied von World Boxing sind".
Darüber hinaus wende der Verband das "Verfahren zur Wahrung der sportlichen Integrität" an und habe die "Struktur und die Dokumentation für eine gute Unternehmensführung geschaffen". Auch habe sich World Boxing "erfolgreich um den Status eines Unterzeichners des Welt-Anti-Doping-Codes beworben", so das IOC.