Napoli holt den Titel Meister-Feierlichkeiten in Neapel eskalieren - ein Toter
Napoli feiert die italienische Meisterschaft in Udine - ebenso wie die Menschen in der Heimatstadt des Teams. Dabei stirbt ein Mann an Schussverletzungen, etliche weitere Personen verletzten sich.
Nach 33 Jahren Warten haben die Süditaliener am Donnerstagabend (04.05.2023) den Gewinn ihres dritten "Scudetto" perfekt gemacht und eine famose Saison gekrönt. Mit einem Platzsturm der mitgereisten Fans begann für die Napoli-Fußballer in Udine die große Meisterfeier - daheim in Neapel waren die Tifosi auf den Straßen und Plätzen da schon längst in eine lange Partynacht gestartet, auf die nach der Ankunft der Spieler in Neapel eine weitere folgte.
Ein Großaufgebot der Polizei sollte dafür sorgen, dass die Feiern friedlich blieben. Dennoch wurden schon bald Zwischenfälle registriert: Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von einem 26-Jährigen, der infolge von Schussverletzungen im Krankenhaus starb. Drei weitere Personen seien mit Schussverletzungen in Behandlung.
203 Personen medizinisch versorgt
Während der Feierlichkeiten für den errungenen Scudetto der SSC Neapel mussten insgesamt 203 Personen medizinisch versorgt werden, darunter auch drei leicht verletzte Polizisten. Stichwunden, Hand- oder Augenverletzungen durch explodierende Feuerwerkskörper, Knochenbrüche und Verletzungen durch Unfälle oder Stürze wurden nach Angaben der Behörden in Neapel behandelt. Zudem gab es Menschen mit Panikattacken und Asthmaanfällen durch Rauchinhalation.
60.000 Fans hatten sich das entscheidende Gastspiel bei Udinese gemeinsam auf Leinwänden des nach Maradona benannten Stadions angesehen, danach ging es in die Innenstadt. Aus allen Ecken der Stadt schossen die Fans Feuerwerksraketen in den Himmel, ähnlich wie um Mitternacht an Silvester. Auf der Piazza del Plebiscito nahe des Hafens drängten sich die Anhänger, sangen und feierten, schwenkten Fahnen und brannten Leuchtraketen ab.
Titel eins nach Maradona
In Udine wurden manche von den Emotionen überwältigt: Dem eigentlich recht coolen Trainer Luciano Spalletti kamen im Interview die Tränen, als er im Moment des Triumphs an den verstorbenen Bruder erinnerte. Beim Blick auf die Live-Bilder aus Neapel, wo zigtausende Fans feierten, sprach der Coach von der "größten Genugtuung".
Das 1:1 bei Udinese Calcio machte den vorzeitigen Triumph in der Serie A perfekt, fünf Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung des SSC auf das zweitplatzierte Lazio Rom 16 Punkte. "Diese Meisterschaft ist super-verdient", resümierte Kapitän Giovanni di Lorenzo mit blau schimmernden Haaren.