Teenager hält dem Druck stand Coco Gauff feiert emotionalen US-Open-Triumph
Coco Gauff hat dem großen Druck standgehalten und erstmals die US Open gewonnen. Den Triumph feierte die 19-Jährige mit großen Emotionen.
Cori "Coco" Gauff fiel auf den Rücken, weinte überwältigt und formte mit ihren Händen ein Herz in Richtung der frenetisch jubelnden Fans. Mit großen Emotionen hat der amerikanische Publikumsliebling nach einem starken Comeback seinen ersten Triumph bei den US Open gefeiert. Die 19-Jährige bezwang am Samstag (09.09.23) die Belarusin Aryna Sabalenka nach 2:06 Stunden mit 2:6, 6:3, 6:2.
Gauff "ein wenig geschockt"
"Ich bin ein wenig geschockt", sagte Gauff in ihrer Rede im Arthur Ashe Stadium und bedankte sich unter anderem bei ihren Eltern. "Ich habe heute das erste Mal meinen Vater weinen sehen." Sie erinnerte daran, wie sie als Kind auf der Tribüne des größten Tennisstadions der Welt ihre Idole Venus und Serena Williams spielen gesehen hatte. "Deshalb ist es unglaublich, auf dieser Bühne zu stehen."
Dort war schon vor dem ersten Ballwechsel alles für einen großen amerikanischen Abend bereitet: Jazzsängerin Cécile McLorin Salvant sang "America the Beautiful", eine riesige US-Flagge wurde von mehr als 40 Menschen über den Platz gespannt. Tennis-Ikone Billie Jean King stand im Jahr des 50. Jubiläums von gleichem Preisgeld für Frauen und Männer bei den US Open beim Münzwurf am Netz.
Sabalenka mit dominantem Start
Doch Sabalenka wollte die große Heim-Party verhindern. Vom ersten Punkt an startete die schlaggewaltige Belarusin druckvoll, diktierte die Partie. Gauff hechtete von links nach rechts, verteidigte so gut wie möglich, ihre Schläge wurden in längeren Ballwechseln aber häufig immer kürzer. Mit zwei direkten Gewinnschlägen holte sich Sabalenka das erste Break im ersten Spiel. Ein Raunen ging durchs Publikum angesichts der klaren Rollenverteilung.
Befreit bejubelten die Fans in New York dann den ersten Spielgewinn der Amerikanerin zum 1:2. Und Sabalenka zeigte Anzeichen von Nervosität, erlaubte sich drei frühe Doppelfehler. Nach dem 2:2 zog sie jedoch wieder davon, dominierte die Partie trotz großer Gegenwehr von Gauff mit ihrem Power-Tennis. Obwohl ihr 14 unerzwungene Fehler unterliefen, holte sich Sabalenka den ersten Satz nach 40 Minuten.
Gauff dreht das Match
Bereits gegen Laura Siegemund in der ersten Runde und auch gegen die Belgierin Elise Mertens hatte Gauff im Turnierverlauf jeweils den ersten Satz abgegeben - und war immer wieder zurückgekommen. So auch diesmal: Gauff erwischte einen guten Start in den zweiten Satz, gewann an Sicherheit und konnte ihre Gegnerin vermehrt in Bedrängnis bringen.
Bei einem gelungenen Passierball applaudierte auch Sabalenka, das Publikum erhob sich für den US-Star, der wenig später das Break zum 3:1 schaffte. Mit hohen Bällen auf die Vorhand brachte Gauff ihre Gegnerin aus dem Konzept, bestimmte nun den Rhythmus. Eine Vorhand von Sabalenka segelte zum Verlust des zweiten Satzes ins Aus, Gauff joggte in die Kabine.
Sabalenka gefrustet
Sabalenka war komplett gefrustet und kassierte direkt im ersten Spiel das nächste Break. Ratlos ging sie zu ihrem Anhang und holte sich einen neuen Schläger. Doch auch dieser brachte keine Besserung. Gauff zog auf 4:0 davon. Sabalenka legte sich beim Stand von 1:4 ein weißes Handtuch über den Kopf, ließ sich behandeln.
Nach dem kurzen Aufbäumen hatte jedoch wieder Gauff die Oberhand - und durfte wenig später jubeln. Durch den größten Erfolg ihrer Karriere wird sie nun auf Platz drei der Weltrangliste klettern.