Schwimm-Weltmeisterschaften Synchronschwimmer Seidel: Als Lernender schon WM-Starter
Erst seit zwei Jahren ist Frithjof Seidel Synchronschwimmer. Mit dem Team holte er aber schon EM-Silber. Nun folgt sein erster WM-Auftritt.
Mit viel Demut nimmt Frithjof Seidel am Samstag seine erste Weltmeisterschaft als Synchronschwimmer im japanischen Fukuoka in Angriff.
Der Berliner war bis 2021 noch als Wasserspringer aktiv, wurde nach dem eigentlichen Karriereende aber für das Synchronschwimmen abgeworben und kann sich nach einer rasanten Leistungsentwicklung bereits EM-Silbermedaillengewinner nennen. Bei den Titelkämpfen im Rahmen der Europaspiele in Krakau holte er mit dem gemischten Team die erste Synchron-Medaille seit 40 Jahren für Deutschland.
"Froh und dankbar"
"Ich war froh und dankbar, dass wir diesen Schritt gegangen sind, dass man das Risiko auf sich genommen hat, mich als unerfahrenen Sportler mit ins Team zu nehmen", sagte Seidel unmittelbar vor seinem ersten WM-Start am Samstag mit dem Vorkampf des Mixed-Duetts in der Technischen Kür. Diese bestreitet er an der Seite seiner Berliner Clubkollegin Michelle Zimmer, die auch so etwas wie seine Mentorin ist.
Seit 2015 sind Männer auch im Synchronschwimmen international dabei. Seidel ist auch nach zwei Jahren noch Lernender in jeder Beziehung. "Das Training ist vor allem mental sehr anstrengend. Es benötigt viel Kapazität, die neuen Bewegungen zu erlernen und einzustudieren", sagte der 26-Jährige in einem Interview der Plattform "web.de".
Seit diesem Jahr wird im Synchronschwimmen mehr Wert auf Akrobatik gelegt. Das kommt den Männern dank ihrer größeren Kraftwerte zugute. Deshalb legt man im Team auch besonderen Wert auf Seidels Feedback. "In der Team-Kür spiele ich aufgrund meiner körperlichen Voraussetzungen als Mann gerade bei Hebefiguren eine Schlüsselrolle", berichtete Seidel.
Fukuoka ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zu Olympia in Paris. Für das Berliner Duo wäre eine Final-Teilnahme ein sehr großer Erfolg.