Radsport Schachmann verzichtet auf WM-Teilnahme
Seit 1966 wartet Deutschland auf einen Titel im WM-Straßenradrennen. Auch in Glasgow sind die Chancen gering. Maximilian Schachmann verzichtet auf eine Teilnahme, die Hoffnungen ruhen auf Nils Politt.
Der 29-jährige Schachmann verzichtet wegen fehlender Form auf eine Teilnahme, seinen Platz nimmt Jannik Steimle ein. Schachmann sei nach den beiden Rennen in Spanien am vergangenen Wochenende auf den Bund Deutscher Radfahrer zugekommen und habe mitgeteilt, dass seine Form es nicht zulasse, um die entsprechende Leistung zu bringen, sagte BDR-Vizepräsident Marcus Burghardt auf einer Pressekonferenz in Glasgow: "Der Max hat einen Anspruch an sich selbst und ist erfolgsorientiert. Dem konnte er nicht gerecht werden."
Als Kapitän wird der deutsche Zeitfahrmeister Nils Politt die Mannschaft anführen. Zu den Favoriten zählt das deutsche Team, das seit dem Erfolg von Rudi Altig 1966 auf einen WM-Titel wartet, allerdings nicht. "Es wäre superschön, aus einer kleinen Gruppe heraus ein Top-Ergebnis einzufahren", sagte Politt, der die Belgier um Titelverteidiger Remco Evenepoel und Wout van Aert sowie den Niederländer Mathieu van der Poel und den slowenischen Tour-Zweiten Tadej Pogacar auf der Rechnung hat. Mit Pogacar wird Politt zukünftig zusammen im UAE-Team fahren.
Greipel: "Gehören natürlich zu den Underdogs"
Politt glaubt, dass das Rennen über 271,1 Kilometer einige Überraschungen bereithält. "Jeder, der am Sonntag vor dem Fernseher sitzt, wird sich nach der ersten Runde denken: Was ist das für eine Weltmeisterschaft? Es geht viel um die Ecken, viele Kurven sind drin. Wir erwarten kein großes Feld, das um den Sieg fährt. Es wird schwer zu kontrollieren sein", sagte der frühere Tour-Etappensieger. Sollte es regnen, wäre dies laut John Degenkolb kein Nachteil: "Vom Kopf her sind wir darauf eingestellt, dass es regnen könnte und uns in die Karten spielen könnte."
Als Bundestrainer wird am Sonntag erstmals der langjährige Topsprinter André Greipel fungieren. "Wir gehören natürlich zu den Underdogs. Aber ich gehe davon aus, dass wir die Fahrer und die Klasse haben, in die Top Ten reinzufahren", sagte Greipel.