Marathonläufer Richard Ringer.

Hamburg-Marathon Zehntausende am Start - Richard Ringer im Fokus

Stand: 23.04.2025 16:07 Uhr

Knapp 40.000 Läuferinnen und Läufer sind am Sonntag beim Hamburg-Marathon dabei. Im Elitefeld steht Ex-Europameister Richard Ringer im Fokus. Der NDR überträgt das Laufspektakel von 9.15 bis 12.20 Uhr live.  

Sein grandioser Schlussspurt ist unvergessen, sein Erfolg war historisch: 2022 flog Richard Ringer bei der Leichtathletik-EM in München mit Riesenschritten ins Ziel und krönte sich zum ersten deutschen Marathon-Europameister.

In Hamburg steht Ringer nun am Sonntag erneut im Blickpunkt. Die Form stimmt, beim Berliner Halbmarathon Anfang April (1:00:51 Stunden) sowie im vergangenen Dezember beim Marathon in Valencia (2:05:46) lief er persönliche Bestzeit.

In Spanien hakte der drittschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten damit auch den Richtwert für die WM im September in Tokio ab. Hamburg soll nun die ideale Vorbereitung für den Saison-Höhepunkt sein. An der Elbe peilt der 36-Jährige vom LC Rehlingen eine Zeit unter 2:07 Stunden an.

Zwölfter beim Olympia-Marathon in Paris

Ringer hat gute Erinnerungen an Hamburg, vor zwei Jahren steigerte er sich in der Hansestadt auf 2:08:08 Stunden - Platz sechs und die Olympia-Norm für Paris. In Frankreich belegte er dann in 2:09:18 Stunden als bester Deutscher und drittbester Europäer den zwölften Platz.

"Der Marathon Hamburg ist mit seiner Strecke und der Stimmung in der Stadt einfach grandios. Daher fiel es mir nicht schwer, meine erneute Teilnahme zuzusagen", sagte Ringer, der mit einem Platz auf dem Podium liebäugelt.

Das wird schwer genug in einem international stark besetzten Feld, das den Streckenrekord von 2:04:09 Stunden angreifen könnte. Ringers Taktik dürfte sein, sein eigenes Tempo zu laufen und seine Stärken hinten raus auszuspielen.

Streckenrekorde:

2:04:09 Stunden, Bernard Kiprop Koech (Kenia; 2023)
2:17:23 Stunden, Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien; 2022)

Ex-Weltrekordlerin Brigid Kosgei Favoritin

Bei den Frauen geht die ehemalige Marathon-Weltrekordlerin und Olympia-Zweite 2021 Brigid Kosgei als Top-Favoritin ins Rennen. Die Kenianerin hatte 2019 in Chicago mit 2:14:04 Stunden den 16 Jahre währenden Weltrekord der Britin Paula Radcliffe (2:15:25) gebrochen und war damit auch die erste Frau, die die 2:15-Stunden-Marke im Marathon unterbot. Knapp vier Jahre hatte diese Bestmarke Bestand.

Der Hamburg-Marathon wird Kosgeis erstes offizielles Rennen nach einer einjährigen Wettkampfpause sein. Zuletzt hatte sie im Frühjahr 2024 beim London-Marathon in 2:19:02 Stunden den fünften Platz belegt.

Startplätze so schnell vergriffen wie nie

Doch nicht nur Profis, auch Tausende Hobbyläufer werden am Sonntag die Herausforderung über die 42,195 Kilometer angehen. Die 15.000 Startplätze beim weltweit sechstgrößten Marathon waren bereits im November 2024 ausgebucht. Auf der Halbmarathon-Distanz und in den Staffeln war schon zuvor Schluss gewesen - noch nie in der Geschichte des Events waren die Startplätze so früh vergriffen. Insgesamt werden damit rund 38.000 Läuferinnen und Läufer auf den unterschiedlichen Distanzen teilnehmen.

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 27.04.2025 | 09:15 Uhr